Bild blutet - eine Satire?

Vollständige Analyse des Bild-Untersuchungszeitraums vom 25.12.2013 - 01.01.2014 frei unter:

kingfisher12@gmx.de

Bild blutet: Warum?

Zu allen Jahreszeiten, ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, bei Vogelgezwitscher, knalligen Sonnenaufgängen, bei Regen, Blitz-Eis oder Schnee, führt früh morgens mein erster Weg - oft auch an keuchenden Joggern vorbei - zum Bäcker „Shepherd“. Seit ich Rentner bin, ist das ein fast-tag-tägliches Ritual. Und immer werde ich von den Bäckereifachverkäuferinnen gutgelaunt und freundlich begrüßt. Während ich mein Exemplar vom Stapel der Bild-Zeitungen ziehe - dabei achte ich darauf, dass die zerknitterte „Deckzeitung“ oben liegen bleibt – werde ich wie immer gefragt, ob ich eine oder zwei Tassen Milchkaffee haben möchte. Natürlich in vorgewärmter Tasse, mit drei-Bohnen-Einstellung aufgegossen. Dann genieße ich Kaffee und lese in Bild Überschriften und Zwischenüberschriften und die einleitenden, halbfett gedruckten Texte; wobei ich den Sportteil ignoriere, weil ich mit den „Kickern“ der Fußballnation so gar nichts am Hut habe.

Natürlich ist Bild nicht meine einzige Informationsquelle. Ich habe eine Info-Zweitmeinung abonniert. Die sollte in Gestalt einer großen hannoverschen Abo-Zeitung montags bis samstags im Briefkasten liegen. Aber eines Tages lag sie nicht darin. Am nächsten Tag trotz Beschwerde auch nicht. Was blieb mir anderes übrig als mir die Bild vollständig (außer dem Sportteil) reinzuziehen. Das löste bei mir sehr unterschiedliche Empfindungen aus. Was stand in Bild eigentlich drin? Wie wird mir was „serviert“? Was ich las, vergaß ich bis auf einige knallige, fettgedruckte Überschriften. Die Fotostrecken, die ich gewöhnlich überflog, öffneten mir bei näherem Hinsehen die Augen für die schon fast kultische Wiederholung von „Stellungsfotos“ einer Sylvie van der Vaart (heute Meis) oder Heidi Klum, brrrrrrrrrum! Und ich vermisste plötzlich die sachliche, inhaltliche und visuelle Stringenz meiner Abo-Zeitung.

Nach dieser Erkenntniswanderung fragte ich mich, ob ich Bild über Jahrzehnte just for fun gekauft habe. Diese Gretchenfrage quoll aus meinem malträtierten Gehirn wie Zahnpaste aus einer neuen Tube. Habe ich über den dicken Daumen gerechnet rund 300 € im Jahr verpulvert? Mit dem Geld hätte ich drei Monate Strom bezahlen können. Ich musste eine Entscheidung treffen: Entweder Bild pünktlich jeden Tag trotz ihrer Defizite und/oder die HAZ, deren Auslieferung allerdings jeden Tag aufs Neue die Zuverlässigkeitsprüfung zu bestehen hat. Abgesehen davon: Bild Ja oder Nein, das ist hier die Frage. Meine ganz persönliche, kritische 7-Tage-Bilanz soll mir Entscheidungshilfe sein.

Hinweis: Ohne Bild-Zitate würde meine Bilanz zu kurz greifen. Ich denke, Bild hat nichts dagegen, wenn ich die einzelnen Headlines der sieben Ausgaben, die ich als Kleinzitate zitiere, nicht besonders kennzeichne. Sie kennzeichnen sich selbst, weil sie unverwechselbar BILD sind.

Jetzt seit ihr dran. Unter: kingfisher12@gmx.de erlebt ihr ein völlig neues Bild-Erlebnis. Stichwort: Bildblutet.

Bürgerreporter:in:

Friedrich Schröder aus Springe

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