Projekt „Legehennen-Brüder“
Unverändert werden die männlichen Küken der einseitig auf Eierproduktion gezüchteten, eher mageren Legehennen-Rassen gleich nach dem Schlüpfen getötet. Diese Tatsache wird kaum dadurch erträglicher, dass man etliche Tiere künftig an Zootiere und Raubvögel verfüttern will. Auch eventuell mögliche Tests in einigen Jahren, durch die man die männlichen Embryos im Ei vor dem Schlüpfen erkennen und vernichten könnte, sind keine wirkliche Lösung. Deshalb wird vor allem im Ökobereich die Zucht von Zweinutzungs-Rassen angestrebt, deren weibliche Tiere dann zwar etwas weniger Eier legen, deren männliche Tiere aber eine halbwegs befriedigende Mastleistung erbringen. Eine aktuelle Alternative gegen das Töten der männlichen Brüder der Legehennen praktiziert der Demeter-Bauckhof in Klein Süstedt (bei Uelzen): Er hat den Eierpreis um knapp 5 Cent erhöht – mit dem Hinweis, dass dafür die männlichen Tiere nicht getötet sondern gemästet werden. Die Bio-Großhändler Elkershausen und Naturkost-Nord tragen dieses vorbildliche Projekt mit, das als Vorbild für andere Betriebe und vielleicht sogar für eine gesetzliche Regelung dienen könnte. –en
Eckehard Niemann, AbL
Dazu eine Meldung der dpa:
Hannover (dpa/lni) – Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU) fordert eine Abkehr von der spezialisierten Geflügelzucht. «Wir müssen mehr Nutzungstiere züchten, die eine gute Legeleistung und einen hohen Fleischanteil haben», sagte Lindemann am Sonntag auf dpa-Anfrage. Er sprach von «multifunktionalen Tieren». Hintergrund ist die Kritik von Tierschützern am Vergasen männlicher Küken, die wegen ihres Geschlechts wirtschaftlich keinen Wert haben. Die Universität Leipzig forscht daran, die Geschlechtsbestimmung in bebrüteten Eiern zu ermöglichen. «Das könnte eine interessante Alternative zum Vergasen sein», sagte Lindemann.
Dazu mein Kommentar:
Herr Lindemann belegt allein mit der Wortwahl „multifunktionale Tiere“, dass er weit von dem entfernt ist, was Tierschutz auch ausmacht: Tiere sind keine funktionierenden Sachen, sie sind Mitgeschöpfe, für die wir alle Verantwortung tragen.
Michael Falke
Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)
Landesgeschäftsstelle Niedersachsen
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Tel. 0581-99066 Fax 05812085786
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Bürgerreporter:in:Michael Falke aus Uelzen |
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