Auf der Wies: der Himmel in Bayern
Tränenfest und Weltkulturerbe
Vom Bayern, konkret dem Münchner im Himmel erzählt Ludwig Thoma, zum Himmel der Bayern wissen wir über die Werbung einer Brauerei und auch Der Brandner Kaspar und das ewig’ Leben nach der Erzählung von Franz von Kobell zeichnet eine typisch bayerische Vorstellung der ewige Herrlichkeit.
Die Gebrüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann haben mit ihrem Rokoko Prachtbau den Himmel auf die Wies geholt und der christlichen Frohbotschaft monumentale, weltweit beachtete Gestalt gegeben.
Am Sonntag, 18. Juni 2023, war es ganz so, als würde der Himmel selbst zu Besuch sein und diese einzigartige Verbindung von Himmel und Erde mit Leben erfüllen.
Strahlendstes Kaiserwetter als Beitrag von oben, ein eindringlichst zu den Gläubigen predigender Augsburger Bischof Dr. Bertram Maier, excellenteste Kirchenmusik und ein, sich von gänzlich ungewohnter Seite zeigender Landesvater Dr. Markus Söder, prägten ein von Blasmusik und Böllerschützen umrahmtes Doppelfest, wie es kein bayerisches Bilderbuch besser zeichnen könnte: die 285. Wiederkehr des Tränenwunder vom 14. Juni 1738 und 40 Jahre UNESCO Weltkulturerbe!
Bei der Anfahrt dürfte es für Ministerpräsident Dr. Markus Söder noch gar nicht so nach Harmonie ausgehsehen haben, denn Bauern hatten Dutzende von Güllefässern aufgefahren und mit entsprechenden Protest-Plakaten gegen den Irrsinn der kommenden Gülleverordnung für die alpenländische Region versehen: für den weiterhin Breitverteiler Position bezogen.
Wieskurat BGR Florian Geis nahm den Hausherrn in seiner und der Ehrengäste Begrüßung zudem in die Pflicht, indem er mit Rückblick auf dessen Vorgänger, namentlich König Max I. Joseph und Franz Josef Strauß – als ehemaliger Schongauer Landrat zweifelsohne einer der maßgeblichen Protagonisten beim Weltkulturerbe! – deren stete Wohlgesonnenheit für die Wieskirche betonte und als liturgischer Hausmeister an deren Fortgang appellierte.
S. E. Dr. Bertram Meier, Diözesanbischof von Augsburg knüpfte folgerichtig an die lange Liste der very important persons an, von welchen die Rede war und stellte in den Mittelpunkt den, der einzig im Mittelpunkt steht, Jesus Christus, hier in Gestalt des erbarmungswürdigen Geißelheilandes.
IHN im Mittelpunkt zu haben, das stellte noch ohne Kenntnis der bischöflichen Worte, die Pilgergruppe aus Lindau unter Beweis, welche erneut die Tradition pflegte, in Fußwallfahrt vom Bodensee zum Tränenfest auf die Wies zu kommen. Begleitet einmal mehr von Diakon Gerhard Kahl, Männerseelsorger, Theologe, Sozialpädagoge, in Ausbildung zum Männerberater mit Schwerpunkt Gewaltberatung.
In seiner sehr berührenden Predigt betonte der 62. und überaus würdige Nachfolger auf dem Bischofsstuhl des Hl. Ulrich, dass ER unser Elend kennt und ER mit uns leidet. In SEINEM Leid zeigt sich ein großer Kontrast zu diesem Meisterwerk menschlicher Schöpfungskraft. Doch Tränen können trösten war der bischöfliche Zuspruch, weit mehr, als nur eine steile These, die er dennoch wage. Bayrisch deftig sein konkretes Fazit: ein Junge, der weine, ist kein Schlappschwanz und auch ein Mann brauche sich seiner Tränen nicht zu schämen!
Der gegeißelte Heiland auf der Wies ist als stete Mahnung zu sehen, das Humane hochzuhalten.
Leid könne Menschen plötzlich treffen. Nach der Corona Pandemie hat sich der Krieg im Herzen Europas eingenistet, wie auch die Kirchenkrise nicht unter den Teppich zu kehren sei, reflektierte der Augsburger Oberhirte Szenarien der Gegenwart.
Die vom Vatikan nie offiziell als Tränenwunder anerkannten Tränen des gegeißelten Heilands auf der Wies worden sind, wertet Bischof Dr. Bertram Meier als zweitrangig gegenüber der Gebetserfahrung, die Gläubige hier auf der Wies gemacht haben.
Von Leid zeugende Tränen seien aber auch Zeichen der Zugehörigkeit, haben wir also Mut, Tränen zu zeigen!
Bischöfliche Erwähnung fand zudem, dass 1983 – im Jahr der Ernennung zum Welterbe – auch die Bruderschaft zum gegeißelten Heiland auf der Wies wiederbelebt wurde. Ihr gehören derzeit 333 Frauen und Männer an. Der Hl. Papst Johanns Paul II. war Mitglied, Zelebrant und Festprediger Bischof Dr. Bertram Meier wird es in Bälde sein!
Wies-Organistin Kristina Kuzminskaite erbrachte mit Kirchenchor und Orchester Steingaden, einem Bläserquintett, sowie Anton Guggemos Höchstleistung. Getragen von der perfekten Wies Akustik rundete sie nach bester katholischer Tradition für alle Sinne ab, was der Sonnenschein in seiner Lichterflut schon vorgegeben hatte: den Himmel auf Erden – auf der Wies!
Das Schlimmste fördert auch das Beste bilanzierte Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder in seiner Rede zum sich an die Feier der Hl. Eucharistie anschießenden Festakt, der leider ohne die noch nicht aus der Sakristei zurück gekehrte Geistlichkeit begonnen wurde.
Ein Stück Himmel auf bayerischem Boden, eine Visitenkarte für Bayern, ein Wahrzeichen, für das sich der Freistaat weiter einsetzen werde war das Versprechen die Antwort des weltlichen auf die Eingangsworte des geistlichen Hausherrn.
Glaube und Tradition, wie von Gläubigen, Böllerschützen, Musikern und Trachtler repräsentiert, sind in Bayern fest miteinander verbunden.
Hier wohnt das Glück, hier findet das Herz Ruhe – Hoc loco habitat fortuna, hic quiescit cor, dieses Zitat aus den Confessiones des Augustinus ritzte Abt Marianus II Mayer (Abt in Steingaden von 1745 bis 1772 und Bauherr der Wieskirche) mit einem Diamantring in eine Fensterscheibe des Prälatensaales – und das, obwohl so viele Menschen da sind, griff der Landesvater mit Blick auf die jährlich 600 000 Besucher, welche vor Corona auch die Millionengrenze überschritten.
Es ist nicht mehr der gewohnte Hau drauf Modus, wenn er weiter über Glaube, Liebe und Leben referiert, die Zugehörigkeit in einem Gebetskreis offen legt und das kürzliche Erleben mit einem todkranken Priester verrät, der Trost von sich weist, da er sich sicher ist, dorthin zu gehen, wo der HERR ihn braucht.
Mehr wäre von einem Theologen auch nicht zu erwarten gewesen. So nimmt es denn nicht wunder, dass Dr. Markus Söder klar zu einem Leben nach dem Tode steht und einräumt, dass es exakt dieser Glaube war und ist, welcher ihm in schweren Momenten die Kraft zum Weitermachen gibt.
Das kann nicht nur Stimmenfang im kirchlichen Bereich sein, wenngleich sich der eher gewohnte Schalk und Seitenhieb anschließt, dass er sich besonders über eine Begegnung von Jesus, der heute wohl so Etwas wie ein Influencer wäre, mit der Bischofskonferenz freue.
Ob ER da mit Allem so zufrieden wäre, ist die verschmitzte Frage, welche sich zwangläufig auch zur Synode der EKD und allen anderen Bereichen der verwaltenden Amtskirchen stellt.
Dass Jesus die charismatisch ausgeprägteste Person der Menschheitsgeschichte ist, daran hatte er zuvor schon keine Zweifel gelassen, denn wenn Milliarden von Menschen sich 2.000 Jahre danach weltweit an IHM orientieren, ist das nicht von der Hand zu weisen.
Vor 40 Jahren wurde die Wieskirche in Bayern zweite und bundesweit vierte Welterbestätte stellte Martin Bosch von der, die UNESCO beratenden Organisation Icomos ab.
Mit 51 Welterbestätten ist Deutschland mit Spanien und Italien in der Spitzengruppe platziert.
Der Wieskirche wurde der Titel Weltkulturerbe schon sehr früh verliehen.
Mehr als 1000 Welterbestätten sind es mittlerweile und Bayern hat mit insgesamt zehn weiter den Spitzenplatz Deutschlands inne.
Die, dem Hl. Josef geweihte Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland auf der Wies, wurde 1903 bis 1907 ebenso wie zwischen 1985 und 1991 großen Renovierungen unterzogen.
30 Jahre nach der letzten stehe sie immer noch gut da, ist das beruhigende Fazit von Martin Bosch, dessen Tätigkeit trotz des großen Pensum ehrenamtlich erbrfacht wird.
Intensives Befassen von Icomos und UNESCO mit Photovoltaik und Windkraft unter strengen Maßstäben konnte Bosch ebenso ankündigen, als - der hohen Luftfeuchtigkeit geschuldet - ein Bauwerksmonitoring installiert, wie im denkmalgeschützten Fohlenhof zu Steingaden ein Informationszentrum zum Welterbe eingerichtet wird.
Steingadens Bürgermeister Max Bertl, der den Festakt griabig moderierte, versicherte: die Kirche schließt sich um den Wiesheiland und bewahrt seine Geschichte!
Diese wird abschließend von 4 Darstellern der Welfenbühne in szenischen Sequenzen abgebildet, wie Mitte des 18. Jahrhunderts von Abt Hyazinth Gaßner und seinen Mitbrüdern des Prämonstratenser Kloster Steingaden um den Bauauftrag gerungen wurde, der seiner Vision folgend zum prächtigsten der Welt werden sollte.
Beim Festbankett im Gasthof Moser musste auf S. E. Bischof Dr. Bertram Meier und Ministerpräsident Dr. Markus Söder verzichtet werden, die nach letzten Melodien der Trachtenkapelle Steingaden und Salut der Böllerschützen bereits ihren anderweitigen Terminverpflichtungen gefolgt waren.
Unter https://www.youtube.com/watch?v=BNfOgoytVCg ist der Live-Mitschnitt von K-TV https://www.k-tv.org abrufbar!
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: www.cmp-Medien.de CC – S. E. Bischof Dr. Bertram Meier bei Predigt zur 285. Wiederkehr des Tränenwunder auf der Wies
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Einzug Liturgischer Dienst mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Einzug Liturgischer Dienst, Diakone Armin Eder und Gerhard Kahl
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Einzug Liturgischer Dienst, Pfarrer Dr. Thomas Maria Rimmel von K-TV, Wieskurat BGR Florian Geis, S. E. Bischof Dr. Bertram Meier
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Einzug Liturgischer Dienst S. E. Bischof Dr. Bertram Meier und Ministerpräsident Dr. Markus Söder
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Begrüßung durch Wieskurat BGR Florian Geis
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landrätin Weilheim-Schongau Andrea Jochner-Weiß
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Verkündigung des Hl. Evangelium durch Diakon Xaver Käser
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Liturgischer Dienst
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Eröffnung und Moderation Festakt 40 Jahre UNESCO Weltkulturerbe durch Steingadens Bürgermeister Max Bertl
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Festrede Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Festrede Martin Bosch von der, die UNESCO beratenden Organisation Icomos
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – szenische Sequenzen …
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – … der Welfenbühne
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – UNESCO Ernennungs-Urkunde der Wieskirche zum Weltkulturerbe
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Gruppenfoto der Vertreter von Kirche, Politik und Organisationen
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Salut der Böllerschützen
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Ständchen der Blasmusik Steingaden
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – Bauern-Protest gegen …
© Bild: www.cmp-Medien.de CC – … Gülle-Irrsinn in alpenländischer Region
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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