Stadtheimatpfleger und Architekt

Freiherr Alexander von Branca feiert seinen 90. Geburtstag

München I Der anerkannte und vielfach ausgezeichnete Architekt feiert heute seinen 90. Geburtstag. Alexander von Branca hat auch seine Spuren im Landkreis Günzburg hinterlassen. So wurde er als Städtebaulicher Berater beim Neubau der Sparkasse in Krumbach gerufen. Er unterstützte die planenden Architekten Sepp Rampp und Konrad Kling mit seinem Rat. Dabei hatte ich, als Praktikant im Büro Rampp und Kling, die Gelegenheit von Branca kennen zu lernen. Auch in Jettingen-Scheppach ist von Branca kein Unbekannter. Er war für die Erweiterung der Pfarrkirche St. Martin verantwortlich. Die ursprünglich im gotischen Baustil (1475) erbaute Kirche wurde im Jahr 1966 nach seinen Plänen vergrößert.
Alexander von Branca stammt aus einer Schwabinger Diplomatenfamilie. Unter dem Eindruck des 2.Weltkrieges konvertierte er zur katholischen Kirche. Zunächst besuchte er die Blocherer Zeichenschule, um dann von 1946 - 48 an der TH München zu studieren. Ein Stipendium führte ihn von 1948 –50 an die ETH Zürich. Im Jahr 1951 eröffnete er sein Architekturbüro in München.
Sein Denkmal schuf sich der erfolgreiche Architekt mit dem Bau der Neuen Pinakothek im Jahr 1981. Die durch den Zweiten Weltkrieg zerstörte Neue Pinakothek, ein klassizistischer Bau im Riegeltypus, wurde durch einen Neubau ersetzt. Sein unauffälliges, wie aus Teilstücken zusammengefügtes Werk unter Bäumen war nicht unumstritten. An kritischen Stimmen zur Neuen Pinakothek fehlte es nicht.
In Augsburg ist von Branca vor allem durch den Neubau des Priesterseminar aus dem Jahr 1987 an der Haunstetter-Strasse bekannt. Die Bauherren wollten damals ein eher schlichtes Gebäude in seiner Außenwirkung. Er war jedoch der Überzeugung: "Dieses Gebäude muss auch von außen eine gewisse Auffälligkeit haben, ein gewisses Zeichen setzen." Von Branca war sich mit dem Bischof einig. Das war damals Josef Stimpfle. Beide, Bischof und Architekt, haben sich gegen den Priesterrat durchgesetzt, der dann nachher auch mitgemacht hat.
Oberbürgermeister Christian Ude würdigte den Jubilar mit den Worten „Als langjähriges Mitglied der Kommission für Stadtgestaltung und Jurymitglied in vielen Wettbewerben habe von Branca "wesentlich dazu beigetragen, dass München in Jahren des Umbruchs sein charakteristisches Erscheinungsbild bewahren und weiterentwickeln konnte." 16 Jahre war von Branca Stadtheimatpfleger in München. Sein Architekturbüro in München wird von seiner Tochter Alexandra fortführt. Er hat sich inzwischen ganz auf seinen denkmalgeschützten Bauernhof in Miesbach zurückgezogen, wo er mit seiner Familie seit Jahrzehnten wohnt.

Bürgerreporter:in:

Peter Schoblocher aus Thannhausen

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