Und immer wieder SuedLink
Heute räumte die HAZ dem SuedLink breiten Raum ein. Auf den Seiten 1 und 19 wird erklärt, dass die Region Hannover nur noch am Rande gestreift werden soll. Dass die ehemals geplante Freileitung einem deutlich teureren Erdkabel weichen musste. Auf Seite 19 gibt es einen ausführlichen Fragen- und Antworten-Katalog. Aber deckt der alles ab?
Warum wird stets der „Hund gehauen und nicht das Herrchen“. So auch beim SuedLink, den TenneT und TransNet auf Geheiß der Bundesrepublik Deutschland bauen sollen. Seit über drei Jahren wird die umstrittene Gleichstromleitung, die Strom aus dem Norden nach Bayern transportieren soll, nun schon geplant. Trassen werden entworfen und verworfen, Hearings in den Regionen sollten Bürgernähe und Zustimmung herstellen.
Die Trasse liegt nun fest. Die Gegner der Freileitung haben gewonnen, die Leitung soll über rd. 600 km unter der Erde verschwinden. Die eher niedrig geschätzten Kosten für diese eher kosmetische Operation dürften so bei mindestens 10 Milliarden Euro liegen. Das ist Geld, dass die Netzbetreiber natürlich über die Netzentgelte und damit über dem Strompreis finanzieren müssen. Denn diese Kosten werden nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen, über die EEG-Umlage abgedeckt Diese Umlage, das sei der guten Ordnung halber erwähnt, verschwindet größtenteils in den Taschen der Windenergiebetreiber.
Dass die Strompreise wegen des politisch verordneten Netzausbaus in den nächsten Jahren um mehr als 20 Prozent zusätzlich steigen werden, ist die Energiewende-Kröte, die alle zu schlucken haben. Die leidtragenden dürften Stromverbraucher mit geringeren Einkommen sein – allein im letzten Jahr wurde bei 345.000 Stromkunden (Angaben Bundesnetzagentur) der Stromanschluss ganz oder teilweise gesperrt. Im Saarland diskutiert man bereits, Strombezugsscheine für Bedürftige einzuführen.
Dass die Landwirte bereits ihren Widerstand gegen das Kabel mobilisieren, war zu erwarten. Denn im Vergleich zu jenen, die mit Windrädern buchstäblich „überirdisch“ viel Geld verdienen, werden jene, die das Kabel auf ihrem Land dulden sollen, mehr als „unterirdisch“ entschädigt.
Schließlich bleibt festzuhalten: Aus betriebswirtschaftlichen Gründen hätten die Netzbetreiber sicherlich gerne auf die Kabeltrasse verzichtet. Denn eines ist sicher: Diese Leitung wird niemals mit ihrer Nennleistung betrieben werden, weil es an mindestens 180 Tagen im Jahr am Treibstoff Wind fehlt. Mit anderen Worten: Von 8.760 Jahresstunden arbeiten Windenergieanlagen lediglich rd. 1.500 Stunden mit Nennleistung.
Die Leitung macht also nur dann Sinn, wenn etwa leistungsstarke Gaskraftwerke im Norden und in Bayern die Deckungslücken von Sonne und Wind flexibel füllen. Dies einzusehen fällt den politischen Energiewende-Planern anscheinend extrem schwer. Überdies ist es müßig, den Netzbetreibern die Schuld für steigende Preise und für die Bürden des Netzausbaus zu geben. Dass ist der Preis einer völlig unsinnigen Energiewende-Politik.
Bürgerreporter:in:Friedrich Schröder aus Springe |
5 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.