Offener Brief an Landwirtschaftsminister Nds Christian Meyer

Mensch Meyer …

Offener Brief an den niedersächsischen Landwirtschaftsminister
zur „Schnabel-Amputation“ bei Hühnern

Es kreißte ein Elefant und gebar eine Maus …
Auf diesen einfachen Nenner gebracht hätte der Bericht über die Lustreise der niedersächsischen Hühnerbarone und ihrer Vasallen - mit einem grünlich scheinenden Natur und Umweltpapst im Ministerrang an der Spitze - ihre gefällige Wertung erhalten.
Braucht es des Kaisers Franz-Josephs späte Erben, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Hühner - auch ohne dass Mensch sie verstümmelt - Eier legen? Denn nichts anderes als eine Verstümmelung von Gottes Kreaturen ist die „Amputation“ der Schnäbel bei Hühnern.
„Amputation“ – wie klingt das so schön klinisch rein und wissenschaftlich gelehrt. Da kann doch nur alles seine Ordnung haben – genauso seine Ordnung haben, wie die Beschneidung von kleinen Kindern.
Wie pervers und verkommen ist unsere Gesellschaft eigentlich schon, dass um des schnöden Mammons willen gar der größte Gestank zum Wohlgeruch des Alltags erklärt wird?
Mensch Meyer, drängt es mich da auszurufen, bist Du so hirnlos, dass Du Dich für solche Spielchen hergibst – oder ist das grüne Sagen nur Attrappe? Potemkinsche Dörfer haben wir in unserem Lande wahrlich schon genug – da muß jetzt diese grüne Nurfassade nicht auch noch hinzukommen.
Da muß ein Landwirtschafts-Minister aus Hannover - mit einem „hochkarätigen“ Troß von Experten der jeweiligen Interessengruppen um sich herum - erst eine Lustreise in die Wiener Alpenrepublik machen, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass Hühner auch ohne das barbarische Schnabel verstümmeln gewinnbringend Eier legen. Welch ein berauschendes Ergebnis für die Menge Steuerzahlergeld.
Dabei hätte dem grünen Herrn Meyer jeder im Lande, der auch nur im Entferntesten schon einmal mit Hühnervolk zu tun gehabt hat, mit wenigen Sätzen und auch für einen grünen Minister begreiflich - erklären können, wodurch .der sog. Kannibalismus in der Hühnerhaltung hervorgerufen wird. Nämlich durch physische Überlastung (auch Hühner haben eine Psyche), durch zu große Enge in der Haltung, durch die „preisgekrönten“ Errungenschaften der Futtermittelindustrie etc. etc … Das als Kannibalismus benannte sich „gegeneinander zerfleischen“ von Federvieh ist ein reines Streß-Symptom.
Sie sollten einmal Huhn in einem Massenstall sein, Herr Minister – ich möchte wetten, dass sie auch zum Kannibalen würden, nur um sich ein wenig Lebensraum, ein klein wenig Freiraum um sich herum zu verschaffen.
Zu dem Entschluß, Schnabelamputationen bei Hühnern zu untersagen, hatte sich ihr Vorgänger in der schwarz/blau/gelben Vergangenheitsregierung schon durchgerungen – da ist ihr jetziges Sagen doch nur ein abgeschmacktes Plagiat.
Warum haben sie nicht den Mut, aus eigener Einsicht heraus, zumindest diesen abartigen und verächtlichen Umgang mit unseren gefiederten Mitgeschöpfen SOFORT zu verbieten? Was bedarf es der „Schonfrist für Wölfe“ bis Ende 2016?
Das werden sie persönlich – zumindest als Minister – doch wohl gar nicht mehr erleben. Tun sie also jetzt etwas zum Wohle der Kreatur und tun sie es gleich, denn dann könnten sie ein wenig stolz auf sich sein.

ewaldeden©2013-07-09

Dazu die Stimme einer empörten Bürgerin:

„Das war und ist eine Schweinerei, so wie die ganze unnatürliche Hühnerhaltung! 3 Jahre weiterhin Schnabelkürzen! Drei Jahre weitere Qual für die Hühner! Aber was sind schon Hühner! Unglaublich!
Das ist fast so, als hätte Adolf Hitler gesagt, wir schließen die Konzentrationsläger, aber erst in 3 Jahren. Das wäre doch unausdenkbar!
So etwas ist verbrecherisch und bleibt es!
Warum kann man nicht sofort aufhören? Braucht der Mensch für sein abartiges Verhalten wirklich Auslauffristen?“

Bürgerreporter:in:

Ewald Eden aus Wilhelmshaven

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