Göbel-Bild korrekturbedürftig

... Göbellampe auf der Göbelbastei wird ab dem 20. April 2018 in neuem LED-Glanz erstrahlen ...
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  • hochgeladen von Friedrich Schröder

Was Hans-Christian Rohde mit „Die Göbel-Legende“ angerührt hat, ist ein Kessel Buntes, der offensichtlich zu heiß gekocht wurde. Zu fragen ist, ob der Autor wirklich so umfassend recherchiert hat, wie er Glauben machen möchte? Stand er zur Zeit seiner Recherche nicht im Wettstreit mit den Recherchen des Springer Göbel-Besserwissers Dr. Dietmar Moews? C:\Users\User\Documents\Moews\Dietmarmoews Dietmar Moews's Blog.mht

Rezipienten der Legende, die es durchhalten, sie zu lesen, dürften Rezeptionsprobleme haben. Ob sie sich wohl mit den Spekulationen und Tatsachenverdrehungen hinsichtlich der Person Heinrich Göbels zufriedengeben können? Darüber dürften nur die hartgesottenen „Durchhalte-Leser“ der „Göbel-Legende“ Auskunft geben können.

Aus den in Springe spärlich vorhandenen Dokumenten, die Göbels Leben seit Geburt 1818 bis zur Auswanderung 1848 betreffen, lässt sich jedenfalls nicht ableiten, dass er die Anlagen hatte, eine Karriere als Hochstapler, Lügner oder Betrüger anzustreben. Doch Rohde schreckte nicht davor zurück, Göbel als solche abzuwerten. Abwertende Attribute in dieser Dichte sind höchst verdächtig.

Wir alle kennen die Problematik von glatten Sätzen, etwa so, wie sie Rohde in seiner Dissertation schlüssig vorgetragen hat. Aber sind seine „Hypothesen“ deshalb zwingend richtig? In der Dissertation gibt es Beispiele genug, die berechtigte Zweifel an den Hypothesen zulassen, weil sie nicht überzeugend bzw. anderslautend belegbar sind. Nun ist eine Dissertation kein Roman, den man mal eben so „verschlingen“ kann. Ihr Inhalt ist schwere Kost, die ein gewisses Grundverständnis und Wissen um technisch-sachliche Zusammenhänge voraussetzt.

Schließlich: Es ist nicht von der Hand zu weisen, das Hans-Christian Rohde mit der Dissertation einen hypothetischen „Fall Göbel“ konstruierte. Höchst bedauerlich ist die Tatsache, das er an keiner Stelle seiner Dissertation die Möglichkeit in Betracht zog, dass Heinrich Göbel möglicherweise doch mit dem elektrischen Licht experimentierte. Und zwar unabhängig von früheren Glühlampentüftlern und weit vor Thomas Alva Edison, der heute als „der“ Erfinder der Glühlampe gilt.

Göbel hat nie behauptet, Erfinder der Glühlampe gewesen zu sein? Es gibt keine historisch belegbare Stelle, die das bestätigen könnte. Und was Heinrich Göbel für ein Mensch gewesen war – das wissen nur jene, die ihn persönlich erlebt haben. Rohde gehört ganz sicher nicht dazu. Nicht zuletzt aus diesem Grund wäre Zurückhaltung angebrachter gewesen als die persönliche Herabwürdigung des Springer Bürgers.

Wenn morgen, am 20. April, im Museum zu Springe der 200. Jahrestag Heinrich Göbels begangen wird, dann ist das in Ordnung. Ob es in Ordnung ist, dass Hans-Christian Rohde die Laudatio hält, wird sich zeigen. Für alle Beteiligten ist zu hoffen, dass er sich bescheidener gibt. Wir dürfen gespannt sein.

Dass die Stadt Springe eine Korrektur des Göbel-Bildes erwägt, ist aus meiner Sicht nur folgerichtig. Falsch wäre es allerdings, die Korrektur nach einem Drehbuch von Hans-Christin Rohde vorzunehmen.

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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