Info-Abend für große Typisierungsaktion „Lebensretter sucht Lebensretter“ – Helft Stephan“
Am 21. Und am 28. Oktober stehen Experten der Stefan-Morsch-Stiftung in Bitburg und Speicher Rede und Antwort über das Thema Stammzellspender - Feuerwehrmann aus Speicher ist an Leukämie erkrankt
„Helft Stephan!“ Dieser Aufruf vereint derzeit die Menschen in und um Bitburg. Die Feuerwehren, das THW und das DRK arbeiten seit Wochen daran, dem an Leukämie erkrankten Feuerwehrmann aus Speicher und anderen Leukämiepatienten eine Hoffnung zu geben. Plakate wurden gedruckt, Handzettel verteilt und Aufrufe in den sozialen Netzwerken gestartet. Kreisfeuerwehrinspekteur Jürgen Larisch, bei dem die Fäden zusammenlaufen, ist überwältigt. Gemeinsames Ziel ist es, bei einer Typisierungsaktion am Sonntag, 3. November, Menschen zu werben, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen: „Wir suchen Lebensretter!“
Wie? Das erklärt nun die Stefan-Morsch-Stiftung als Stammzellspenderdatei an zwei Info-Abenden in Speicher und in Bitburg.
Die Typisierungsaktionen in Speicher und Bitburg, die beide am Sonntag, 3. November, geplant sind, sind weitestgehend vorbereitet: In Bitburg wird von 11 bis 16 Uhr im Haus Beda am Bedaplatz Blut abgenommen. Hier findet die Typisierung in Zusammenarbeit mit dem DRK Blutspendedienst West statt. Denn nicht nur eine Stammzell- bzw. Knochenmarkspende kann Leben retten. Auch Blutspender helfen Krebspatienten etwa die schwierige Zeit vor und nach einer Transplantation zu überleben. Emil Morsch, Gründer der Stefan-Morsch-Stiftung, erklärt: „Viele Menschen wissen nicht, dass 19 Prozent der Blutkonserven für Krebspatienten verwendet werden. Ohne Blutspender wäre eine Behandlung, geschweige denn eine Stammzelltransplantation gar nicht möglich. Wer also Blut spendet hilft ganz konkret Krebspatienten – Erwachsenen wie Stephan, aber auch Kindern, die häufig an Leukämie erkranken.“ In Speicher wird am gleichen Tag zwischen 12 und 16 Uhr in der Kreissparkasse; Kirchstraße 5, typisiert. Elisabeth Terboven, Typisierungskoordinatorin der Stefan-Morsch-Stiftung, stellt klar: „In Speicher ist keine Blutspende möglich, aber die Typisierung!“
Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 11 000 Menschen an bösartigen Blutkrankheiten wie etwa der Leukämie. Jeder zweite Patient ist ein Kind oder Jugendlicher. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung aber nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. „Gerade gegenüber der Knochenmarkspende haben viele Menschen Vorbehalte“, weiß Emil Morsch aus Erfahrung.
Wer sich genau informieren möchte, kann am Montag 21. Oktober, 19 Uhr, in den Sitzungssaal der Kreisverwaltung Bitburg kommen. Ein zweiter Info-Termin ist eine Woche später am 28. Oktober, 19 Uhr, im Rathaus Speicher, Bahnhofstraße 36.
Dort werden nicht nur alle Fragen zum Thema Leukämie und Stammzelltransplantation beantwortet. Es wird auch erklärt, wie etwa eine Stammzellspende abläuft. Mit der Transplantation von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender vorher ein körpereigener Botenstoff
verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. In einer Entnahmestation werden dann die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert bzw. zentrifugiert. Apherese heißt dieses Verfahren. Bei der klassischen Methode der Knochenmark-Entnahme entnehmen Mediziner etwa 0,8 bis 1,5 Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Über die Art der Spende entscheidet der Stammzellspender.
Online zum Lebensretter
Die aktuellen Termine für die Typisierungsaktionen der Stefan-Morsch-Stiftung findet man auf der Internetseite (www.stefan-morsch-Stiftung.de). Zudem gibt es die Möglichkeit sich über die Homepage auch Online registrieren zu lassen. Über den Button „Online-Registrierung“ auf der Startseite kann man sich eingehend informieren, die Einverständniserklärung ausfüllen und sich ein Entnahmeset zuschicken lassen – entweder eine kleine Blutprobe oder einen Abstrich der Mundschleimhaut. In dem Päckchen ist das entsprechende Material, um sich bei seinem Hausarzt eine Blutprobe entnehmen zu lassen oder den Wangenabstrich durchzuführen. Dieses Päckchen wird dann einfach an die Stefan-Morsch-Stiftung zurückgesendet.
Bürgerreporter:in:Annika Zimmer aus Birkenfeld |
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