Der Tag, an dem die Seefahrt in Deutschland ihre Ehre verlor ...
Textwerkstatt
Wilhelm Gustloff . . .
Ein Glasen ist’s nach Mitternacht
der Sturm heult um die Brücke
es ist als ob die Hölle lacht
des Meeres Brecher Teufels Krücke
Im fahlen Schein der Instrumente
steinhart sind die Gesichter
der Kompaß zittert die Momente
man fürchtet fremde Lichter
Im Ruderhaus - die Spannung dick
man könnte sie zerschneiden
doch sieht man dann des Käptens Blick
man fühlt ihn förmlich leiden
Man müßte ohne Echo sein
für Feindes Horchgeräte
am liebsten wäre er so klein
wie eines Fisches Gräte
Stattdessen kämpft sich durch die See
sein Schiff - ein Hochhaus von Format
die Zahl geht in die Tausende
die Flüchtlinge an Bord es hat
Trotz Wintersturms und Eisesjagen
ein U-Boot hat sie im Visier
Torpedos tausend Tode tragen
es waren wohl zehntausendvier
Und feiert man auf Ätherwellen
auch wohl den zwölften Jahrestag
vom Arierland - dem sonnenhellen
auf See war es ein schwarzer Tag
So steht die Gustloff für Geschichte
vom größten nassen Massengrab
in überlebendem Gesichte
man bis zum End’ es lesen mag
ewaldeden
xt
Bürgerreporter:in:Ewald Eden aus Wilhelmshaven |
16 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.