ÖDP – Landesvorsitzender Dreß fordert Torfsteuer
Moorschutz ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Der Landesvorsitzende der ÖDP Niedersachsen, Martin F. Dreß (Bad Zwischenahn) begrüßt eine Überarbeitung der Novellierung des Landesraumordnungsprogramms (LROP), fordert darüber hinaus aber eine Torfsteuer als ökologische Lenkungsfunktion zum Torferhalt und Moorschutz. „ Die Moore in Niedersachsen sind auch um ihrer selbst willen als besondere Ökosysteme für moortypische Flora und Fauna schützenswert. Der Klimaschutzaspekt (CO2-Bindung) kommt hinzu“, betont Dreß. Die ÖDP fordert seit langem eine echte ökologisch-soziale Marktwirtschaft. „Die Preise müssen auch die ökologische Wahrheit zum Ausdruck bringen – dann reguliert sich der Torferhalt auch durch geändertes Verbrauchsverhalten seitens der Torfindustrie und des Erwerbsgartenbaus. Torfersatzprodukte werden damit wettbewerbsfähiger“, erläutert der niedersächsische ÖDP-Landesvorsitzende seine Position. Eine Torfsteuer müsse selbstverständlich auch für Torfimporte, z.B. aus dem Baltikum, gelten.
Weitere Gründe für den Torferhalt und Moorschutz sieht die ÖDP im Bildungsauftrag zum Naturschutz und der Chance für sanften Tourismus. Die ÖDP ist bestrebt, die bewundernswerte Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten auch in Mooren zu bewahren.
Dreß, von Beruf Agrar-Ingenieur und Gartenbau-Fachlehrer an der Meisterschule in Bad Zwischenahn-Rostrup erklärt: „Umweltfreundlich ist unsere Wirtschaft nur dann, wenn die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten werden und die begrenzten Ressourcen effizient und sparsam genutzt werden. Moorschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“. Er verkenne nicht den aktuell noch erforderlichen Torfabbau für den Erwerbsgartenbau. Vollständiger Torfersatz ist derzeit noch nicht möglich, und Ersatzstoffe konkurrieren auch mit anderer Nutzung. Hier ist der Forschungsbedarf deutlich auszubauen. Auch ist die historische Entwicklung seit Kriegsende in den 50er und 60er Jahren, die u.a. aus Gründen des Siedlungsbaus zur Trockenlegung von Mooren führte und als wirtschaftliche Grundlage für die Ansiedlung von Menschen (Flüchtlinge aus Osteuropa!) und zur landwirtschaftlichen Nutzung diente, zu achten.
Bürgerreporter:in:Michael Falke aus Uelzen |
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