Die Geschichte eines jungen Afghanen der beim SVT seine zweite Familie gefunden hat
Das ist die Geschichte von Mashal, einem mittlerweile 18-jährigen, der in Parvan im westlichen Teil von Afghanistan geboren wurde, damals schon mit ganz viel Herzblut in seinem Heimatland Fussball gespielt hat und ein ganz normales Leben führen wollte. Mit 6 Jahren ging er zur Schule immer in Angst und in einer Unsicherheit, dass wieder und immer wieder Anschläge durch die Taliban in unmittelbarer Nähe geschahen.
„Einmal ging ich ins Training und auf dem Weg dorthin detonierte ein Sprengkörper“
. Seine Augen sind starr und gläsrig, er wirkte nachdenklich als er diese Worte machte. Immerwährender Krieg, schlechte Bildungsmöglichkeit, ständig in der Angst und dem Sein, dass etwas Schreckliches passiert, bewegten ihn ganz alleine mit 12 Jahren seine Heimat und seine Familie – ca. 61 Autostunden oder 5.665 km von Augsburg entfernt - ins Ungewisse zu verlassen, ohne zu Wissen was auf ihn zukommt. Seine Familie lebt immer noch dort. Die Angst, dass ihnen was zustößt ist immerwährend mit ihm. Jährlich besucht er sie und sieht nach dem Rechten; schickt ihnen Geld, was er in Augsburg mühevoll erarbeitet. Ganze 2 Monate dauerte der steinige Weg als 12-Jähriger über Iran, Irak, die Türkei in Zielrichtung Deutschland. Der Weg war gefährlich und sehr beschwerlich, war er doch auf sich gestellt ohne Familie. Ein Höllenweg von Afghanistan nach Deutschland. Aber Mashal ist eine Kämpfernatur - auf und neben dem Platz.
„Aufgeben gibt es in seinem Wortschatz nicht“
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In Deutschland seit 2015 angekommen war es nicht leicht für mich. Ich fühlte mich schrecklich alleine. Bis ich eines Tages nach Gut Hemerten bei Münster im Lkrs. Donau-Ries gekommen bin. Endlich durfte ich zur Schule gehen. In der Gebrüder Lechner-Mittelschule in Rain am Lech wurde ich gut aufgenommen und fand über die Einladung der Klassenkameraden zum Fußballspielen in Münster schnell Anschluß. Durch die Spielgemeinschaft von Münster und Thierhaupten kam ich mit 13 Jahren in die C-Jugend des SVT`s.
„Der SVT hat sich in dieser Zeit toll um mich gekümmert“
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Dann wurde er von einem Tag auf den anderen nach Augsburg verlegt. Doch die Verbundenheit mit dem SVT blieb. Selbst wohnend in Augsburg fuhr er mit dem Zug nach Meitingen um in Thierhaupten mit seinen Fussballkameraden kicken zu können. Mit 18 musste er dann die bezuschusste Wohnung an das Jugendamt zurückgeben. Dann begann die nächste Sorge. Wohnungssuche in Augsburg - und das durch einen Afghanen - aussichtslos! - selbst mit Unterstützung von Bekannten. Ich habe auf meine unzähligen Mietanfragen keine Antwort erhalten. Und dann sind die Preise ja so hoch. Den Hauptschulabschluss hatte er absolviert. Zur mittleren Reife reichte es nicht mehr, da die Mieten ja bezahlt werden mussten – so jobbte er in einer Kneipe, bei der Post und bei Amazon. Die Zeit drängte aber. Mit dieser Aussichtslosigkeit wandte er sich an seinen ehemaligen A-Jugend-Trainer Marcus Gottwald, der im Immobilienbereich gut vernetzt ist. Nach fast 2-monatiger gemeinsamer Suche wurde eine WG-Wohnung gefunden, in der er mit einem Freund einziehen und jetzt seinen Lebensmittelpunkt in Augsburg durch einen Mietvertrag sichern konnte. Und auch jobtechnisch wandte sich die lange steinige Reise von Mashal zum Positiven. Wiederum der SVT brachte den Ball ins Rollen. Und die Firma ALNUFA mit seinem Geschäftsführer Jürgen Küfner sollte es sein, der Mashal einen Ausbildungsvertrag in seiner gewünschten Fachrichtung KFZ-Mechatroniker ermöglichte. Nur dass es sich hierbei nicht um den KFZ-Bereich sondern um große Nutzfahrzeuge handelte.
„Wir freuen uns jedes Jahr auf neu motivierte Auszubildende so Küfner“
. Irgendwie passt das auch zu Mashal, denn der Schraubenschlüssel mit gefühlt 20 kg Gewicht, den er zum Fototermin anvertraut bekam, ist keine Fotomontage (:-). Er packt gern große Dinge an und arbeitet extrem hart für seine Ziele. „
Der SVT ist was ganz besonderes für mich, die Spieler, die Trainer, die Zuschauer, ich bedanke mich sehr für alles“
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An dieser Stelle sagen die SVT-Verantwortlichen auch Danke der Firma ALNUFA, insbesondere dem GF Jürgen Küfner, für die sofortige Bereitschaft sich den jungen Kicker anschauen zu wollen und ihm eine Chance zu geben. Das auswärtige Amt hat seine Bleibeperspektive zumindest schon bis 2023 bewilligt. Jetzt freut sich der engagierte Afghane auf seinen Heimatbesuch und seine Familie und darauf, nach der Rückreise bei seiner SVT-Familie am Trainingsgeschehen teilnehmen zu können. Mit vollem Elan und Ehrgeiz.
„You never walk alone Mashal“
printed by Laura Gastl & Marcus Gottwald (SVT A-Jgd.-Trainer aD)
Bild von: ALNUFA Jürgen Küfner
Bürgerreporter:in:Thomas Künzel aus Thierhaupten |
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