Ein Fünftel aller Schweine stirbt nach großer Qual für den Müll!
Agnes Becker (ÖDP): „Indiz für großes Versagen in der deutschen Agrarpolitik!“
Eine Untersuchung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover zeigt auf, dass viele Schweine in der industriellen Massentierhaltung in Deutschland vor ihrem Verenden oder ihrer Nottötung langanhaltenden Schmerzen und Leiden ausgesetzt sind. Weiter stellt die Studie fest, dass „Nutztiere sehr häufig mit tierschutzrelevanten Befunden in Tierkörperbeseitigungsanlagen angeliefert werden“. Bei Nottötungen komme es in hohem Maße zu Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.
Agnes Becker, kommissarische Bundesvorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP), ist empört, jedoch als gelernte Tierärztin nicht verwundert über die katastrophalen Zustände. „Das einzelne Tier zählt in diesem auf maximalen Profit ausgerichteten System nichts. Solche Zustände sind für mich ein Motivationsgrund für mein politisches Engagement in der ÖDP“, so Becker.
Jährlich landen laut der Untersuchung über 13 Millionen Schweine in Deutschland in Entsorgungsanlagen, nachdem sie die Aufzucht nicht überlebten oder getötet werden mussten. Dies ist rund ein Fünftel aller in Deutschland geborenen Schweine. Die meisten dieser Schweine sollen vor ihrer Entsorgung fehlerhaft und meist quälerisch notgetötet worden sein. Dies berichtete das TV-Magazin Report Mainz in seiner Ausgabe vom 20. März 2018.
„Das ist eine widerliche Verschwendung von tierischem Leben, ein Indiz für große Qual und für das Versagen der deutschen Tierschutz- und Agrarpolitik“, resümiert Agnes Becker und verlangt von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ein entschlossenes Vorgehen gegen die Missstände.
Die ÖDP fordert u.a. eine Verschärfung der Kontrollen in den Betrieben, mehr Transparenz für die Verbraucher sowie eine umfassende Agrarwende weg vom Dogma des „Wachsen oder Weichen“ und von der fatalen Exportorientierung der deutschen Landwirtschaft. Ein Ausstieg aus der quälerischen Massentierhaltung sei längst überfällig und die erste und einfachste Maßnahme hierzu sei die Begrenzung des Viehbesatzes auf 2,0 Großvieh-einheiten pro Hektar.
Bürgerreporter:in:Michael Falke aus Uelzen |
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