Springe ist Stadt und kein landwirtschaftliches Kombinat mit Sonderrechten

... noch ist die Natur ungestört: Dauergrünland ist unersetzlich für die Hydrogeologie ...
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Ein Springer Landwirt ermöglichte das Entree für Großbauern aus Bad Münder, in Springe eine Methangasfabrik zu bauen. Das Genehmigungsverfahren für die Gasfabrik am Schwarzer Koppelweg erweist sich jedoch als Bauerntheater, in der die einen schlau und die anderen, nämlich die Anrainer die Doofen sein sollen. Welche Macht hat diese Loden-Connection im Springer Rat? Die Bündnisgrüne Elke Thielmann-Dittert verabschiedete sich als Erste Politikerin aus dem Genehmigungsreigen und stimmte gegen den Bau der Gasfabrik.

Lange wurden die Investoren aus Bad Münder verschwiegen. Allein der Name des Springer Landwirts wurde als Investor gehandelt. Ein Blick in das Handelsregister B des Amtsgerichts Hannover enthüllte, dass die Mehrheit an der Bioenergie Springe GmbH & Co. KG von Bauern aus Bad Münder gehalten wird. Es heißt, diese drei würden schon eine Methangasfabrik in Bad Münder hinter Hayworth betreiben.

Die Gasfabrik in Springe ist landwirtschaftlich verbrämt worden, was aber falsch ist. Denn sie ist keine Landwirtschaft mehr im eigentlichen Sinne, sondern ein Industriebetrieb, der aus der Landwirtschaft mit Rohstoffen versorgt wird. Und für Industriebetriebe gelten andere Grundsätze und Genehmigungsvoraussetzungen als im Bebauungsplan 81 zugrunde gelegt worden sind.

Es mutet wie Hohn an, was der Springer Rat noch im September beschließen will: den Bau der Gasfabrik. Was kommt auf die Anwohner, die Reiter, die Schwimmer, die Tennis-, Fußball- und Handballspieler zu, was auf die Schützen und Nutzer der anderen Sportstätten? 18.000 Tonnen Mais, die jährlich anfallenden Exkremente von mindestens 1.800 Schweinen oder von rund 150.000 Stück Geflügel müssen mit landwirtschaftlichen Transportdinosauriern herangekarrt werden. Mehr als 80 Prozent davon werden im Landkreis Hameln-Pyrmont produziert und müssen von dort mit hohem energetischen Aufwand antransportiert werden. Die Ver- und Entsorgung der in Springe geplanten Anlage erfordert mehr als 4.000 Schwertransporte. Und das über die Kreuzung am Krankenhaus – der Straßenkörper Im Alten Land ist heute schon zerstört infolge der Umleitungen im Zuge des Ausbaus der B 217.

Wer wird die Zeche für die Verkehrssicherung an der Kreuzung bezahlen, wer die alsbald zerstörte Straße Im Alten Lande und der Harmsmühlenstraße? Natürlich die Bürger. Und wofür das Ganze? Für eine Gasfabrik mit einer katastrophalen ökologischen Bilanz.

Im Zuge des Baus von Oktapharma ist die Harmsmühlenstraße in eine öffentliche Straße umgewidmet worden. Dann dürfte sicher sein, das alle Anrainer - ob Reiter, Tennisspieler oder Anwohner – für die Straßenschäden durch den Schwerlastverkehr der Gasfabrik zur Kasse gebeten werden. In diesem Lichte betrachtet ist das wohl nicht von der Hand zu weisen.

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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