Dessau Wörlitzer Gartenreich
Novemberspaziergang im Wörlitzer Park
Neumarks Garten
Den Novemberspaziergang beginnen wir an der Friederikenbrücke (erbaut1788) und werfen einen Blick zurück auf den Eichenkranz (erbaut 1785/87)
Über Stufen betreten wir den Eisenhart, welcher gleichzeitig als Brückenhaus dient. Auf ihm befinden sich der Südsee- und der Bibliotheks-Pavillon (errichtet 1781-84).Im Vorraum des Bibliotheks-Pavillons stehen, in Nischen, die Skulpturen von einem Bacchus, einer Bacchantin und eines Faun. Auf der Blendbogenmauer sie verbarg ursprünglich die Wohn- und Wirtschaftsräume des Gartenpersonals sehen wir, als Bekrönung, eine Pergola. Wir verlassen die Brücke und betreten den Garten.
Neumarks Garten (Neumarks Insel)
Der, nach dem Gärtner Johann Christian Neumark (1741-1811) benannte, Garten wurde nach 1771 angelegt. Auf der Insel befinden sich der Eisenhart (gebaut aus Raseneisenstein) mit seinen Pavillons, die Blendbogenmauer mit Pergola, das Labyrinth und das Elysium. Dazu gehören noch die Insel der Fürstin mit der Schwaneninsel, und die Rousseau-Insel.
Wenn wir den äußeren Weg auf der Insel der Dichter, Lehrer und Philosophen der Aufklärung von Süden über Osten, Norden nach Westen begehen, gibt es in alle Himmelsrichtungen herrliche Aussichten über den Wörlitzer See. Angefangen von der Friederikenbrücke, dem Eichenkranz, der Gondelstation, der Kirche, dem Schloß, bis hin zum Nymphaeum, der Wolfsbrücke und dem Venustempel, dem Gotischen Haus, dem Floratempel, dem Palmenhaus, der Roseninseldie Roseninsel war ursprünglich die Insel der Fürstin mit einer Fischerhütte. Die, von Fürst Franz gepflanzte, Stieleiche (1764) existiert heute noch und befindet sich an der östlichen Spitze der Insel, leider ist im Oktober 2014 ein riesiger Ast abgebrochen und in den See gestürzt und der Rousseau-Inseldie Urne auf der Insel (1782 errichtet) erinnert an den Lehrer, Schriftsteller, Philosophen der Aufklärung an Jean Jacques Rousseau (1712-1778). Auf dem Weg an der Ostseite, in Höhe der Teelaubenfähre begegnen wir einer Statue "Der Sterbende Gallier". Im September 2011 ist er nach 100 Jahren wieder an den ursprünglichen Platz zurückgekehrt (allerdings eine Kopie, die sanierte Original Figur befindet sich im Depot der Kulturstiftung).
DasLabyrinth
(1783/84 angelegt)
(nach aufwändiger Rekonstruktion 2010 wieder freigegeben) Es besteht aus Tunnel, Gänge, Bögen und Pfade aus Raseneisenstein. Sie stellen die Lebenswege des Menschen dar, die in die Irre oder auf den richtigen Weg geführt werden. Auf einer Lichtung (einem Rondell) befinden sich drei Rundbogen-Nischen. In den Nischen sehen wir Büsten von den Philosophen Johann Caspar Lavater (1741-1801), Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) und eine ist leer (wahrscheinlich reserviert für alle namenlosen Lehrer). Über einem der Eingänge steht Wähle Wanderer deinen Weg mit Vernunft, über einem anderen Hier wird die Wahl schwer aber entscheidend. Wenden wir uns nicht ab und lassen uns, am Ende des Weges, von der Venus Lamia verführen, landen wir am Abgrund. Entscheiden wir uns aber noch anders, bleibt noch ein letzter dunk'ler Seitenausgang offen, um doch noch ins Paradies (Elysium) zu gelangen.
Das Elysium
In der antiken Mythologie ist das Elysium ein Ort an dem sich die Seeligen sammeln
Der Innenraum der Insel besteht aus dem Elysium, dem Baumstück einen Obstgarten an dessen Wegrand eine Sandsteinbank, in Form eines Sarkophag mit Reliefs der Obsternte steht, die Große Wiese und einem Wirtschaftsgarten. Im Elysium sehen wir einen alten Tulpenbaum gepflanzt 1780.
Zum Schluß gehen wir auf der Blendbogenmauer durch die Pergola an einem Ende, in einer Nische, sehen wir einen Betenden Knaben und an dem anderen den Bibliothekspavillon, befinden uns wieder am Brückenhaus, verlassen den Garten der Aufklärung, stehen noch einmal vor der Blendbogenmauer, gehen zurück zur Friederikenbrücke und beenden den Novemberspaziergang mit einem Blick über den Wörlitzer See.
Bürgerreporter:in:Roland Horn aus Dessau |
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