Waffenscheinpflichtige Kunst am Oberntor?
Über Kunst lässt sich trefflich streiten. Mal kommt sie in Gestalt verbogener Rohre daher, mal als ansehnlich gestalteter Brunnen. Und nun ist es ein stählerner „Kamelsattel“, der als Kunstwerk eines ambulanten Schmiedelabors das Interesse auf die Schmiedekunst lenken soll. So weit so gut. Aber nicht zu Ende gedacht. Das Futter des Sattels sind scharfkantige viereckige Stahlplatten, deren Spitzen dazu größtenteils nach außen gebogen sind. In ihren Zentren sind Namensplatten angebracht von jenen, die dieses Experiment mitgestaltet haben.
Aber was ist eigentlich so bemerkenswert an dem Kamelsattel? Bemerkenswert ist die Gedankenlosigkeit des Künstlers sowie jener Rathausmanager, die das Aufstellen dieses gefährlichen Monsters betrieben haben. Sie bringen damit die Kinder, die dieses „Kunstwerk“ ganz sicher als Spielgerät betrachten, in unmittelbare Gefahr. Kinder sind nicht zu halten, wenn es etwas zu entdecken gilt. Kinder entwickeln Eigendynamik, auf die ihre Begleiter oft keinen Einfluss haben.
Ganz sicher gibt es keine Unbedenklichkeitbescheinigung für dieses verunglückte Modell, das ganz sicher auch nicht mit einer TÜV-Plakatte ausgestattet, geschweige denn vom Sicherheitsbeauftragten der Stadt abgenommen worden ist. Verschlimmert wird diese Gedankenlosigkeit durch die Tatsache, dass der Kamelsattel gleich vor einem Laden mit Kinderspielzeug und einem Eiscafé platziert ist. Ein Schaukelpferd gleich daneben lädt ein, auch den Sattel zu besteigen – aber welche Folgen könnte das haben? Schnitte und Risse in hübschen Kindergesichtern? Vernarbte Beine oder gar Schlimmeres?
Liebe Verantwortliche: Dieses Kunstwerk gehört wegen seiner Gefährlichkeit hinter Schloß und Riegel, und zwar umgehend.
Bürgerreporter:in:Friedrich Schröder aus Springe |
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