Randazzo – mit Blick auf den Ätna und ganz viele Kirchen

Gleich hier um die Ecke haben wir einen Parkplatz gefunden und gehen nun auf Entdeckungsreise durch Randazzo ...
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Randazzo liegt nördlich von Catania und oberhalb des Alcantaratals; dazu in unmittelbarer Nähe des Ätna. Die Stadt und ihre fast 12.000 Einwohner leben also am und mit dem Vulkan, der den Ort beim Ausbruch 1981 knapp verfehlte.

Die beiden Landstraßen SS 120 und SS 284 durchqueren Randazzo, sie teilen Alt- und Neustadt.

Schon in der Antike gab es auf dem heutigen Stadtgebiet mehrere griechische und römische Siedlungen. Auch byzantinische Herrscher haben im 10. Jahrhundert hier gelebt.
In der Zeit, als die Stauffer hier herrschten, gab es um die Stadt herum eine rund 4 km lange Mauer; acht Türme und 12 Tore führten in die Stadt hinein. Von der Mauer ist heute nur noch an ganz wenigen Stellen etwas zu sehen. Heute sieht man in der Altstadt nur noch einen der Türme und vier Tore.

Einer Legende nach hat es in der Nähe des heutigen Stadtteils Santa Maria eine kleine christliche Gemeinde gegeben, die vor den Sarazenen in eine Höhle im Alcantaratal geflohen sind. Sie hatten dort ihren wichtigsten Kirchenschatz, eine Madonna, eingemauert, damit die Verfolger sie nicht rauben konnten. Eine Kerze wurde zum Abschied angezündet. Viele Jahre später fand ein Hirte diese immer noch brennende Kerze wieder und die Menschen bauten zu Ehren des ewigen Lichtes eine hölzerne Kapelle. Heute ist daraus die Basilika der Heiligen Maria geworden.

Randazzo hat nicht nur diese Basilika, sondern besitzt gleich drei Kathedralen. Es sind Erinnerungen an das Mittelalter, als in der Stadt griechische, latinische und lombardische Volksgruppen lebten.

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Wir finden schnell einen Parkplatz in der Via Roma ganz in der Nähe der Kirche der Hl. Maria direkt an der Piazza Santa Maria. Gleich sind wir mitten in dem Gewirr der kleinen schmalen Altstadtstraßen und zwischen den typischen Häusern, die teilweise mit dem Lavastein gebaut ist, den der Vulkan förmlich vor die Stadttore speit.

Die Chiesa di Santa Maria wurde zwischen 1217 und 1239 als latinische Kathedrale errichtet. Bis heute ist sie mehrfach umgebaut worden. Beeindruckend ist die neogotische Fassade und der zentrale Glockenturm erhebt sich weit über die Häuser rund um die Via Umberto I hinweg. Reizvoll ist der Kontrast der dunklen verbauten Lava zu den fast weißen Wänden.

Wir bummeln weiter die Hauptstraße, die Via Umberto I, entlang und biegen in die Via degli Archi ein. Der Blick fällt auf die Chiesa San Nicolà, die so ganz anders auf uns wirkt. Die Kirche des Hl. Nikolaus war einst die Kathedrale der griechischen Bevölkerung. Über die Jahrhunderte hinweg bekam sie erst ihr schwarz-weißes Barockkleid, dann 1783 den gewaltigen, umgebauten Glockenturm, da dieser bei einem Erdbeben 1693 zerstört wurde. Beeindruckend sind die hohen Säulen und die hervorragend restaurierten biblischen Zeichnungen.

Im Südosten des Corso Umberto liegt die Chiesa San Martino, die Kirche des Hl. Martin. Als Kathedrale für die lombardische Volksgruppe im 13. und 14. Jahrhundert errichtet, wurde das Gotteshaus aber mehrmals umgebaut, so stammt die Fassade aus dem 17. Jahrhundert. Im Original erhalten geblieben ist der quadratische Glockenturm mit den schönen zweifarbig eingefassten Fenstern.

Randazzo ist noch sehr ursprünglich geblieben und vom Tourismus weitgehend verschont, obwohl der Ätna Ziel vieler Sizilienbesucher ist. Schön für jeden, der sich einfach nur durch die engen Gassen einer schönen Sizilianischen Stadt treiben lassen möchte …

Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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