Vorderladerschießen - Start in die Schützenfestsaison 2010

Auftakt zum Schützenfestjahr 2010 – Vorderladerschießen

Gewehrgruppen Rhoden, Twiste und Landau treffen sich zum Freundschaftsschießen

Zum Auftakt der Schützenfestsaison 2010 nutzten die Gewehrgruppen Rhoden, Twiste und Landau das Angebot des Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Waldeck, Jörg Kopp, einmal ein Vergleichsschießen mit Vorderladerwaffen durchzuführen. Vater des Gedankens war allerdings nicht der schießsportliche Erfolg, sondern das Kennenlernen der einzelnen Gruppen.

Zu den Schützenfesten wird im Festzug im Regelfall hintereinander her, zum Festplatz marschiert. Dort angekommen bleibt im Festzelt oder Saal oft keine Gelegenheit mit den einzelnen Gruppen Kontakt aufzunehmen. Meist verläuft sich die Menschenmenge und jeder geht „in seine Ecke“.

Ralph Busch von der Gewehrgruppe Landau nahm schon im Februar Kontakt mit den Gruppen auf, um das Interesse auszuloten. Dabei war sowohl die Twister, die zum Freischießen im vergangenen Jahr neue Steinschloßgewehre angeschafft hatten, als auch die neu formierte Rhoder Gewehrgruppe “Patroni Radi“ sofort Feuer und Flamme.
Die Rhoder, früher bekannt als Armbrustschützen, haben sich im Vorfeld ihres Jubiläumsfestes zum 450 jährigen Bestehen ab 2.7.2010, komplett neu eingekleidet. Über den Zeugmeister der Landauer Schützengilde, Gerd Trotte, wurden Gewänder ausgesucht und geschneidert, sowie Ausrüstungsgegenstände angeschafft, die dem Stil des 17. Jahrhunderts entsprechen.
Da aus finanziellen Gründen bisher noch keine Gewehre gekauft werden konnten, kam die Einladung zum Vorderladerschießen gerade recht, um einmal den Pulverdampf zu schnuppern und sozusagen „Lunte zu riechen“.
Der Nachbau eines Luntengewehres aus dem 17. Jhrdt. und weitere Notwendigkeiten wie Pulverhorn, Kugelbeutel, Lunte, Pulver und nicht zuletzt , die so genannte „Böllererlaubnis“ schlagen da mit etwa 1000 Euro zu Buche.

In Twiste wurden allerdings die schusssicheren Perkussionsgewehre der Landauer Gewehrgruppe benutzt. Dazu sollte man wissen, das der Ladevorgang für die 1-schüssigen Lunten- oder Steinschloßgewehre für geübte Schützen etwa eine Minute in Anspruch nimmt, ungeübte Schützen erreichen auch schon mal 2-3 Minuten. Er besteht aus 6-9 Arbeitsschritten oder Handgriffen und ist für einen Anfänger teilweise nicht ganz ungefährlich. Ein Perkussions Vorderlader ist mit drei Handgriffen in 30-40 Sekunden schußfertig und auch Laien brauchen nur 1-2 Minuten zum laden.

Rui Cerqueira (Rhoden), Frank Israel (Twiste) und Hauptmann Horst Bernhardt (Landau) traten mit insgesamt 19 Schützen an. Unter der Leitung und Aufsicht von Jörg Kopp und Gerhard Reins begaben sich jeweils 3-4 Schützen auf den Schießstand. In der Zwischenzeit wurde von den Freunden der Reservistenkameradschaft Leib und Seele der wartenden Mannschaft mit Getränken und Gegrilltem versorgt. Für Kurzweil sorgten auch die Landauer, die ein großkalibriges Luntengewehr und eine kleine Kanone mitgebracht hatten.

Nach etwa 5 Stunden wurden jeweils 5 Wertungsschüsse für jeden Teilnehmer gezählt. Am Ende fiel das Ergebnis freundschaftlich ausgeglichen aus. Karl Heinemann aus Rhoden hatte die Nase mit 47 von 50 möglichen Ringen vorn. Auf dem zweiten Platz folgte Frank Israel aus Twiste mit 43 Ringen, Platz drei und vier belegten Ralph Busch und Benjamin Bernhardt aus Landau mit jeweils 40 Ringen.

Eine Wiederholung im nächsten Jahr ist beschlossene Sache und eine Ausdehnung auf andere Waldecker Gewehrgruppen angestrebtes Ziel.

Hinten von links:Jörg Kopp,Carsten Ständeke,Andreas Hasenschar,Lars Wernz-Mitte von links:Günther Kümmel,Rui Cerqueira,Andreas Römer,Swen Wernz,Heiko Griesel-Vorn von links:Gerhard Reins,R. Busch,Jörg Varlemann,Markus Hübel,Karl Heinemann,Gerhard Thiele,Frank Israel