Alle Jahre wieder (Eisfahrt auf der Weser)
Am Sonnabend vor dem zweiten Advent haben Paddler jedes Jahr einen festen Termin. Jedenfalls die Paddler, die wetterfest sind. Denn dann richtet der Rintelner Kanuclub seine Eisfahrt aus, eine Kanufahrt von Hameln nach Rinteln. Das sind 27 km auf der Weser, die wir nun inzwischen schon bei jedem Wetter bis auf Schneesturm gefahren sind.
Dieses Jahr waren wir sechs Paddler von der Kanusparte des SC Uetze (davon war einer immerhin schon zum 16. Mal dabei), die sich trotz des angesagten Regens und der angekündigten orkanartigen Böen aufs Wasser getraut haben. Begleitet wurden wir dabei von 893 anderen Paddlern aus ganz Deutschland.
Dieses Jahr war es eine der härteren Touren. Der angekündigte Regen setzte zwischen Hannover und Hameln auf der B6 ein, trotzdem ließen wir gutgelaunt unsere drei Kanadier zu Wasser. Zwei davon hatten wir mit Holzlatten zusammengeschraubt, so dass wir im Katamaran fahren konnten. Das machte das Erlebnis etwas geselliger und man brauchte zumindest keine Angst zu haben, man könne umkippen. Dadurch konnten wir ab und an auch mal die Boote treiben lassen, um die mitgebrachten Weihnachtsplätzchen oder heißen Getränke zu genießen. Immer mal wieder kommt man dann auch mit Insassen anderer Boote ins Gespräch, so dass man neue Leute oder auch alte Bekannte aus den Vorjahren trifft. Das hat wieder großen Spaß gemacht. Nach etwa der Hälfte der Strecke bietet der Rintelner Kanuclub Würstchen und Glühwein an, normalerweise kommt man auch dort gern mal mit anderen Kanuten ins Gespräch. Dieses Mal haben wir uns nur kurz am Glühwein und der Wurst die Hände gewärmt, um dann sofort weiter zu fahren, denn der Regen war einfach zu lästig. Auf der zweiten Hälfte der Tour kam dann der sportliche Faktor dazu. Häufig hatten wir Gegenwind und der war teilweise, wie angekündigt, sehr heftig. Die Wellen waren durchaus konkurrenzfähig zu Wellen auf großen Seen und man musste ordentlich arbeiten, damit einen der Wind nicht gegen die Strömung die Weser wieder hochtrieb. Dabei dann noch der Regen von vorn, so dass man nicht immer sah, wo man nun eigentlich hin fuhr.
Aber wir sind angekommen und haben uns in Rinteln die (heiße!) Erbsensuppe aus der Gulaschkanone schmecken lassen. Auf der Rückfahrt waren alle rechtschaffen müde – und mir haben abends die Arme ordentlich weh getan! Außerdem bin ich erstmals im Bett meines Sohnes beim Gutenachtsagen eingeschlafen...
Wer nun denkt, das wir verrückt seien, weil wir da mitgefahren sind, der war eben einfach noch nicht dabei!
Bürgerreporter:in:Uta Krieger-Juhnke aus Uetze |
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