HARZ: DIE BÄRENROUTE - eine ERLEBNISROUTE - bei STANGERODE

im Wildpark Stangerode
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Der stellvertretende Hauptwegewart des Harzklubs, Manfred Böhm, hatte, im Rahmen der Optimierung von Wanderwegen im Harz, ehrenamtlich die Aufgabe übernommen, die Bärenroute zu überprüfen. Hier ging es darum den Zustand dieser Bärenroute festzustellen. Der Zustand der Wege und der Beschilderung waren  die wichtigsten Kriterien für die Überprüfung. Mir bot sich dankensweiser die Möglichkeit an dieser Erlebnisroute teilzunehmen. Der kleine Harzort Stangerode liegt sowohl im Einetal als auch im Leinetal. Er ist weit bekannt durch Nordmanns riesigen Wildpark verbunden mit dem Sport- und Reithotel. Im Bereich des Wildparks beginnt bzw. endet die etwa 13 km lange Bärenroute.  Wir wanderten auf der rechten Talseite der Leine auf gut ausgebauten Forstwegen hinauf zur Schönen Aussicht. Hier legten wir bei Sonnenschein und guter Sicht eine kleine Pause ein. Die in 90- er Jahren entstandene  Bärenroute stellt einen Rundkurs über Forst -und Waldwegen dar. Die Beschilderung wurde für eine Begehung im Uhrzeigersinn ausgewählt. Da wir die Route in umgekehrter Richtung durchführten, war es nur mit Hilfe von Kartenmaterial  möglich, an Weggabelungen den richtigen Weg zu finden. Um die Bärenroute auch individuell nutzen zu können, besteht somit viel Handlungsbedarf. Von der Schönen Aussicht wanderten wir auf einen Forstweg weiter bis zum Waldrand. Hier ging es nun auf Waldwegen, immer am Rande der Acker - bzw. Wiesenflächen entlang, weiter. Bald gelangten wir zur historischen Landesgrenze

Jahrhundertelang bestand dort die Grenze zwischen  Anhalt und Preußen. Grenzsteine und eine Informationstafel erinnern an diese Zeit. Die Bärenroute, die Uhuroute und die Wisentroute  wurden im Gegensatz zu den anderen Harzwanderwegen nicht vom Harzklub angelegt, unterhalten und beschildert, sondern von regionalen Kräften. Ich vermute, da es hier nun schon seit langem keine Bären in der freien Natur gibt, dass der Namensgeber Albrecht der Bär war. Er lebte von 1000 bis 1170 und war der wichtigste und auch mächtigste Herrscher des gesamten Askanier - bzw. später des Anhaltiner Adelsgeschlecht. Er war zudem der Graf von der ehemaligen Residenzstadt Ballenstedt und meines Heimatortes der Einestadt  Aschersleben.
Immer an der historischen Grenze entlang erreichten wir das Wiebecktal. Durch Forstarbeiten war dieser Teil der Bärenroute im Mittleidenschaft geraten. Am Scheerenberg in Höhe der Borntalhütte verließen wir das Wiebecktal um einem langen Anstieg zu bewältigen. Damit dies uns nicht allzu schwer fiel, legten wir zuvor an dem Rastplatz, in der Nähe der Borntalhütte, eine Pause ein. Auf diesem Abschnitt des Bärenweges, der zugleich ein Naturlehrpfad ist, kamen an vielen Informationstafeln vorbei.
Oben am Buchenplatz angekommen, ging es jetzt weiter zum Klage- und Rügegericht  Volkmannsrode. Hier wurde  zweimal im Jahr auf anhaltinischen Gebiet von 1489 bis 1874 öffentlich, unter freien Himmel, Gericht abgehalten. Diese Klage - und Gerichtsstätte ist die einzige, nördlich der Alpen, erhalten geblieben Gerichtsstätte.
Diese Gerichtsstätte ließen wir rechts liegen und wanderten auf der Bärenroute weiter bis nach Stangerode. Aus meinem Archiv füge ich ein paar Bilder vom Klage- und Rügegericht bei. Obwohl ich einige Streckenabschnitte der Bärenroute bereits kannte, konnte ich wieder viel Unbekanntes auf dieser Erkundungstour entdecken.

Bürgerreporter:in:

Gerd Horenburg aus Aschersleben

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