Springer Methangasfabrik-Änderungsdienst

... arg eng ...
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Die Maiskampagne hat begonnen. Gewaltige, Traktorengespanne, höher als Reisebusse, beherrschen jetzt Maisplantagen. Sie ziehen lange Staubfahnen hinter sich her, wenn sie über abgeerntete trockene Krume rasen. Noch ist es trocken. Aber da, wo die Traktoren in die Straßen einkreuzen, sammeln sich Dreck und kleingehäckselter Mais, der beim scharfen Einbiegen vom Hänger rutscht. Wehe, wenn es regnet.

Alvesrode ist kleiner Ortsteil von Springe. Ins Auge fällt eine kleine Methangasfabrik, die zur Zeit mit Silage beschickt wird. Der Begegnungsverkehr muss sich darauf einstellen. Mit den dicken Brummern ist nicht zu spaßen. Und wenn die mit Höchstgeschwindigkeit (60 kmh) durch enge Straßen donnern, kann das Herz schon mal in die Hose rutschen. Wenn die Gespanne voll beladen aus vollem Lauf mal eine Notbremsung machen müssen, weil ein Kind die Gefahr nicht erkennt, dann wird es sicherlich zappenduster sein. Für wen?

Dunkelheit breitet sich auch über dem Springer Rathaus aus. Alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, den Bebauungsplan 81 südlicher Schwarzer Koppelweg am kommenden Donnerstag abzusingen. Ob sich dafür eine Mehrheit findet, dürfte offen sein. Aus gut unterrichteter konservativer Ratsquelle verlautete unlängst, das die Biogasanlage schon 2006 im Rat beschlossen worden sei. Es ist hinreichend bekannt, dass Politiker oft Silber statt schweigsames Gold bevorzugen. Wenn das denn so wäre, warum jetzt der kommunikative GAU? Hat man die Zeit absichtlich verstreichen lassen, anstatt die Bürger rechtzeitig mit sachdienlichen Informationen abzuholen?

Die IG Schwarzer Koppelweg hatte ein Rechtsgutachten zum Bebauungsplan in Auftrag gegeben. Dass die in dem Rechtsgutachten nachgewiesene Fehlerhaftigkeit des Bebauungsplans 81stichhaltig war, davon zeugt seine radikale redaktionelle Überarbeitung. Brisant sind die den Änderungen beigefügten Anlagen einer Stellungnahme der Fa. Bioconstruct. Danach soll es eine Volumenvergrößerung der Gesamtanlage in Gestalt eines zusätzlichen Gärrestelagers geben. Sind diese graduellen Veränderungen und die stillschweigende Erweiterung der Methangasfabrik keine ausreichenden Gründe für die Politiker, das gesamte Verfahren Bebauungsplan 81 auszusetzen?

Wir dürfen gespannt sein. Eines scheint jetzt schon sicher zu sein: Gesetzeskonform dürfte das ganze Verfahren nicht sein. Aber Springe hat anscheinend eine eigene Lex. Schade, dass Kommunalpolitiker nicht vereidigt werden. Denn dann könnte man sie zur Verantwortung heranziehen, wenn sie den Bürgern Schaden zufügen wollen, statt ihn abzuwenden. Siehe Wertverlust der Immobilien, siehe Verlust an Lebensqualität usw. usw..

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... Begegnungen ...
Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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