Ein "Bussi" für die Gäste

Die Gesangvereine Glött, Holzheim und Weisingen traten als gemischter Gemeinschaftschor auf. Am Dirigentenpult Petra Dietrich.
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Die Möglichkeit, mit anderen gemeinsam zu singen, bietet der Chorverband Kreis Dillingen schon seit Jahrzehnten. Und so war es dem Kreisvorsitzenden Günther Durner mit seinem Vorstandsgremium ein besonderes Anliegen, mit dem Kreis-Chorkonzert die besondere Art der Chorbegegnungen fortzusetzen. Dem Gesangverein „Liederkranz“ Landshausen gebührt als Ausrichter hohe Anerkennung, denn in diesem Jahr fand sich kein Chorjubiläum, aus dessen Anlass sich Gastgeber für das Konzert beworben hätten. Dass sich Verbandschorleiter Anton Kapfer diesmal wieder für ein profanes Konzert entschieden hatte, quittierten knapp 300 Sängerinnen und Sänger aus vierzehn Vereinen, die teilweise als Chorgruppen auftraten. In der Gesamtheit konnten so erneut die vielen Facetten der Chormusik als Ensemble und mit unterschiedlichster Chorliteratur dargeboten werden. Begrüßt vom Stellvertretenden Kreisvorsitzendem Franz Lingel bot sich den Zuhörern, unter ihnen Stellvertretende Landrätin Ingrid Krämmel und Bürgermeister Bernd Stein ein Spiegelbild vom hohen Leistungsstand der Chöre im Landkreis.
Wie seit Jahrzehnten lag die Durchführung und Moderation des Kreis-Chorkonzertes in den Händen von Verbandschorleiter Anton Kapfer. Für die Zuhörer, in der für das Konzert bestens geeigneten Bachtalhalle in Syrgenstein, eröffnete sich das Konzert mit dem Gemeinschaftskanon „Lachend kommt der Sommer“. Gewohnte Männerchorpfade verließ die Chorgemeinschaft Bissingen unter Roman Bauer und wandte sich mit „Wie kann es sein?“ unverkennbarer Wise-Guys-Stilistik zu. Mit „Samba lele, kleiner Chico“ von Lorenz Maierhofer inspirierte der Chor mit brasilianischer Rhythmik und Melodik. Als großer Gemeinschaftschor präsentierten sich die Gesangvereine aus Holzheim, Glött und Weisingen und trugen den Chorsatz „Lanyok“ aus der Feder ihrer Dirigentin Petra Dietrich mit heiteren, zeitgemäßen Texten, vor. Unter Daniela Mußelmann „küsste“ der Chor, ebenfalls einen Satz von Lorenz Maierhofer, um abschließend allen Zuhörern erheiternd ein „Bussi“ zu schenken. Mit dem derzeitigen musikalischen Leiter Manfred Traber charakterisierte die Chorgemeinschaft Kicklingen-Fristingen eindrucksvoll typische Männerchormusik. Schneiders „Ei du Mädchen vom Lande“ folgte „Ich weiß ein Fass“ nach Heinz H. Erhard.
Nicht nur mit ihren Sopranistinnen, sondern mit beiden Vorträgen der Liedertafel Haunsheim konnte Chorleiterin Heidrun Krech-Hemminger unterschiedliche Chorliteratur präsentieren. Lenas Filmsong „Fly with me“ komponierte Lars Wallenäs und im Schnaderhüpferl-Stil erklang von Waldemar Klink „Rosenstock, Holderblüh‘“. Auch bei diesem Vortrag übernahm Ulrich Weber einfühlsam den Klavierpart. Wiederholt treten die Männerchöre aus Eppisburg und Aislingen gemeinsam auf und die Gäste hörten zu, was das „Mädchen aus Muntenia“ von Hermann Openhoven zu vermitteln hatte. Was lebenswert ist verdeutlichte der Chor unter Jürgen Maier mit „Freude am Leben“, von Otto Groll. Mit melodisch bekannten „Ohrwürmern“ präsentierte der Gesangverein „Frohsinn“ Lauingen, unter dem Dirigat von Winfried Häußler das ewig junge Thema „Liebe“. Von Pasqual Thibaut stammt der Vortrag „Marina“. Im weiteren Beitrag wurden die Gäste auf die Reise nach „Valencia“ von Otto Groll genommen. Ausgezeichnet präsentierte das Männerensemble des Gesangvereins Binswangen den Sound der Comedian Harmonists in den zeitgenössischen Bearbeitungen von „Veronika der Lenz ist da“ und „Wochenend‘ und Sonnenschein“. Von den textlichen Inhalten der Vorträge unter der musikalischen Leitung von Anton Kapfer hätte sich das Wetter um die Bachtalhalle ein Beispiel nehmen können.

Das jugendliche Element im Chorverband des Landkreises präsentierte der Jugendchor „Lilac“ aus Landshausen. Sabine Seidl, weniger Dirigentin, eher Teil des Ensembles, verkörperte mit den jungen Damen leidenschaftlich „Just the way your are“ und in einem Eigenarrangement „Skyfall“. Solistische Teile und die einfühlsame Pianobegleitung von Reinhold Wiedemann setzten besondere Akzente. Kontrast oder Vielfalt von Chormusik! Deutlicher konnten es der Jugendchor und das Doppelquartett der Chorgemeinschaft Bissingen nicht ausdrücken. Nach den englischen Texten boten die Kesseltaler aus Wastl Fanderl’s Schatztruhe den Jodler „D’r Schea“ und bekannten sich bei „In die Bääärg! von Lorenz Maierhofer zum Dialekt. Der Gesangverein „Liederkranz“ Landshausen mit seinem Vorstand Franz Lingel glänzte nicht nur als Gastgeber mit den Rahmenbedingungen beim diesjährigen Kreis-Chorkonzert. Auch mit seiner musikalischen Leiterin Sabine Seidl präsentierte sich der Chor entsprechend. „Musik der Nacht“ entstammte dem Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber, folgend dann das vierstimmige Quodlibet „Frühlingszeit“ nach Thord Gummeson.
„Kein schöner Land“ der gemeinsame Schlusschor unterstrich mit dem dargebotenen Konzert und der anschließenden Geselligkeit das Idealbild freundschaftlicher Zusammenkünfte der Chöre des Landkreises unter dem Dach des Chorverbandes Kreis Dillingen.

Bürgerreporter:in:

Walter Ernst aus Tapfheim

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