Offener Brief an Robert Fischer aus Berlin

... Herr Fischer, horchen Sie doch mal in das Lied rein: "Meine Heimat ist der Norden" ...
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  • hochgeladen von Friedrich Schröder

Lieber Herr Fischer,

seit dem 31. Juli sind sie bei myheimat registriert. Ihren ersten Kommentar schrieben Sie zu meinem Beitrag: „Was sollen wir unseren Kindern sagen?“ Dieser Beitrag setzte sich – zugegeben etwas emotional – mit den Auswirkungen einer Methangasfabrik am Rande der Stadt Springe auseinander. In dem Artikel antizipierte ich die Zukunft dort mit der geplanten Gasfabrik.

Herr Fischer, einen Blick in die Zukunft zu wagen, steht jedem frei. Ist jeder, der seine Sicht der Dinge öffentlich sagt und auch schreibt, ein Wutbürger, wie Sie besorgte Bürger in Springe herabklassifizieren? Ihr auf den Kopf gestellter Realitätssinn diktiert Ihnen möglicherweise die Unflat, die Sie in Kommentaren verpackt auf myheimat ablassen.

Wie einsam müssen Sie sein? Bislang haben Sie Null Beiträge in myheimat veröffentlicht, an denen sich Kritiker hätten reiben können. Sie haben Null Schnappschüsse geliefert und Sie haben Null Kontakte. Das ist die traurige Bilanz von einem der auszog, mit einer Tastatur die Welt des Biogases und der Subventionen und der Einspeisevergütungen zu retten. In zwanzig Kommentaren mit wenig oder noch viel weniger Substanz, zum Teil auf Tiefstgaragenniveau, versuchten Sie, mich und meine Mitstreiter zu verunglimpfen.

Ob Ihnen das gelungen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber eines ist gewiss: Wer mich beleidigt, bestimme ich selbst. Vielleicht heißen Sie auch gar nicht Robert Fischer, sondern Sie gebrauchen dieses Pseudonym, etwa weil niemand wissen soll, dass Sie Auftragsarbeit machen? Möglicherweise bezahlt? Vielleicht wohnen Sie auch nicht in Berlin, heißen nicht Robert Fischer, sondern vielleicht Hans Albers?

Als man in den fünfziger Jahren begann, radioaktive Rückstände aus Forschung und Medizin zu konditionieren und in Fässern verpackt nach Asse zu bringen, ahnte kaum einer, welche Probleme der schwachradioaktive Zivilisationsmüll ein halbes Jahrhundert später bereiten würde. Und genau das ist der Punkt: Die Biogastechnologie ist ein alter Hut. In kontrollierbarem Umfang konnte man durchaus sagen, dass von der Verklappung der Rückstände keine signifikanten Gefahren ausgehen dürften.

Das, Herr Robert Fischer, hat sich schlaglichtartig geändert, als den Bürgern bewußt wurde, was um sie herum geschah. Mit einem Male waren ganze Landstriche in Maiswüsten verwandelt. Unkrautvernichtungsmittel und anderes Zeugs werden hektoliterweise auf Böden und Pflanzen gespritzt, Stickstoffdünger als Wachstumsbeschleuniger wird tonnenweise ausgestreut. Ich möchte auf weitere Statistiken verzichten, denn der hypertrophe Ausbau von Methangasanlagen und die Vergewaltigung der bäuerlichen Landwirtschaft im Namen der „Energiewende“ ist schlicht ebenso kurzsichtig, wie seinerzeit nur auf Atom zu setzen.

Wie mögliche Wechselwirkungen schwachradioaktiven Abfalls in der Biosphäre weitgehend unbekannt waren, so machen uns die unbekannten chemischen und bakteriologischen Wechselwirkungen der Biogasanlagenrückstände heute Angst. Wir müssen uns fragen, ob unsere Biosphäre noch zu retten ist, wenn wir Ihrer Euphorie folgen würden?

Schlussendlich: Ich bedauere zutiefst Ihren begrenzten Wortschatz. Sie bezeichnen alle, die nicht in Ihr Biogashorn tuten, als Wutbürger. Wie titulieren Sie dann die Demonstranten in Gorleben? Fallen Trittin und Künast als etablierte Mitglieder des deutschen Bundestages auch in diese Kategorie? Wenn da solche Karrieren drin sind, wären wir auch gerne Wutbürger, nur schade, dass Sie nicht dabei sein können. Lieber Herr Fischer, seinen Sie ein Mann und geben sich zu erkennen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Friedrich Schröder

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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