Mit 500 PS auf die Nürburgring Nordschleife
Im eher beschaulichen Dorf Tagewerben wird hinter einem kleinen Ladenlokal mit Schaufenster an erfolgreichen Rennboliden geschraubt. Das Team Schulze Motorsport hat sich seit zwei Jahren den Langstrecken-Rennen auf der legendären Nordschleife des Nürburgringes verschrieben.
Unter der Leitung von Teamchef Wolfram Schulze entstand in der kleinen Werkstatt 2008 ein 390 PS starker Nissan 350 Z als Einsatzauto. Gefahren wird der feuerrote Bolide von den beiden Schulze-Brüdern, Tobias und Michael. Nachdem beim ersten Start zum 24 Stunden Rennen die Technik dem Team einen Streich spielte, lief es in diesem Jahr um einiges besser und am Ende schaute Platz 4 in der Klasse heraus.
Aber auch im Motorsport ist ja bekanntermassen Stillstand gleichzusetzen mit Rückschritt und so ging in der Werkstatt vom Team Schulze in den letzten Monaten das Licht immer erst sehr spät aus. In der zweiten Werkhalle steht nun ein 500 PS starker Nissan GT-R Sportwagen und wartet auf seine finale Fertigstellung. Es eilt und so ist es nicht verwunderlich, das Familie Schulze gerade in hektischer Betriebsamkeit unterwegs ist. Tobias fährt nach Mayen in der Eifel und holt die letzten Teile, Bruder Michael vesieht derweil seinen Dienst im väterlichen Autohaus und Vater Wolfram baut mit einem befreundeten Elektriker am mattschwarzen Renner. Der GT-R bringt von Hause aus schon eine ganze Reihe von Rennsportgenen mit. Aber für einen Einsatz auf der ansruchsvollsten Rennstrecke der Welt ist noch einiges an Verbesserungen notwendg. So zeigt sich der Innenraum nun komplett ausgeräumt, lediglich der Rennschalensitz und ein Überrollkäfig sind an Einrichtung übrig geblieben. Die Bremsscheiben im Format einer XXL-Pizza sorgen für extreme Verzögerung des 500 PS starken Bolidens. Eine integrierte Wagenheberanlage läßt die Boxencrew in Rekordzeiten die speziellen Rennreifen wechseln. "Am Motor haben wir nur Kleinigkeiten geändert, der ist in der Serie schon extrem stark", so Teamchef Wolfram Schulze.
Am kommenden Wochenende soll der neue Rennwagen das erste Mal zeigen, was er so unter der Motorhaube hat. Das letzte Rennen der VLN-Langstreckenmeisterschaft wird in der Eifel ausgetragen. Immer vorausgesetzt, der Wettergott schickte keinen frühzeitigen Schneefall in die malerische Eifel. Alles in der Vergangenheit ja schon dagewesen. Die beiden "Jungen" haben sich für das Rennen professionelle Verstärkung in Person des Motorjournalisten, Holger Eckhardt, geholt. Der 45-jährige hat bereits über zehn Mal am weltbekannten 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring teilgenommen. Massgeblich war er auch am Aufbau des Nissan 370 Z Werkswagens beteiligt.
Anfang dieser Woche brüllte dann der Sechszylinder-Bi-Turbmotor zum ersten Mal in voller Lautstärke. Soweit alles ok und dann nur noch ein paar Kleinigkeiten montieren, dann geht es am Mittwoch in Richtung Nürburgring.
Bürgerreporter:in:Tom Scheidt aus Weißenfels |
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