Mein BMW-Gespann
Neulich wurde in der Runde der Wunsch geäußert, dass jeder mal sein Motorrad vorstellen möchte. Ich greife das mal auf und schreibe hier nun von meiner BMW:
Wie vielen von euch ja schon bekannt ist, fahre ich Motorrad-Gespann. Mein Mann und ich haben damit im Jahr 1981 angefangen als unsere Tochter unterwegs war. Da ich unter dem bekannten Phänomen der kurzen Beine leide, war es für mich eine völlig neue Erfahrung nicht bei jedem Halt umzukippen. Also war für mich klar - beim Gespannfahren bleibe ich. Über zwei Guzzi- und ein Zweiventiler-BMW R 80 RT-Gespann bin ich nun bei einem Vierventiler BMW R 1100 RT-Gespann gelandet, das einen Stoye RS-Beiwagen an seiner Seite hat.
Gesehen habe ich diese ferrarirote Schönheit im September 2001 bei einem Händler in Kassel. Sie hatte damals etwa 2500 km auf dem Tacho und war ein Scheidungskind. Nach einer Probefahrt war klar - die oder keine! Keine kam nicht in Frage, also wurde sie meine. Mein altes R 80 RT-Gespann kam in gute Hände und ich hatte für mein Gefühl eine Rakete unterm Hintern.
Im Laufe der Zeit hat sie mich auch nicht viel geärgert. Nur einmal, da musste sie unbedingt über einen Haufen Krampen fahren, die auf der Straße umherlagen und entließ aus ihrem Hinterradreifen sämtliche Luft. Doch mit Hilfe eines Fahrers eines kleinen Jawa-Gespanns kam sie an dem Nachmittag noch wieder auf die Straße - weshalb ich bis heute den größten Respekt vor den Fahrern dieser "kleinen" Gespanne habe.
Einige wenige kleine Änderungen haben mir das Fahren in den letzten Jahren noch komfortabler gemacht. So montierten wir eine Lenkererhöhung, was meinen ebenfalls kurzen Armen ein wenig entgegenkommt und als letzte größere Investition hat sie nun rundherum Wilbers-Federbeine, wovon das Beiwagenseitige per Handrad einstellbar ist. Eine wirklich hilfreiche Sache, da ich sowohl mit leerem Seitenwagen wie auch mit besetztem oder vollgepacktem unterwegs bin.
In den letzten Jahren haben wir auch unsere Urlaube so eingerichtet, dass wir fast immer zu zweit auf meinem Dreirad losgefahren sind. Das bedeutet, dass wir beide uns beim Fahren abwechseln können und kein Stress entsteht. Eine erholsame Geschichte!
Inzwischen hat sie die 65000 km überschritten und aufgrund der Gespannmäßigen Belastung mussten neulich die Kupplungsscheiben ersetzt werden. Ein ziemlicher Aufwand! Doch ich hoffe, dass es sich gelohnt hat, denn ich will natürlich noch einige Kilometer mehr auf den Tacho schreiben.
Bürgerreporter:in:Dagmar Siegmann aus Wennigsen |
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