Zapfenstreich | Bundespräsident | Wulff
Über Sinn und Unsinn eines Zapfenstreiches mag man verschiedener Meinung sein. Für mich gehören militärische Zeremonien einer Zeit an, von der ich hoffte, dass man sie Vergangenheit nennen darf. Das gilt auch für Orden, die darüber hinweg täuschen, dass sie auch für Tod und Leid stehen. Endlich haben auch wir wieder einen, fälschlich verliehen von Frau Merkel für Tapferkeit vor dem Feind … nichts gelernt aus der Geschichte. Und Feinde? Kann sich die Menschheit ganz sicher nicht mehr leisten. Aber braucht man wohl, um eigene Interessen zu kaschieren. Und die Ähnlichkeit mit dem Eisernen Kreuz bringt sicherlich auch einige Sympathien.
Zurück zum Zapfenstreich: Eine aus meiner Sicht völlig unsinnige Form der Ehrung. Aber halt eine Ehrung, die dem zuteilwerden soll, der sich Ehre erdient hat.
Ich hatte mir fest vorgenommen, unseren Ex-Bundespräsidenten in das Album „Schlechte Erinnerungen“ zu verbannen. Er hat abgedankt, nachtreten ist nicht meine Sache.
Aber so einfach geht das wohl nicht.
Aus völlig unerfindlichen Gründen bietet ihm der Verteidigungsminister diese Ehrung an, aus erfindlichen hält sie Herr Wulff für angebracht. Noch einmal Glamour. Vergessen, was ihm, der nach eigenen Worten immer aufrichtig war, ein rechtsbesessener Staatsanwalt antun will. Ob der jemals Oberstaatsanwalt werden wird?
Tja, so ist unser Herr Wulff eben. Wäre er nicht so, müsste sich Herr Gauck nicht auf eine Rolle vorbereiten, die ihn in ihrem Anspruch, ein Präsident des ganzen Volkes zu sein, hoffentlich nicht überfordern wird.
Ich werde vermutlich nicht in die Lage kommen, einen Zapfenstreich über mich ergehen lassen zu müssen. Aber wenn, dann würde ich spätestens jetzt ablehnen.
Bürgerreporter:in:Michael Falke aus Uelzen |
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