MTV Ilten Ü40-News: Lebensfreude auf dem Berg – Lebensretter im Tal
Iltener Ü40-Kicker rettet als Ersthelfer ein Leben
„Wenn einer eine Reise tut…“ heißt es in einem Lied von Matthias Claudius (1740-1815) und diesmal gibt es viel zu erzählen.
„Jetzt fahren wir schon zum zwölften Mal in unser Höhentrainingslager“, resümierte Organisator Dirk Schäfer, „aber dass es langweilig wird, kann man nun wirklich nicht sagen.“
Das allerbeste zuerst, obwohl es am Ende der Reise passierte: Als die Iltener Reisegruppe am Münchener Hauptbahnhof ankam, wurde Iltens Hermann Narjes zum „Helden“. Ein unbekannter Mitreisender war direkt am Bahnsteig zusammengebrochen und hatte keinen Puls mehr. Gemeinsam mit einer weiteren Reisenden reagierte Hermann Narjes sofort und abwechselnd leisteten sie erste Hilfe in Form von Herzmassage. Ein Notruf wurde abgesetzt und nach gut zehn Minuten war dann ein Rettungssanitäter vor Ort. In dieser Zeit leistete Hermann Narjes unglaubliche Arbeit und wurde dann vom Team der Feuerwehr München abgelöst und konnte seine Reise fortsetzen. Am Abend erfuhr man durch eine Pressemitteilung des Münchener Merkurs, dass der 62-jährige Alleinreisende in ein Krankenhaus gebracht wurde und sich sein Zustand stabilisiert hat. Auch der Focus und Radio Gong München berichteten in ihren Online-Ausgaben, dass „Mitreisende am Münchener Hauptbahnhof ein Leben gerettet haben“.
Die Reise der Ü40-Kicker begann aber eigentlich ganz anders:
Per Nachtzug ging es vom Hauptbahnhof in Hannover direkt ins Zillertal. Und weil der Zug erst gegen 22.00 Uhr fuhr, kehrte man kurzerhand zuvor noch ins Hofbräuhaus am hannoverschen Bismarckbahnhof ein. „Oans, zwoa, g´suffa“, stimmten die Live-Musiker an und der „MTV-Zug“ begann an zu rollen, bevor man überhaupt los fuhr.
Letztlich klappte aber alles und der ÖBB-Nachtzug brachte die MTV-Oldies sicher und pünktlich ins Ziel „Kaltenbach im Zillertal“.
Schneefall und etwas schlechte Sicht störte die MTVer herzlich wenig und nachdem die Zimmer bezogen waren und der Skipass gelöst wurde, sollte es losgehen. Zur großen Freude der Kicker, waren noch „Reserven“ im Gepäck und so konnten sich die Kicker in ihren Trikots von Sturm Graz noch ein „Puntigamer“-Bier gönnen. Danke noch einmal an den Ex-96er Christian Schulz, der seinerzeit mal seinen Fans etwas zukommen ließ.
Die Tage vergingen wie im Flug, frühes Aufstehen war angesagt und Wintersport vom Feinsten betrieben. „Fast 96 Kilometer sind wir gefahren“, freute sich 96-Fan Bernd Hoppe und blicke fast ein wenig stolz auf die gefahrenen Kilometer.
Weitere Highlights waren das „Bergfrühstück“ am Sonntag, als man bereits um 7.30 Uhr am Lift stand, damit man auch rechtzeitig um 9.00 Uhr in der Kristallhütte auf über 2.000 Metern Höhe ankommen konnte. Dies geht aber nur, wenn man schon vor dem Frühstück ein paar „Böglis“ dreht, denn die Kristallhütte ist ganz am Ende des Berges.
Das Nachtrodeln auf der Rodelbahn am Hainzenberg ist natürlich Sport, Gaudi und Geselligkeit in einem (wie sprichwörtlich) Rutsch. Die 7.000 Meter lange Strecke von 1.650 Metern Höhe bis ins Tal auf 935 Metern war bestens präpariert und so kamen alle heile im Ziel an. Wirklich alle? Nun ja, es gab ein „Gerangel“ um die Plätze und mit einem unbeabsichtigten Schubs wurde ein MTVer von der Piste „geschossen“. Die einen sagen Rennunfall, die anderen sagen Disqualifikation, aber mit einem Augenzwinkern konnte auch das geklärt werden. Ungefährlich ist das wahrlich nicht, so musste sich das Rennopfer allein durch den Tiefschnee quälen, um auf die Piste zurück zu kommen.
Ein anderer Rodler im Team des MTV kam zwischenzeitlich durch einen Fahrfehler von der Piste ab und verschwand „vom Radar“. Auch er hatte alle Mühe, wieder den Weg zur Piste zu finden, konnte sich aber selbständig durchkämpfen und kam unter dem Beifall der MTVer als Letzter ins Ziel.
Beim Après Ski hatten die MTVer große Aufmerksamkeit, denn durch ihre Leuchtwesten waren die elf Skifahrer sowohl auf der Piste, als auch abseits der Piste ein Hingucker. Vervollständigt wurde das Outfit mit den Trikots des SK Sturm Graz und dem Werbezug der Puntigamer Brauerei auf Brust und Rücken. „Als die Puntigamer-Brauerei aus Graz erfuhr, dass wir zum Skifahren wollen, schickten sie uns ihre Sonnenbrillen zu und wünschten uns „Schönes Wetter und viel Spaß beim Ausführen der Brillen““. Das mit dem Sonnenschein üben wir noch, denn in diesem Jahr war es in erster Linie kalt (bis zu 18 Grad Minus) und die Sonne kam nur gelegentlich. Die Sonnenbrillen wurden am Abend ausgeführt und waren sehr begehrt. Ganz oft wurden die MTVer auf die Brillen angesprochen und der von seinen Jungs so genannte „Marketing-Direktor“ Michael Feder musste so manchem klar machen, dass die Brillen nicht aus der eigenen Produktion sind, sondern aus Graz. Selbst die Tänzerin, die am Abend das Volk betanzte wollte nicht nur wie in jedem Jahr den MTV-Ilten-Schal, sondern auch die Sonnenbrille. Aber nur leihweise….
Und so ging eine schöne Reise zu Ende, die MTV-Kicker überbrückten somit die lange Winterpause wieder souverän und können sich bald wieder auf das Fußballspielen konzentrieren.
Stimmen zum Höhentrainingslager:
Dirk Schäfer: „Es ist gut zu wissen, dass wir so einen wie Hermann dabei haben, der weiß, was in einem Ernstfall zu tun ist!“
Bernd Hoppe: „Lieber Hermann, gönn Dir ruhig den Stolz, ein Leben gerettet zu haben, Du bist ein Held!“
Bert Lochmann, der zum ersten Mal dabei war: „Danke Jungs, dass ihr mich mitgenommen habt! Ich bin nächstes Mal auf jeden Fall wieder dabei!“
Bürgerreporter:in:Michael Feder aus Sehnde |
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