Sternenzeit ...

Die Sterne in der Nächte Bläue ,
auf Samt gebettet, strahlend schön -
Diamanten gleich in ihrer Treue,
wie sie am hohen Himmel steh’n.

Sternens Bilder in der Weite
teilen’s Jahr in Zonen ein -
ein Sternbild jedermann begleite
vom Werden ins Vergeh’n hinein.

Der Steinbock ist der Jahreswender
der über Zeitens Grenze springt -
mal mit Bedacht und mal behender,
gar oft dabei ein Lied er singt.

Es folgt auf ihn der Wassermann
als zynisch zweifelnd Zeitgeselle
manchmal nah am Hochmut dran
vergisst er sich oft auf die Schnelle.

An Wassermannes Frackes Schoß
ganz nah an seiner feuchten Seele
hängen Fische, klein und groß
mal Hai und auch schon mal Garnele.

Fern vom feuchten Element
und abseits von der Fische Glidder
friedvoll dann ein Hornvieh pennt
das der Welt bekannt als Widder.

Hinter Widders rundem Horn
über seinem treuen Blick
zeigt sich fest der Stier von vorn –
weicht nicht einen Schritt zurück.

Gleich an seinen scharrend’ Hufen
kauert Zwillings Sternenbild
wie verloren auf den Stufen
hinter einem schützend’ Schild.

Quer wechselt wohl der Krebs die Spur
mit ständig knipsend’ scharfer Schere
und denket nicht er täuschet nur –
denn wenn er schnipst, ist’s ’ne Misere.

Ist vorbei der Wattenläufer
wandelt sich das Bild aufs neu -
scheint friedlich wie ein Wiedertäufer,
doch nimm in Acht dich vor dem Leu.

An des Löwes Schwanzesquaste
hängt die Jungfrau sondermild -
wer sie schon mal verkehrt anfasste
der weiß um ihr dann plötzlich wild.

Nach der unbefleckten Schönen
gibt es ausgeglichen’ Tage -
zum an- und auch zum abgewöhnen
eignet sich zu best die Waage.

Dem friedensvollen Pendelspiel
folgt das Gift in Skorpiens Spitze –
genieße davon nicht zuviel,
denn dann verbrennt dich Sinnens Hitze.

Als Nachhut könnt’ man ihn benennen
den Schützen in des Himmels Weite
denn wen er trifft, der droht zu brennen
ob in der Liebe, ob im Streite.

ewaldeden2013-09-02