Romantischer Aselbach: Wenn er erzählen könnte...
Wenn es nur erzählen könnte, das kleine Bächlein, das sich am Ende eines engen, später breiter werdenden Tales dem Edersee nähert und sein kühles Nass dem gewaltigen Stausee übergibt.
Der kann das Wasser des Aselbaches in trockenen Zeiten wie diesen gut gebrauchen, ist er doch mittlerweile so leer, dass die altehrwürdige Aselbrücke leicht und (fast) trockenen Fußes begangen werden kann.
Ein recht kleines Dorf durchquerte er hier einst, aber vor dem ersten Aufstauen des Sees vor bald hundert Jahren hatten sich die Bewohner Asels auf "Befehl von oben" von ihren Häusern und Höfen, den Gärten, Äckern, Wiesen, den alten, Pflasterstraßen oder Lieblingsecken zu trennen.
Der Bach hat dies alles miterlebt, sah die vielen Tränen der kleinen und großen Menschen, die ihre uralte Heimat
zusammen mit Kühen und Schweinen, Hühnern und Schafen hinter sich lassen mussten.
Doch ganz in der Nähe fanden sie alle eine neue Bleibe, bauten ein neues Asel im Norden und Asel-Süd am Südufer des Edersees.
Aber an manchen Tagen, wenn man sich frühmorgens aufmacht und das wunderschöne Aseltal besucht, sich auf
einen Stein unterhalb des alten Friedhofes setzt und dann ganz ruhig verhält, die Augen schließt -, ja, dann meint man fast, das muntere Treiben der Menschen und Tiere von einst irgendwie hören zu können...
Das freilich ist nur eine phantastische Vorstellung - oder vielleicht doch nicht?
Ganz real ist freilich dies: Das muntere Plätschern des
Aselbachwassers, das gleich sein erstes großes Ziel auf der langen Reise um die Welt erreichen und der Aselbrücke einen Gruß aus dem engen Tal schicken wird.
Bürgerreporter:in:Hans-Friedrich Kubat aus Vöhl |
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