In Wismar: „Der Drache“ in St. Georgen

Das prächtige Bühnenbild für die Neuinszenierung der Klassikertage in St. Georgen gestaltete Falk von Wangelin. Foto: Helmut Kuzina
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Im Rahmen der Klassikertage wird in der Georgenkirche die Märchenkomödie „Der Drache“ von Jewgeni Schwarz (1896 - 1958) aufgeführt.

Der Berliner Regisseur Holger Mahlich unterstrich: „Das Stück erzählt auf sehr komödiantische Weise, wie sich eine Gesellschaft in ihrer Unfreiheit eingerichtet hat. Man ist angepasst, erlaubt sich hin und wieder kleine 'Frechheiten' und ist nicht interessiert, diesen Zustand zu ändern.“

Jewgeni Schwarz hatte den Dreiakter 1943 während des Zweiten Weltkriegs als Abrechnung mit Nazideutschland und der Diktatur Stalins verfasst. Das Märchen ist eine Parabel auf Gewaltherrschaft, Macht und Manipulation. Der Verfasser musste seinen zeitkritischen Text als Märchen tarnen, damit er eine Chance hatte, aufgeführt zu werden.

Mahlich: „Natürlich gibt es einen sehr offensichtlichen, sozusagen ins Auge stechenden Grund, das Stück jetzt zu machen: Der erschreckende, immer mehr um sich greifende Hang im Autoritären die Lösungen für die vielschichtigen, die Menschen beunruhigenden Probleme zu suchen.“

Mahlich ergänzte: „Aber auch wir haben uns eingerichtet, leben in der Regel gut und sehr fröhlich in einer Spaßgesellschaft und erkennen die Drachen über uns kaum.“

Juli 2018, Helmut Kuzina

Bürgerreporter:in:

Helmut Kuzina aus Wismar

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