Niederflur- oder U-Bahn-tauglich! Oder: Vernarrt in die alten Fehler.

Haltestelle LEINAUSTRASSE - was bleibt, wenn hier noch recht und links neben den Schienen ein Hochbahnsteig gebaut wurde und hier ist es zur Rush-Hour auch ohne Buden und mobile Stände schon manchmal eng.
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  • Haltestelle LEINAUSTRASSE - was bleibt, wenn hier noch recht und links neben den Schienen ein Hochbahnsteig gebaut wurde und hier ist es zur Rush-Hour auch ohne Buden und mobile Stände schon manchmal eng.
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Niederflur- oder U-Bahn-tauglich!
Oder: Vernarrt in die alten Fehler.

Zu dem Artikel "Hoch und nieder" in der HAZ
17.5.2010 (Seite 14 // siehe unten)

Interessant, dass die HAZ Leserbriefe lieber superkurz haben möchte.  Doch wenn ich den Bericht von heute lese, dann besagen die Aussagen von BIU und VCD genau das gleiche, was ich in einem angeblich zu langener älteren Leserbrief schon im März übermittelt hatte. Ein Stück weit hätte die Recherche der Redaktion auch in den eigenen Unterlagen seit 1965 schon vieles zum Ausdruck bringen können. Nur, wer recherchiert heute schon noch!?
Ich weiß, das ist Polemik und sie ist genauso gemeint! - Die Ratspolitik ist Hannover baut seit einigen Jahren auf das Vergessen gewisser Fakten - nicht nur bei diesem Thema!

Wer auch immer bei dem Verkehrsunternehmen ÜSTRA in Hannover wirklich zuständig ist für das Einbeziehen der Fahrgäste in sein Denken, es ist muss davon ausgegangen werden, er (resp. sie?) will mit aller Macht nur eine Linie durchboxen und verdreht sogar die Wirklichkeiten zu Gunsten dieser Denk-Enge.

* Hochbahnsteige in der Limmerstraße sind nicht nur eine Sichtbremse, sondern auch ein Fremdkörper in der ohnehin engen Straße. Mindestens auf einer Länge von 80 Metern (eher mehr!) stehen sie als Mittelbahnsteige dauerhaft um Raum herum. Da können diese Hochteile noch so nett in die Bilder eingebastelt werden. Ein Blick auf das Leben in der Limmerstraße zeigt, sie ist eine Fußgängerzone, die lediglich temporär von der StraBa gestört wird. Diese Störung wird darum auch akzeptiert.
Und dieses städtebauliche Monstrum gleich 2x in der engen Straße - Wer kommt bloß auf seine eine zerstörende Idee - Und wie soll das Problem an der Haltestelle Ungerstraße gelöst werden? Das wird vom Fußweg abgezwackt, damit der dort nicht unerhebliche Individualverkehr weiterhin rollen kann? - Man kann ein Wohnquartier auchgezielt zerstören!

Die Üstra (und scheinbar mit ihr zusammen die verantwortliche Abteilung des GVH) wollen mit aller Macht einen uralten Fehler der Ende-60er Jahre fortschreiben.
Mit der Planung einer PUR-U-Bahn begann das Drama und endete um 1968/69 zunächst in einem Finanzloch am Waterloo-Platz. Und weil der Traum von einer PUR-U-Bahn einfach nicht aufgegeben werden sollte – das dürften auch die Archive des Madsack-Verlages hergeben! - sollte für einen unbekannten Übergangszeitraum ein Zwischen-Modell entstehen, teils U- teils Straßenbahn. Damals gab es sogar das Wort „Unterpflasterbahn“. Für diesen Krüppel wurden sogar DÜWAG-Straßenbahnwagen provisorisch mit Klapptrittstufen ausgerüstet, um den im Tunnel(!) vorgesehenen Hochbahnsteigen gerecht zu werden. Keine weitere Station außerhalb der Tunnel war zu dem Zeitpunkt für eine Umrüstung auf Hochbahnsteig auch nur angedacht. - siehe dazu auch die Dokumentationen aus jenen Jahren in der Fachzeitschrift „Der Stadtverkehr“ (Verlagsort damals Bielefeld)  und die Hauszeitschrift der ÜSTRA.
Zu diesem Zeitpunkt wäre es noch ein Leichtes gewesen, statt der zwei roten Probewagen aus Düsseldorf und Salzgitter mit der Klapptritt-Technik ganz neue Niederflurtechniken zu entwickeln. - Zumal in der BRD und überhaupt weltweit damit schon erste Erfahrungen gesammelt wurden. Bereit 1923 entwickelte und baute die Waggon-Fabrik Uerdingen einen Niederflur-Straßenbahnwagen, der ab 1924 in Frankfurt eingesetzt wurde.

Das nun im Blick auf die Linie 10 fröhlich falsche Argument, man habe auf der vorhandenen Strecke schon vier Hochbord-Bahnsteige errichtet, stimmt nur bedingt und zeigt auch das harte „ich will aber!“. Der Mittelbahnsteig am Aegi ist nur auf Stelzen errichtet, und sein Provisorium ist bei einem Blick unter den Bahnsteig sofort erkennbar.
Ein Rückbau an der Schleuse Limmer (Brunnenstraße) tut dem dortigen Umfeld mindestens genauso gut, wie das Abbauen der künstlichen Aufschüttungen an den folgenden beiden Stationen.
Der Bau neuer Hochbahnsteige und damit die die Fortschreibung des alten Fehlers ist um vieles teurer, als der Verzicht auf diese Monster. Ein Blick auf die Linie „9“ in Linden lässt ahnen, was da noch alles auf die Kostenträger zu kommt.
* Hochbahnsteige sind behindertengerecht? - das haben die mobilitätseingeschränkten Menschen jetzt für viele Wochen an der Station „Stadionbrücke“ hautnah miterlebt, sie wurden gebeten eine Station vorher oder dahinter auszusteigen – Wie „behindertengerecht“ die U-Bahn ist, erfahren die betreffenden Menschen noch ganz lange Zeit am Kröpcke und bei jedem Ausfall von Personenaufzügen und/oder Rolltreppen innerhalb der anderen U-Stationen.
* Die Üstra kann sich zwei Systeme nicht leisten. (auch so ein reizendes Argument) Leider ein Fehler im System der Argumente. Die die Baureihe 2000 (Silberne) und 6000 (Grüne) sind auch nicht kompatibel zu einander und die neu zu beschaffenden Wagen der nächsten Genration werden es auch wieder nicht zu ihren Vorgängermodellen sein. Was spricht gegen zwei Netze – Unterpflasterbahn und Straßenbahn – Nichts!
Bei der Buslinie 100/200 muss man auch auf die Gelenkbusse verzichten, also auf ein eigenes System achten.
Die Erweiterungen nach Hemmingen und danach bald auch nach Davenstedt werden ohne Hochbahnsteige um vieles preiswerter.
* Zuschüsse fallen weg oder fallen geringer aus? Dieses unselige Zuschuss-Unwesen in Deutschland hat ohnehin schon zu viel Luxus mit hohen Folgekosten bewirkt, vielleicht ist ja auch hier ein Umdenken nötig und möglich!
Wenn die ÜSTRA nicht will, dann will sie nicht – aber vielleicht wird ja auch mal ein anderer Schuh draus. Und im Vorstand dieser Firma findet wieder mal ein Denken aus dem Blickwinkel der KUNDEN statt.
* Mit einem Rolli oder einem Rollator eine Rampe zum Bahnsteig rauf ist schwerer, als in die ebenerdige Bahn zu gelangen! Vielleicht sollte sich ein Planer am grünen Tisch mal in einen Rolli setzen oder sich in die Lage eines älteren Menschen versetzen lassen (DRK oä. helfen bestimmt gerne dabei!) und dann mal rauf auf den Bahnsteig.

Welchen Unsinn diese "saublöden" Hochbahnsteige produzieren führen ÜSTRA und GVH ja nun life am "Schwarzen Bären vor. weil an der wesentlich breiteren Falkenstraße keine Hochbahnsteige möglich sind (seltsam!) soll nun auf der im Bau befindlichen neuen Ihmebrücke die neue Haltestelle der StraBas eingerichtet werden. Damit will mal gleichzeitig am liebsten die Haltestelle "Humboldstraße" (vor dem großen Krankenhaus "Friederikenstift") aufheben.
Erfolg der PKW-Vernarrten Städteplaner:
1) am Schwarzen Bären wird das Umsteigen zwischen Bus und Bahn durch lange Wege kompiziert
2) das gleiche soll an der Humboldtstraße wiederholt werden.
Gleichzeitig muss für jedes Erreichen der StraBa die schon jetzt viel zu stark befahrtene Kfz-Fahrbahn überwunden werden. die scheinbare(!) Behindertenfreundlichkeit wird damit wieder ins Gegenteil verkehrt.

WER KOMMT BLOSS AUF SOLCHE IDEEN?

^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ ZITAT ^^^^^^^^^^^^^^^^

Hoch und nieder
Chancen für und durch Niederflurbahnen“ – so lautet die Überschrift über einem Dossier, das die Bürgerinitiative Umweltschutz (BIU) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) gemeinsam verfasst haben. Sie plädieren für diesen Straßenbahntyp auf der Linie 10, obwohl ein von der Üstra in Auftrag gegebenes Gutachten der Technischen Universität Braunschweig zu gegenteiligen Aussagen gekommen war. Cay Lienau (VCD) hält von dem Gutachten nichts: „Es ist einseitig und verengt, weil es nur finanzielle und betriebliche Aspekte beleuchtet. Städtebau und Nutzerfreundlichkeit wurden ausgeblendet.“ Ähnliches Misstrauen hatten zuvor schon Politiker aus dem Bauausschuss des hannoverschen Rates geäußert. Es geht wieder einmal um die Frage, wie Hannovers einzige oberirdische Stadtbahnlinie künftig behindertengerecht ausgestattet werden soll – ob mit Hochbahnsteigen, gegen die Anrainer der Limmerstraße Sturm laufen, oder mit Niederflurtechnik, was die Anschaffung eines zweiten Stadtbahnsystems zur Folge hätte. Das von der Üstra präsentierte Gutachten hatte allein für den Fahrzeugkauf 35 Millionen Euro veranschlagt und zunächst für Ernüchterung bei den Politikern in der Regionsversammlung gesorgt. Die Behörde ist für den Nahverkehr zuständig, aber die Stadt Hannover redet bei der Stadtbahn aus städtebaulichen Gründen mit. „Diese Summe wird als Totschlagargument benutzt“, kritisiert VCD-Mann Lienau. Im Prinzip geht es um etwa einen halben Meter. Während Hochbahnsteige 85 Zentimeter hoch sind, bringen es die Anlagen für Niederflurbahnen nur auf 25 bis 30 Zentimeter. Dadurch können auch die Zufahrtsrampen kürzer ausfallen. „Deswegen halten wir die Niederflurbahn für den einzigen Ausweg aus dem städtebaulichen Dilemma“, erklärt Thomas Schwartz vom Arbeitskreis Verkehr der BIU. Kaum jemand kann sich etwa Hochbahnsteige am Steintor vorstellen, wo die Mendini-Haltestelle abgebaut und in Höhe der Münzstraße wieder aufgebaut werden müsste. „Stadtbaurat Uwe Bodemann hat ständig auf die städtebaulichen Aspekte in der City hingewiesen, aber erstaunlicherweise nichts zur Limmerstraße gesagt. Dort hätten Hochbahnsteige ähnlich prekäre Folgen“, sagt Schwartz. Die Bürgerinitiativen zweifeln auch die Kostenrechnungen an. Niederflurbahnen gebe es mittlerweile als Serienmodelle, was sie von den wegen ihrer taillierten Form in Sonderanfertigung hergestellten Silberpfeilen der Üstra unterscheide. Außerdem seien die Borde für die Niederflurbahnen erheblich günstiger zu bauen. „Inklusive aller Installationen veranschlagen wir 500?000 Euro. Bei Hochbahnsteigen sind es im Schnitt 2,5 Millionen Euro“, hat Lienau errechnet. Schließlich sehen die Bürgerinitiativen auch Vorteile für die Fahrgäste. „Von einer Niederflurbahn profitieren etwa Eltern mit Kinderwagen oder Reisende mit Fahrrädern sofort und müssten nicht erst warten, bis nach und nach alle Stationen zu Hochbahnsteigen umgerüstet worden sind. Außerdem könnten die Niederflurborde auch von Bussen angefahren werden. Entschiede man sich für diesen Bahntyp, schüfe man sich für das Netz Erweiterungsmöglichkeiten etwa Richtung Rathaus und Maschsee, in die Südstadt oder durch die Königstraße zum Zoo. Das Thema dürfte köcheln. Ulf-Birger Franz, Wirtschaftsdezernent der Region, hatte angekündigt, dass bis Ende des Jahres eine Entscheidung fallen soll, wie es mit der Linie 10 weitergeht. Zeit für weitere Debattenbeiträge ist also vorhanden.
Bilder, wie behindertengerechte Stadtbahnhaltestellen im Stadtbild der Limmerstraße wirken könnten, gab es bisher nicht. Die Bürgerinitiative Umweltschutz und der Verkehrsclub Deutschland haben jetzt auf Abhilfe gesonnen.

18.05.2010 / HAZ Seite 14 Ressort: HANN

Bürgerreporter:in:

Christel Pruessner aus Dersenow

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