Leserbrief von Wilhelm Christbaum

Aus dem aktuellen Lohhofer Anzeiger vom 18/19.12.2009

An den Ersten Bürgermeister Rolf Zeitler und den
Unterschleißheimer Stadtrat

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Zeitler,
sehr geehrte Damen und Herren,
mit Befremden habe ich der Presse entnommen, dass der
Paritätische Wohlfahrtsverband seine Pläne für die
Erneuerung des Altenheims Haus am Lohwald geändert
hat. Noch mehr befremdet bin ich darüber, dass offenbar
eine Mehrheit im Bauausschuss damit einverstanden zu
sein scheint, dass anstatt des bisherigen Gebäudekomplexes
mit der sozialen Funktion für alte Menschen ganz
normale Wohnungen entstehen sollen.
Das ist die Fortsetzung einer traurigen Geschichte. Beim
Spatenstich für das Altenheim am Margaretenanger hat
der Investor noch beteuert, bei dem Modell, an dem
sogar individuelle Balkone eingespart werden, handele
es sich um ein reines Pflegeheim, also könnten die
Patienten doch von ihren Betten aus durch die hohen
Fenster ins Freie sehen. Eine merkwürdige Aussage, da
doch die meisten Bewohner des Hauses am Lohwald
dort aufgenommen werden sollen, also nicht nur Pflegefälle.
Zudem versicherten Investor und Bauträger treuherzig,
es sei ja noch ein ergänzendes Modell am Lohwald
geplant, etwas höherwertig und auch in Verbindung mit
betreutem Wohnen. Und jetzt?
Warum haben Sie es dem Paritätischen so leicht
gemacht, ihn so schnell aus seiner gesellschaftlichen Verpflichtung
als Wohlfahrtsverband entlassen, damit er an
dem Projekt mehr verdient?
Sie meinen, es gebe genügend Altenheime im Landkreis?
Sollen die Unterschleißheimer im Alter in ein Heim in einer
Nachbargemeinde umziehen, also möglicherweise auf
die enge Anbindung an Verwandte und Freunde verzichten?
Sie finden es grundsätzlich gut, wenn an dieser Stelle verdichtet
wird, besser als auf der grünen Wiese? So nah an
der S-Bahn und am Lohwald - das war aber halt auch ein
schöner Platz für alte Menschen. Diesen so schnell und
ohne Gegenwehr aufzugeben, steht meines Erachtens
dem Bauausschuss nicht zu, da müsste der gesamte
Stadtrat unter Einbeziehung kompetenter sozialer und
kirchlicher Fachleute nach einer Lösung suchen.
Die Stadt Unterschleißheim ist stolz auf ihre gigantische
Entwicklung. Da darf sie sich alten Menschen gegenüber
nicht billig verhalten.
Angesichts der sonstigen Leistungen des Stadtoberhaupts
und des Stadtrats hoffe ich, Sie finden doch noch
eine bessere Lösung. Wilhelm Christbaum

Bürgerreporter:in:

Weber ling aus Unterschleißheim

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