Dorfgeflüster: Klau im Kunstwald
Der Traurige am Wegesrand ist verlustig. Nein, nein, er ist nicht flüchtig, jemand hat ihn still und heimlich geklaut. Jetzt klafft dort nur noch eine Lücke und dem Zauber fehlt ein magisches Glanzlicht. Einigermaßen zerknirscht stand der Traurige zwei Jahre lang im Kunstwald zwischen Kurtschlag und Klein Dölln und beklagte mahnend den Zustand des Deutschen Waldes. Das war seine Mission. Der Zehdenicker Bildhauer Uwe Thamm hat den Traurigen aus einem Kiefernstamm geschaffen. Nun ist er selber traurig. Klar, der Mann hatte es schon vermutet, dass irgendwann jemand seine Skulptur einfach einsacken würde. Aber gehofft hat er etwas anderes. „Zauberwald“ nennen einige mit leuchtenden Augen den Ort, an dem vier Künstler uneigennützig für die Allgemeinheit wirken – als ein Geschenk für die Region, um sie mit guter Energie aufzuladen, Freude zu verbreiten, zu überraschen. Es ist sehr schade, dass immer mal wieder einer glaubt, dass er nur glücklich wird, wenn er etwas mit langen Fingern an sich raffen kann. Darüber kann der Traurige nun auch noch jammern, vielleicht hört ihn ja wer. Noch besser wäre es allerdings, der verlorene Geselle fände sich wieder ein - im Kunstwald. Der Einstieg erfolgt hinter der Bushaltestelle von Klein Dölln, weiter über die Bücke vom Döllnfließ, dann rechts am Fließ entlang, wo der Biber seine Wasserburgen baut, dort am Waldpfad war sein Steckplatz in einem alten Todholzloch. Natürlich kann die traurige Holzgestalt auch gleich bei Uwe Thamm in der Zehdenicker Parkstraße 27 abgegeben werden. Nur Mut!
Petra Elsner
Bürgerreporter:in:Petra Elsner aus Kurtschlag |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.