Elsass: Kirchen, Kunst & Kultur

Fachwerkkirche in Kuhlendorf
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Kirchen gibt es in jedem Ort im Elsass und es ist immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich sie aussehen und auf den Besucher wirken.
Kunstwerke spiegeln in diesen Gotteshäusern die Kultur des Elsass wider.

Wir sind während unseres Urlaubs durch viele Orte gekommen uns haben an so mancher Kirche Halt gemacht …

Da ist die einzige Fachwerkkirche im Elsass. Sie wurde 1820 in dem kleinen Ort Kuhlendorf erbaut, damit die Mitglieder der Gemeinde nicht immer nach Betschdorf zum Gottesdienst mussten. Da die Gemeinde praktisch dachte und auch wenig Geld zur Verfügung stand, baute man ein Fachwerkhaus, das gleichzeitig Bet- und Schulhaus war. Erst auf den zweiten Blick fällt der höhere Turm mit der Uhr auf, in dem sich die Glocke befindet.
Das Kirchenschiff im vorderen Teil ist doppelstöckig und da der im Anschluss folgende Schulraum nicht so hoch sein musste, zog man eine Zwischendecke ein und oben gab es nun eine Wohnung.
Am 25. August 1821 wurde das protestantische Schul- und Bethaus eingeweiht.
1987 musste die Kirche renoviert werden und da der Autoverkehr auf der Straße zu stark wurde (es gab keinen Vorplatz vor der Kirche), verlegten die Kuhlendorfer den Eingang einfach an die Seite.

Heute wird die Kirche gerne für Hochzeiten genutzt. Paare sowohl aus Frankreich wie aus Deutschland geben sich hier das Jawort.

In Jahr 1552, als Kuno Eckbrecht von Dürkheim die Reformation nach Froeschwiller brachte, erbaute er auch die erste protestantische Kirche, die Eglise de la Paix, die Friedenskirche.
Aus Sicherheitsgründen wurde sie 1842 geschlossen und das Kirchenschiff von West nach Ost gedreht; Neueinweihung war dann 1846.

In den Weltkriegen wurde die Kirche zum Lazarett. Heute sieht man schon von Weitem den gewaltigen Glockenturm, wenn man auf Froeschwiller zufährt.

Viel kleiner hingegen wirkt die Dorfkirche von Hohwiller. Sie liegt etwas erhöht am Rande des Ortes. Innen wirkt sie fast ein wenig gemütlich.

Hoch über dem Stadtzentrum von Lauterbourg erhebt sich die Eglise de la Trinité, die im 13. Jh. erbaute Dreifaltigkeitskirche. Es ist eine farbenfrohe Kirche, zumindest was den Kirchenvorplatz und den Hügel anbelangt, von dessen Terrasse man einen schönen Blick über bunten Hausfassaden hat.

Lembach liegt inmitten des Naturparks Nordvogesen. Und die Lembachois (die Lembacher also) haben eine imposante Kirche, die sich mit einem sehenswerten Portal über dem Ort erhebt.

Bummeln man durch Lembach, kommt man an der Flamme de la Paix, der Flamme des Friedens vorbei.

Nur ein paar Straßen weiter ist der Platz erreicht, an dem 1834 eine Synagoge für 30 jüdische Familien erbaut wurde. Heute erinnert ein kleiner Pavillon an die 1941 in den Kriegswirren abgerissene Synagoge.

Die Eglise St. Michel in Reichshoffen mit dem 72 m hohen Kirchturm verdient Beachtung wegen der wunderschönen Kanzeln und Altäre.

Grundsteinlegung war der 1772 und zwischen 1774 bis 1782 wurde der Innenausbau durchgeführt: Flämische Stuckateure haben die Verzierungen hoch unter der Decke angebracht; die 12 Glasfenster, einst aus klarem Glas mit Bleiverglasung, wurden später durch Glasmalereien ersetzt.
Die Kanzel aus dem Jahre 1774 ist ganz im Stil Ludwig des XVI erbaut worden.
Dagegen wirken die Eichenbänke sehr einfach; haben drei Tischlermeister aus Reichshoffen/Rishoffe gemacht.
Der Ständer, die den Chor tragen, sind ebenfalls aus Eiche und wieder im Stil Ludwig XVI in den Jahren 1780 bis 1790 erstellt.
Die Orgel erklang 1777 das erste Mal. Nur eines kann ich hier nicht zeigen: den wunderbaren Klang der fünf Glocken.

Die protestantische Kirche in Sessenheim - vom ursprünglichen Bau sind nur noch Turm und Chor (heute Sakristei) erhalten, alles andere ist Resultat einer Erweiterung von 1911/12 - ist noch der Pfarrstuhl zu sehen, in dem J.W. von Goethe und seine Friederike, den Blicken der Gemeinde verborgen, der Predigt von Friederikes Vater lauschten.

Die Eglise St-Pierre-et-St-Paul ist das Wahrzeichen von Wissembourg.

Die letzte Kirche, die ich auf dieser virtuellen Reise durch die Kirchen des Elsass zeigen möchte, ist die Stadtpfarrkirche St. Georg (frz. Eglise Saint-Georges) in Haguenau.
Eine erste, 1143 begonnene Kirche wurde um 1200 durch eine flachgedeckte Säulenbasilika ersetzt. Von 1250 bis 1283 erfolgte ein gotischer Umbau: An das romanische Mittelschiff wurde ein Chor mit Querhaus und der Glockenturm angefügt mit den beiden ältesten noch tätigen Glocken Europas (1268 gegossen). Die Seitenschiffe erhielten Kreuzrippengewölbe. Das Mittelschiffsgewölbe entstand erst 1609–1611 in nachgotischen Formen.

Im Innere der Kirche sind die Kanzel aus dem 16. Jh. und ein riesiges Kruzifix (4 Meter hoch, 2,75 Meter breit) von 1488 bemerkenswert.
Die große Orgel stammt aus dem Jahr 1988; jedoch gab es bereits im 15. Jahrhundert nachweislich eine Orgel in dem Gebäude.
1845 erhielt die Kirche neue Glasfenster mit Darstellungen der Kaiser Friedrich Barbarossa, Konrad III., Rudolf von Habsburg und Albrecht III. in den Seitenschiffsfenstern.

Besonderes Augenmerk jetzt bitte für Willi Hembacher:
Die Spinnenblume Cleome spinosa steht hier auf dem Kirchplatz noch Ende September in voller Blüte.

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Den nun folgenden Bildern habe ich keine Bildunterschriften hinzugefügt, weil alles im Text steht. Deshalb kann ich nur sagen: Zurücklehnen und die Kirchen, Kunst & Kultur des Elsass erleben.

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Bürgerreporter:in:

Uta Kubik-Ritter aus Uetze

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