Hillichoabend '45

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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37 Kommentare

Bürgerreporter:in
Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge
am 27.12.2013 um 19:20

Ewald, Ewald, wat glöwst Du allens! Die Kfk (= Kriegsfischkutter) hatte die Kriegsmarine seit 1942 in Großserie (zunächst in Schweden unter der Legende 'Fischkutter' und mit Fischereigerät ausgestattet) zu Hunderten bauen lassen und sie als Kleinkriegsschiffe eingesetzt. Diese Fahrzeuge wurden nach dem Krieg von den Westalliierten beschlagnahmt und an deutsche Fischer für den Broterwerb verchartert. Zum Schluss konnten die Fischer die Boote auch käuflich erwerben. Ich kenne diese Kfk selbst von der Kieler Förde, wo sie einerseits den Fischern zum Fischfang dienten, andererseits aber auch von Flüchtlingen zu Wohnzwecken benutzt wurden.

Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass Fischer Seeminen gefischt und massenweise angelandet haben! Es mag ja sein, dass einige Seeleute solches Garn in der Kneipe von sich gegeben haben - frag doch mal die Fachleute in Wilhelmshaven, da dürfte es im Stützpunkt genug davon geben! Die Beseitigung von Kriegswaffen (zumal mit der Sprengkraft von Seeminen) ist keine Aufgabe für unausgebildete Zivilisten.

Bürgerreporter:in
Ewald Eden aus Wilhelmshaven
am 27.12.2013 um 20:03

Man Peter, darauf kann ich Dir nur antworten, dass Du von den wirklichen Verhältnissen und Vorgängen - zumindest hier an der südlichen Nordseeküste - nicht den blassesten Schimmer zu haben scheinst. Mußt Du aber ja auch nicht.
Wie die Verhältnisse an der Ostsee waren, darüber kann ich nüscht sagen - das war zu weit weg - hier aber war ich in den Schlamesseljahren nach dem Ende der Katastrophe dabei und mittendrin.
Mein Vater war einer dieser Kutterfischer.
Lass' uns den Diskurs über dieses Thema beenden - es würde nur ein fruchtloses Hin und Her bleiben. Es scheint wieder einmal ein Stoff zu sein, bei dem wir uns beide nicht zu folgen vermögen.
Die Firma, bei der unsere Väter ihren Fang anlandeten, hieß Kaus & Steinhausen - im Volksmund allgemein bekannt als "Himmelfahrtskommando" - was es denn ja an einem schönen Tag auch tatsächlich war.
Das hätte es auch für uns Jungens werden können, wenn der Knall zu einem anderen Zeitpunkt erfolgt wäre - es rummste gottseidank während wir in der Schule büffelten - wäre es in den Nachmittagsstunden geschehen, dann hätten sicher unsere Mütter erneut weinen müssen, weil mit Sicherheit einigen von uns das Leben gekostet hätte - obwohl die meisten von ihnen keine Tränen mehr hatten.

Bürgerreporter:in
Peter Perrey aus Neustadt am Rübenberge
am 27.12.2013 um 21:46

So sei es, Ewald. Du kannst Dich aber gerne auch hier informieren:

(1) Zu den Minenräumungen nach dem 2. WK (erstaunlicherweise auch zu den von mir genannten Aktivitäten in der östlichen Ostsee).

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.mand...

(2) Zu den Kriegsfischkuttern:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kriegsfischkutter