Schlägerei wegen Hund auf dem Spielplatz
02.12.08|München Nord
Artikel wurde dem Münchner Merkur entnommen
Unterschleißheim - Die Szene, die sich am 16. Mai auf dem Kinderspielplatz am Lohwald in Unterschleißheim abgespielt hat, ist filmreif.
Die arbeitslose Altenpflegerin Susanne S. und ihre ebenfalls arbeitslose Tochter Christine (21) werfen ein Stöckchen über den Zaun des Sandspielplatzes. In diesem geschützten Bereich sollten die dort spielenden Kleinkinder eigentlich sicher vor Hunden sein. Susanne S. sieht das anders: „Das ist kein Spielplatz, da ist ja nur Sand drin.“ Dass sich Eltern lautstark darüber aufregen, ignoriert die Hundehalterin.
Industriekaufmann Thomas S. knipst die Szene. „Mein Enkelkind hat schon öfter in einen Hundehaufen im Sandkasten gefasst“, erzählt er vor Gericht. Das Bild soll als Beweisfoto für die Polizei dienen. Da wird Susanne S. rabiat, geht wutentbrannt auf den 51-Jährigen los, schlägt mit Fäusten auf ihn ein. Der will nur seine Kamera schützen. In diesem Moment packt ihn Matthias Z. am Hals, reißt ihn zu Boden, kniet sich auf sein Opfer, drückt ihm den Hals zu. Der Angeklagte vor Gericht: „Es hat sich so ergeben, dass er unten lag.“
S. und ihre Tochter reißen dem wehrlosen Thomas S. Kamera und Handy aus der Hand. Das Handy geht zu Bruch. Siegfried W. hört im Nachbarhaus die Hilfeschreie des 51-Jährigen, eilt zum Tatort. Er schreit den Täter an: „Lassen Sie ihn los!“ Matthias Z. erhebt sich von seinem Opfer. Er grinst: „Ich habe ihm sein Handy in Einzelteilen wieder zurückgegeben.“ Wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilte Richterin Claudia Pabst die rabiate Hundehalterin zu sechs Monaten, ihren vorbestraften Ex-Freund zu neun Monaten Haft auf Bewährung.
Bürgerreporter:in:Bambi Kitz aus Unterschleißheim |
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