HARZ: WANDERUNG von TRESEBURG über WILHELMSBLICK nach TODTENRODE
Das Harzdorf Treseburg liegt im wildromantischen Bodetal. Da dort, nach Aufgabe des Bergbaues im 19. Jahrhundert, auch keine Landwirtschaft möglich ist, sind Treseburg und der Nachbarort Altenbrak voll vom Fremdenverkehr abhängig. So gibt es dort neben dem Harzer - Hexen - Stieg viele Wanderwege und Wanderziele. Man kann sicherlich von einem Wanderparadies sprechen.
Vom Parkplatz, gegenüber dem Hotel Bodeblick, begann die Wanderung des Harzklub Zweigvereins Quedlinburg. Da es an den Vortagen nur wenig im Harzvorland geregnet hatte, waren wir erstaunt darüber, dass die Bode sehr viel Wasser führte. Sie hatte bereits teilweise ihr Flussbett verlassen. Dies lässt vermuten, dass es unterhalb des Brockengipfels, wo die Kalte - und die Warme Bode dort in etwa 900 m Höhe entspringen, recht ordentlich geregnet hatte. Bei Königshütte vereinen sich die Kalte - und die Warme Bode zur Bode. Die Bode -Talsperre Wendefurt liegt keine 10 km oberhalb von Treseburg.
Wilhelmsblick, Tunnel, Todtenrode
Bis wir zur Siedlung Spohnbleek kamen, wanderten wir an der Bode entlang. Durch die Siedlung ging es, bis wir zu einem Aussichtspunkt, dem Albert - Schomburg - Platz, gelangten, immer bergauf. Da es in der Nacht zuvor etwas geschneit hatte, waren einige Berggipfel, die wir vom Aussichtspunkt sehen konnten, weiß verhüllt. Weiter ging es zum Wilhelmsblick. Hier hatten wir, wie auch an den weiteren Aussichtspunkten eine schöne Sicht ins Bodetal. Vom Wilhelmblick sind es normalerweise keine 100 m, um hinunter an den Tunnel bei Treseburg zu gelangen. Da dieser Weg zurzeit gesperrt ist, mussten wir über Dobblers Höhe einen anderen Weg einschlagen, um an den Tunnel zu gelangen. Kurz hinter Treseburg überquerten wir die Landstraße L93 um auf einem alten Wanderweg, zwischen der rauschenden Bode und der Landstraße, weiter zu wandern. Nachdem wir etwas an Höhe gewonnen hatten überquerten wir nochmals die Landstraße L93 um über den 22 m langen, 1861 geschaffenen Tunnel zu dem neu geschaffenen Rastplatz zu kommen. Von dort geht der zurzeit durch eine Holzwand abgesperrte Weg direkt hinauf zum Wilhelmsblick. Nach einer am Rastplatz eingelegten Pause ging es ca. 350 m auf der Landstraße in Richtung Roßtrappe weiter. Unser nächstes Ziel war das Denkmal für den Forstmeister von Langen.Im ersten Teil der Etappe wanderten wir auf Waldwegen durch Laubwälder immer bergauf. Im zweiten Teil war der, noch im vorigen Jahr vorhandene, Wald nicht mehr vorhanden. Den Wanderweg konnten wir noch an den vorhandenen Schildern erkennen. Dieser Wegabschnitt, den man nur als katastrophal bezeichnen kann, war der schlimmste auf unserer insgesamt 13 km langen Wanderung mit beachtlichen 490 zu überwindenden Höhenmetern. Ich hoffe nur, dass sich der Zustand der Wanderwege kurzfristig verbessert, denn sonst sehe ich für den Tourismus- und Fremdenverkehr in Altenbrak, Treseburg und Umgebung nur noch schwarz. Wer will denn, wenn schon riesige Waldflächen infolge Trockenheit, Borkenkäfer und Stürme abgeholzt werden mussten, auf Wegen wandern, die eigentlich keine mehr sind? Der Forstmeister J.G. von Langen hatte sich im 18. Jahrhundert große Verdienste bei der Schaffung einer nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland und auch in Norwegen erworben. Vom Denkmal für den Forstmeister von Langen ging es weiter nach dem "Alten Forsthaus Todtenrode".
Böser Kleef, Altenbrak, Harzer - Hexen - Stieg
Nach einer kurzen Pause wanderten wir in Richtung Böser Kleef weiter. Der Böse Kleef ist ein Aussichtspunkt mit einer Schutzhütte und einer Stempelstelle der Harzer Wandernadel. Von dem Aussichtspunkt hat man einen schönen Blick ins Bodetal und auf Altenbrak. Vom Bösen Kleef wanderten wir ins Bodetal hinunter nach Altenbrak. Auf der rechten Seite der Bode ging es in Richtung Waldbühne Altenbrak weiter. Kurz vor der 1951 mit 900 Plätzen geschaffene Naturbühne, ging es wieder bergauf, um auf den Harzer- Hexen - Stieg zu treffen. Der Harzer - Hexen - Stieg führte uns - in östlicher Richtung - wieder hinunter zur Bode. Auf diesem Weg kamen wir auch Jahrestafeln von 1877 und 1878 vorbei. Die bedeuten, dass dieser Teil des Wanderweges in den entsprechenden Jahren durch Sprengungen der dort vorhandenen Felsen geschaffen wurden. Viele dieser Wanderwege wurden bereits im 19. Jahrhundert, noch vor Gründung des Harzklub, geschaffen. Heute ist es leider so, dass der Harzklub, der sich einen Schwerpunkt in der Erhaltung, Pflege und Beschilderung von Wanderwegen gesetzt hat, nicht mehr in der Lage ist, alle vorhandenen Wanderwege noch weiter zu unterhalten. Er kann sich nur noch auf die Erhaltung der Hauptwanderwege beschränken. Es stimmt einen schon nachdenklich, wenn man bedenkt, was bereits im 19. Jahrhundert alles für die Erschaffung von teilweisen wunderschönen Wanderwegen getan wurde. Ein Dankeschön geht an den ehrenamtlichen Wanderleiter und Wegewart, Manfred Böhm, für die, trotz der teilweise widrigen Wegeverhältnissen, wunderschönen Wanderung. .
Bürgerreporter:in:Gerd Horenburg aus Aschersleben |
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