Die Kirche hat keine Krise, blickt sie auf IHN!
Hoc loco habitat fortuna, hic quiescit cor | An diesem Ort wohnt das Glück, hier kommt das Herz zur Ruhe! beschrieb der damalige Abt des Prämonstratenser Kloster Steingaden, Marianus II. Mayr, mit seinem Wahlspruch die Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies.
Als Erbauer dieses Rokoko-Juwel, welches inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und Jahr für Jahr Millionen von Besuchern aus der ganzen Welt anzieht, war die spirituelle Kraft dieses einzigartigen Bauwerkes seine Betrachtung.
Nachdem die Kirche derzeit von einer selbst ausgelösten Skandalmeldung in die nächste Hiobs-Botschaft schliddert, blieb Wiespfarrer i. R., Msgr. Gottfried Fellner, in seiner Predigt vom 06. Februar 2022, auch beim einzig Wesentlichen: bei IHM.
Egal wie irrig der synodale Weg und die, auf Beliebigkeit des Zeitgeistes ausgerichtete, von Gott abgewandte Haltung einiger, leider zu vieler Bischöfe auch sein mag: in der ihm eigenen und hoch geschätzten Wortgewalt gab Fellner Orientierung ohne Wenn und Aber!
Gottes Anruf trauen war, entsprechend dem Tagesevangelium Lukas 5,1-11 seine, im Wortlaut nachfolgende Predigt:
Liebe Schwestern und Brüder auf dem Pilgerweg des Glaubens!
An einer zentralen Stelle des Christusbuches, Der Herr, von dem unvergleichlichen Theologen Romano Guardini, der öfters auch in die Wieskirche kam, kann man den Satz lesen: “Dass Du selbst dem HERRN begegnest, ist das Größte, was Dir beschieden sein kann!“. Wie das vor sich geht und wie das möglich ist, dafür steht uns Petrus heute sozusagen Modell.
Auf DEIN Wort hin
Jede und Jeder von uns kennt ja schließlich solche Enttäuschungen, wie wir sie eben bei Petrus hautnah miterlebt haben, dieses frustrierende “Alles umsonst“!
Gerade in diesen verheerenden Zeiten unserer Kirche.
“Doch wenn DU es sagst“, fällt uns Petrus “evangeliumkonform“ sofort in die Parade.
Natürlich weiß Petrus aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Fischer nur zu gut, wie sinnlos das Ansinnen Jesu ist, am helllichten Tag zum Fischfang auf den See zu fahren. Aber er ringt sich durch entgegen all seiner Berufsehre und Praxis: “Doch wenn DU es sagst, werde ich es tun – auf DEINE Verantwortung, auf DEIN Wort hin“!
“Und sie taten es“ – heißt es heute – “und fingen eine große Menge Fische.“ Petrus erlebt somit, dass sich sein Vertrauen zu Jesus gelohnt hat und dass er nicht auf einen korrupten Scharlatan hereingefallen ist. Dabei erfährt er das Wunder so tief, dass er bis in die Wurzeln seiner Existenz getroffen wird: “Herr, geh weg von mir, ich bin ein Sünder“ – auf Deutsch: “Das hab’ ich nicht verdient! Das ist des Guten mehr als zu Viel!“
Jesus spricht auch zu uns
Auch in unsere Zweifel, Ängste und Enttäuschungen, in unsere unheilvollen Erfahrungen und leidvollen Zumutungen hinein spricht Jesus wie zu Petrus SEIN ermunterndes und hoffnungsvolles Wort: “Fürchte Dich nicht – Fürchtet Euch nicht!“. Jesus will uns damit sagen: wenn Du Dich – wie Petrus – auf mich einlässt, hast Du alle Chancen und Garantien, bereits in diesem Leben Lichtblicke am Ende Deiner Dich oft bedrückenden Dunkelheiten zu sehen. Denn ich werde Dich mit einem unerschütterlichen Glauben ausrüsten; ich werde Dich mit einem lebensbejahenden Vertrauen versorgen; Dich sogar in Deinen Krankheiten in Pflege nehmen und Dich noch obendrein meine innigste Nähe spüren und erfahren lassen!
“Da ließen sie Alles zurück“«, heißt es weiter: z. B. auch ihre althergebrachten falschen Vorstellungen von einem Messias als Superstar.
Auch wir sollten unsere antiquierten Ansichten über ein selbst gemachtes Gottesbild zurücklassen:
- Gott als lieben Opa etwa, der alles milde lächelnd hinnimmt,
- Gott als Galionsfigur für Jubiläen und Gedenkfeiern,
- Gott als Feiertagspartydienst, der zu Weihnachten und vor Allem zur Erstkommunion für die entsprechenden Geschenke sorgt, der aber ansonsten wie ein altes Möbelstück “abgestellt“ und behandelt wird.
Spüren Sie, worin die Gefahr bei solch einem “Umgang“ mit Gott besteht? Ich lege mir einen Gott zurecht nach meinen Wünschen, einen Gott, der mir passt. Gott ist dann nicht mehr Derjenige, der mich ruft und herausfordert, vor dem wir – wie Petrus im Evangelium – gar erschrecken, sondern der sich nach mir zu richten hat.
Nochmals: “Da ließen sie Alles zurück und folgten IHM nach!“. Sollten wir nicht auch all die genannten verkehrten Gottesbilder zurücklassen? Was mitgeht, was z. B. am Sonntag mit uns in die Woche gehen soll, ist der Glaube an den unnahbaren und doch so nahen menschenfreundlichen Gott, der nicht spaßeshalber, aus purer Gaudi einen alterfahrenen Fischerberuf, d. h. unsere Lebenserfahrungen, ins Bockshorn jagen will, sondern der unser Vertrauen in SEINE Allmacht herausfordern, auf die Probe stellen und schließlich zu einem immer tieferen Glauben führen möchte.
Das bedeutet dann für uns: der Glaubende lässt sich dreinreden in sein bruchstückhaftes Dasein, in seine Zweifel, in sein Schuldbewusstsein und letzten Endes in seine Armseligkeit vor Gott. Er ist demütig genug, dem Wort Jesu in allen Lebenssituationen zu glauben. Man könnte auch sagen: durch Jesus Christus amortisiert sich unser Leben, macht sich unser Leben bezahlt, wird es nützlich und brauchbar für das Reich Gottes.
Dem HERRN begegnen
Es geht im heutigen Evangelium also nicht so sehr um den reichen Fischfang, um die vollen Netze; es geht eigentlich nur um Eines: um den Glauben an Jesu Wort durch ein unerschütterliches Vertrauen. Das Vertrauen hat sich gelohnt, so lautet die Quintessenz, die Nutzanwendung dieses Evangeliums. Auch in den ausweglosesten, leidvollsten und bittersten Stunden unseres Lebens dürfen und können wir Gott trauen, dass er uns nicht im Stich lässt.
Natürlich kann nicht Jede und Jeder Alles zurücklassen, Jesus nachfolgen oder gar zu einem pastoralen Menschenfischer werden. Aber wir können durch ein vorbildliches christliches Leben und durch ein stets vertrauensvolles Gebet Gottes Welt und damit unsere kleine Welt zum Guten hin verändern helfen.
So ist jeder Sonntagsgottesdienst zugleich eine Begegnung mit Christus am See Gennesaret, wo wir auf Jesu Wort hin – “Herr, weil DU es sagst“ – uns und unser Leben in Freud und Leid bejahen dürfen.
Dazu brauchen wir nicht einmal nach Galiläa zu reisen. Wir können Jesus hier ganz nah begegnen in dem vollen Netz der Eucharistiefeier und – das ist noch wichtiger – auch im leeren Netz aller leidgeprüften und hilfsbedürftigen Mitmenschen, z. B. als Menschenfischer, der nicht rudert, sondern einen Rollstuhl schiebt oder bei der Flüchtlingshilfe mitarbeitet.
Für mich als Austragspfarrer der Wies bedeutet das, dass ich da bin für Alle, die mit einem belasteten Herzen kommen und ihnen einen Weg weise zum barmherzigen Gott in dieser Kirche der Barmherzigkeit!
Der Himmel zeigte seine Zustimmung: ließ einen strahlenden Frühlingstag auf die Wies leuchten, Organistin Kristina Kuzminskaite rundete mit dem Volksmusikensemble Burggen musikalisch und dessen Engelsstimmen gesanglich ab schufen wieder einmal eine Berührung von Himmel und Erde auf der Wies.
Der gerade zu Corona-Zeiten ganz besondere Bedeutung habende Segen des Hl. Blasius, dessen Gedenktag am 03. Februar gefeiert wird, wurde über diesen Tag und Mariae Lichtmess hinaus, von Msgr. Fellner, sowie den Zelebranten Wieskurat Florina Geis und Diakon Armin Eder, nach der Hl. Messe gespendet.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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Bild: www.cmp-medien.de CC – Wiespfarrer i. R. Msgr. Gottfried Fellner bei Predigt
Bild: www.cmp-medien.de CC – (v.l.n.r.) Messner Antoni Riedel, Diakon Armin Eder und Wieskurat Florian Geis
Bild: www.cmp-medien.de CC – Volksmusikensemble Burggen
Bild: www.cmp-medien.de CC – Volksmusikensemble Burggen
Bild: www.cmp-medien.de CC – Volksmusikensemble Burggen und Organistin Kristina Kuzminskaite
Bild: www.br.de CC – Hoc loco habitat fortuna, hic quiescit cor | An diesem Ort wohnt das Glück, hier kommt das Herz zur Ruhe! Wahlspruch Marianus II. Mayr, des damaligen Abt des Prämonstratenser Kloster Steingaden und Erbauer der Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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