Hauptschüler pflegen Kriegsgräber auf dem Uetzer Friedhof

Die Jugendlichen der zehnten Klasse säubern mit Eifer die verwitterten Gedenksteine
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  • hochgeladen von Peter Doms

Freizeitgestaltung einmal anders. 16 Schülerinnen und Schüler der zehnten Klasse der Uetzer Hauptschule trafen sich nach dem Unterricht auf dem Uetzer Friedhof, um die dort befindlichen Gräber von neun ost- und südeuropäischen Zwangsarbeitern zu pflegen. Über eine Stunde schrubbten sie mit Handbürsten die vermoosten und verwitterten Gedenksteine sauber, befreiten die Gräber von Unkraut und schnitten die mit Efeu bewachsenen Grabstellen wieder in Form.
Vorausgegangen war eine Anfrage des Ortsrates an die Hauptschule. Als Lehrerin Agnes Meyer ihrer Klasse das Ansinnen vortrug, fand sie spontanen Zuspruch und Begeisterung für diese Aktion, die zudem einen kleinen Zuschuss für die Klassenkasse versprach.
Die Schülerinnen und Schüler, die das Thema Zweiter Weltkrieg und die Nachkriegszeit auf dem Stundenplan hatten, bekamen durch einen Zeitzeugen weiteren Einblick in die Geschehnisse, die sich zu dieser Zeit unter anderem auch in Uetze ereigneten. Hans-Werner Schneidereit aus Katensen berichtete über seine Erlebnisse als Kind während des Krieges und der Flucht aus Ostpreußen und insbesondere aber auch von den Ereignissen am 7. April 1945 in Uetze. Hier erlebte er mit, wie auf der Kreuzung Gifhorner/Benroder Straße alliierte Flugzeuge Bomben auf einen Trupp von Soldaten geführte zur Arbeit zwangsverpflichtete Kriegsgefangene abwarfen. Einige der vielen Toten haben auf dem Uetzer Friedhof ihre letzte Ruhestatt gefunden. Diesen Gefallenen zu Ehren, um deren Gräber sich in der Vergangenheit niemand so richtig gekümmert hat, hatten die Jugendlichen spontan ihre Hilfe angeboten.
Auch Ortsbürgermeister Hartmut Schulte war von der positiven Einstellung und der akribischen Säuberungsaktion begeistert. Als Dankeschön überreichte er den Schülern einen vom Ortsrat bewilligten Betrag von 200 Euro, der für die Gestaltung des Schulabschlussfestes verwendet werden soll.

Bürgerreporter:in:

Peter Doms aus Uetze

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