2 World Masters Titel in Bled errungen
Die Rudergesellschaft Speyer darf sich über zwei Goldmedaillen bei der FISA World Masters Regatta in Bled, Slowenien, freuen. Bei zum Teil sehr widrigen Bedingungen, kühlen Regenschauer, Wind und Wellen auf dem wunderschönen 8-Bahnen-Regattakurs auf dem Bleder See gingen sieben Speyerer an den Start.
Zum Auftakt zeigten Arnd Garsuch und Lars Seibert im Doppelzweier B (Mindestdurchschnittsalter 36 J.) gleich ein gutes Rennen. Früh kristallisierte sich die Ukraine als stärkstes Boot heraus und siegte
letztlich deutlich. Dahinter gab es ein hartes Ringen um die Plätze 2 bis 4. Mit dem undankbaren vierten Platz mussten die Speyerer nach 3:23,30 Minuten, von den Niederlanden um drei zehntel Sekunden geschlagen, vorlieb nehmen. Die fünften aus Österreich lagen vier Sekunden zurück. Im Doppelzweier A (Mindestalter 27 J.) lief es dann besser für das Duo Seinert/Garsuch, auch wenn das US-Boot nicht zu halten war und mit deutlichem Vorsprung siegte. Bord-an-Bord ging es neben Kroatien dem Ziel entgegen. 3:28,40 Minuten für Kroatien, 3:28,83 Minuten für Speyer, damit Platz drei mit nur vier zehntel Sekunden Rückstand, aber vier Sekunden Vorsprung auf die Viertplatzierten.
Noch spannender machten es Lars Seibert und Arnd Garsuch im Doppelvierer ohne Steuermann A in der Renngemeinschaft RG Speyer/Ludwigshafener RV/RV Triton Leipzig. Bei der 500-Meter-Marke lag der Doppelvierer mit einer Sekunde in Rückstand und legte das gesamte Augenmerk auf den Endspurt der letzten 250 Meter. Die Taktik ging auf, nach 3:07,72 Minuten standen der Sieg und der Gewinn des Titels mit 21 hundertstel Sekunden vor dem Berliner Boot und Slowenien auf dem Bronzerang fest.
Den Vogel schoss Elke Müsel im Einer C (Mindestalter 43 J.) ab. In einem technisch tollen Lauf, auch wenn die Bedingungen durch Wellengang sehr schwierig waren, lag Elke Müsel bei Streckenhälfte mit 2:03,68 Minuten noch eine knappe Sekunde hinter der Britin Rachel Armstrong. Auf den zweiten
500 Metern brachte Elke Müsel Ihren Einer noch besser ins Laufen und die Britin zeigte Schwächen. Zug um Zug ruderte sich Elke Müsel in Front und siegte in 4:07,48 Minuten mit einer guten Länge Vorsprung auf Großbritannien, die drittplatzierte Italienerin lag weit zurück, was die Dominanz der beiden Ersten belegt. Damit stand der erste World Masters Sieg für die RG Speyer fest.
Im für Speyer abschließenden Rennen des dritten Regattatages addierten Corinna Bachmann und Elke Müsel im Doppelzweier B noch einen dritten Platz zur Erfolgsbilanz: Vom Start weg schoben sich die Dänin in Front und führten bei der 500-Meter-Marke bereits klar, im Verfolgerfeld lag die RG Speyer auf Platz vier. Mit sauberer Wasserarbeit gelang es dem Duo Bachmann/Müsel sich an den Tschechinnen vorbeizuschieben und Rang drei in 3:54,36 Minuten mit sieben zehntel Sekunden Vorsprung zu sichern. Der Silberrang wurde um eine Sekunde verpasst, die siegreichen Däninnen lagen zwei Längen vor dem Feld. Im Doppelzweier C gingen Elke Müsel und Corinna Bachmann das Rennen bekannt taktisch, technikbetont an. Die beiden Finninnen Laaksonen und Lahtinen schoben sich in Front und hatten bei Streckenhälfte eine knappe Länge Vorsprung auf die zweitplatzierten Speyrerinnen, gefolgt vom britischen Boot. Auf der zweiten Streckenhälfte schob sich das Duo Bachmann/Müsel mit kräftigen Schlägen näher und näher an das führende Boot heran, doch es sollte nicht ganz zu Gold reichen. Die Finninnen waren nach 3:51,88 Minuten im Ziel, Speyer genau eine Sekunde danach. Die Dritten lagen fast acht Sekunden hinter dem Speyerer Boot, was die Härte der Auseinandersetzung um Rang eins belegt.
Im Doppelvierer ohne Steuermann E (Mindestdurchschnittsalter 55 J.) hatten sich Martin Gärtner, Peter Gärtner, Harald Schwager und Jürgen Hock (Ludwigshafener RV) neben dem Gegner auch mit starkem Wind und Wellen auseinanderzusetzen. Nach der ersten Streckenhälfte war klar, dass die favorisierten Russen, die späteren Sieger, und Italiener das Rennen unter sich entscheiden würden. Dahinter gab es einen harten Kampf um die Plätze 3-7, das achte Boot lag abgeschlagen zurück. Mit einem "hopp" leitete Martin Gärtner den Endspurt ein. Innerhalb von kurzem Abstand tönte die Zielhupe, bip, bip, bip. In der guten Zeit von 3:16,69 Minuten kam Speyer hinter Frankreich und der Schweiz auf Platz fünf, dicht dahinter Polen und Norwegen. Mit Lars Seibert anstelle von Jürgen Hock ging das Speyerer Quartett im Doppelvierer ohne Steuermann D (Mindestdurchschnittsalter 5o J.) an den Start und ruderte auf den sechsten Rang.
Am letzten Regattatag standen die Mixed-Rennen auf dem Programm. Bei strömendem Regen, heftigen Wind und Wellen gingen die Boote an den Start. Der Mixed-Doppelvierer D mit Corinna Bachmann, Elke Müsel, Peter Gärtner und Harald Schwager war schon am Start völlig durchnässt, dennoch ging es mit Schlagzahl 43 gut aus dem Start. Früh hatte der RCO Henningsdorf die Bugspitze vorn, aber Speyer blieb dran. Bei Streckenhälfte lagen alle Boote noch innerhalb einer Bootslänge, Speyer auf Rang zwei, nur die USA war bereits abgeschlagen. Mit einem Zwischenspurt sicherte sich der RCO Henningsdorf die entscheidende Führung, gefolgt vom Speyer Quartett, das den Silberrang mit einem kraftvollen Endspurt vor Tschechien auf Platz drei, Großbritannien und Polen verteidigte.
"Die Gesamtbilanz der fünftägigen FISA-World Masters mit zwei Titel, zwei Mal Silber und zwei Mal Bronze sowie sehr gute Platzierungen kann sich sehen lassen", waren sich die Teilnehmer einig. Das auch vor dem Hintergrund, dass bei der Veranstaltung in Bled ein neuer Rekord mit 4728 Athleten aus 860 Vereinen und 46 Nationen aufgestellt wurde.
Bürgerreporter:in:Angelika Schwager aus Speyer |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.