Der Bankencrash – eine andere Betrachtung
Amerika – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wie wahr. Wie wahr. Amerika als Vorbild hypertropher Selbstbedienungsmentalität von Managern – natürlich muss man differenzieren. Doch am Ende sind es die Gelackmeierten, die verlieren, während staatlicherseits Rettungsringe ausgeworfen werden, um bankrotte Institutionen auf Kosten des Gemeinwesens zu sanieren, und deren Manager auch.
Aber sind alle Dinge so, wie sie sind? Gibt es etwas, was anders ist, als es scheint? Viele Populisten zerbrechen sich gerne die Köpfe und reden oder lamentieren öffentlich darüber, warum die Schornsteine in Deutschland nicht so rauchen, wie sie rauchen sollten, warum Banken vor der Pleite stehen. Die Angstmaschinen laufen auf vollen Touren. Aber wird den Fragen der Zeit je wirklich auf den Grund gegangen? Wer könnte das, wer ist im Besitz der Wahrheit? Und welche Ansprüche dürfen wir daran haben?
Unser Gemeinwesen ist ein sensibles Netz ganz unterschiedlicher Nervenstränge, die, miteinander verknüpft, empfindlich reagieren, oft auch andersartig, ganz wie es in der Natur der Menschen liegt. Stets ist Gemeinwesen eng verknüpft mit Moral. Moral ist indessen keineswegs ein normatives Muss, sondern entstammt vielmehr der Wertewelt, die uns umgibt. Natur ist ein Wert an sich. Freundschaft, Ehe, gute Erziehung, Gemeinsinn, Ehrlichkeit, Redlichkeit und Verantwortung, das sind menschliche Werte, das sind Bausteine, auf die sich Moral gründet. Und diese Bausteine fehlen offensichtlich all jenen, die unsere Gesellschaft als Selbstbedienungsladen missbrauchen – gemeint sind damit jene im Management von Industrie, Geldhandel und Banken häufig anzutreffende Spezies.
Diese Selbstbediener sind eigentlich Outlaws, auch wenn das keiner so direkt auszusprechen wagt. Denn immer auch gibt es Aufsichtsgremien, die die Habgier unterstützen, die jegliches Gefühl für Anständigkeit und Angemessenheit unterdrücken, um angeblich die Besten zu verpflichten, die sich schon bald als Flop outen und gleichwohl absahnen. Diese ehrenwerten Damen und Herren in den Gremien gehören genauso an den Pranger gestellt und in Haftung genommen, wie die selbsternannten Euro- oder Dollarbringer, die sich gut verkaufen, die das Tafelsilber der ihnen anvertrauten Unternehmen verscheuern oder kaputtfusionieren, um auf diese Weise Bilanzen so zu frisieren, sodass Gewinne raketenartig in schwindelerregende Höhen steigen und damit ihre eigenen Gewinnbeteiligungen auch. Für den Ottonormalbürger ist das unerklärlich, unverständlich, abstoßend und verabscheuungswürdig. Diese Randgruppe hat sich selbst außerhalb unserer Gesellschaft gestellt und ist auch so zu behandeln.
Von dieser Kritik ausgenommen sind all jene in verantwortlicher Position, die sich werteorientiert von moralischen Grundsätzen leiten lassen und verantwortungsvoll und offen ihrer Tätigkeit nachgehen.
Zu guter Letzt: Letztlich ist jeder für seine Geldanlagen selbst verantwortlich. Wer hoch pokert kann hoch oder alles verlieren, wie teilweise jetzt geschehen. Das ist wahrlich kein Grund, darüber zu frohlocken. Aber auch diese Anleger müssen durch tiefgreifende Gesetze geschützt sein. Hier ist die Politik gefordert.
Bürgerreporter:in:Friedrich Schröder aus Springe |
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