Moorerlebnispfad in Resse
Waldeinsamkeit
Zugegeben - von Waldeinsamkeit ist bei unserem letzten Besuch des Moorerlebnispfades in Resse nicht viel zu spüren. Auch wenn wir nur mit wenigen anderen Menschen dort unterwegs sind, herrscht rund um den Pfad doch quirliges Leben. Denn neben Insekten wie Hornissen treffen wir auch auf die heimische Vogelwelt, die im Otternhagener Moor ihren Lebensraum hat.
Gleich zu Beginn des Pfades versetzen uns die purpurnen Blüten des Fingerhuts am Waldrand mit etwas Phantasie in das Reich von Feen und Elfen. Der Blütenstand, von dem die Pflanze ihren Namen hat, erinnert in seiner Form wirklich an schlanke Finger. Doch Vorsicht - alle Teile der Pflanze sind hochgiftig.
In der Ferne ist der Gesang eines Vogels zu hören. Ein Baumpieper (Anthus trivialis) trällert auf einer großen Lichtung von seinen Sitzwarten aus sein Lied. Immer wieder setzt er von den Warten zum Singflug an. Ohne diesen fröhlichen Gesang wären wir auf den unscheinbar aussehenden und im Wald gut getarnten Vogel kaum aufmerksam geworden. Wir lauschen ihm einige Zeit, ehe es weiter zum Libellengewässer geht. Doch an diesem Tag haben wir hier kein Glück. Libellen sind weit und breit nicht zu sehen. Dass es sie an diesem Gewässer aber durchaus in großer Zahl gibt, verraten die Exuvien, die in den Binsen vom frischen Libellenschlupf zeugen.
Die Steinschlange, die Kinder auf dem Erlebnispfad als kunterbunten Mutmacher ausgelegt haben, ist seit unserem letzten Besuch etwas gewachsen und entlockt uns ein weiteres Mal ein Lächeln. Vielen Dank an die kleinen Künstlerinnen und Künstler!
Wir genießen die Ruhe des Waldes und freuen uns, einen Gartenrotschwanz in unmittelbarer Nähe beobachten zu können. Er scheint mit der Fütterung seiner Brut beschäftigt zu sein, denn in seinem Schnabel sind Insekten zu erkennen. Auch der Buchfink füttert seinen Nachwuchs. Der ist bereits flügge und sitzt auf einem Ast über uns. Sobald das Alttier in die Nähe kommt, flattert er hektisch mit den Flügeln und bettelt so nach Futter.
Lautes Trommeln macht uns auf einen Specht aufmerksam, der von Baum zu Baum fliegt und immer wieder mit dem Schnabel gegen die Rinde trommelt. Bei dem amselgroßen, schwarz und weiß gefiederten Vogel handelt es sich um einen jungen Buntspecht, der an seinem roten Scheitelfleck zu erkennen ist. Erst die Alttiere bekommen die typische Kopffärbung.
Zum Abschluss genießen wir auf den großen Sonnenliegen den Blick in die Baumwipfel und Wolken über uns und träumen von den nächsten Naturbeobachtungen auf dem Moorerlebnispfad in Resse.
Der Moorerlebnispfad in Resse ist nicht nur für Naturliebhaberinnen und -liebhaber ein lohnendes Ausflugsziel. Familien mit Kindern sind ebenfalls gerne auf dem Pfad unterwegs, der mit verschiedenen Stationen den Besucherinnen und Besuchern spielerisch den Lebensraum Moor näher bringt.
Im Mai konnten wir den Brombeerzipfelfalter auf dem Moorerlebnispfad beobachten
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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