Wenn Jesus im 21. Jahrhundert geboren wäre... (Teil 1)
Es begab sich zu jener Zeit als in Israel Ehud Olmert gerade zurückgetreten ist und die Regierung ein neues Steuersystem verabschiedete.
In der Stadt Nazareth sitzt eine junge Frau in einem Plattenbau vor ihrem Lap top und surft im Internet. Sie heißt Maria und ist mit ihrem Freund Josef, einem Bauarbeiter, verlobt. Ihr Mann ist gerade in der Auto-Werkstatt, weil die alte „Mühle“ mal wieder nicht mehr läuft. Er hängt so sehr an seinem Wagen, denkt Maria, die im Internet bei Google Maps guckt, wo das Finanzamt von Bethlehem ist, da die Regierung hat ein neues Steuersystem verabschiedet hat. Nun müssen alle Bürger Israels innerhalb von einem Jahr nach Bethlehem, um sich dort registrieren zu lassen und ein Gespräch mit den dortigen Finanzangestellten zu führen. Eine blöde Sache findet Maria, da hat man schon Internet und muss nun zu diesem Finanzamt. Das kann man doch auch elektronisch machen. Der Bildschirm flackert vor sich hin und Maria findet nun endlich das Finanzamt auf der Karte.
In diesem Moment wird der Bildschirm schwarz. „Dieser Lap top, da hat man gerade die Seite gefunden, da stürzt das Teil auch noch ab!“ Plötzlich wird der Bildschirm hell und ein Engel steigt auf. Die verdutzte Maria schreit mit ihrer hohen Stimme ganz laut und rennt durch die Wohnung. Der Engel ruft hinterher: „So warte doch, ich war noch nie der Sprinter“! Maria rennt in das Bad und schließt sich ein. Lange ist sie nicht allein, der Engel kommt auch durch die verschlossen Türe rein. Noch einmal schreit Maria laut: „Aaauahuhaaaaaaa, es gibt keine Gespenster“! Der Engel versucht Maria zu beruhigen: „Hey, du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe dir nur eine gute Nachricht zu übermitteln!“ Maria flüstert: „Nein, es gibt keine Gespenster, auch keine Engel, nein das gibt es nicht. Du hast gestern einfach ein bisschen zu viel getrunken, genau so ist es!“ „Huhu, pass`ma auf. Ich bin echt, ich bin der Erzengel Gabriel und komme von ganz oben, von Gott.“! „Von Gott?“ „Du wirst schwanger werden. Dann wirst du einen richtig guten Sohn zur Welt bringen, dieser soll Jesus heißen. Ich weiß, der Name ist schon ein bisschen altmodisch, aber dein Sohn wird der Sohn Gottes sein, verstanden?“ „Ähm, nur mal eine Frage, wie soll denn das ablaufen mit der Schwangerschaft. Das geht doch gar nicht, ich habe doch seit einem Jahr nicht mehr mit einem Mann geschlafen!“ „Ja, Gottes Geist wird über dich kommen. Du hast sozusagen eine indirekte Affäre mit Gott – hat kein anderer Mensch auf dieser Erde. Ist doch klasse!“ „Ja äh, schon!“ „Ich bin dann mal weg!“ „Halt, warte…“ Der Erzengel Gabriel verschwindet durch den Spiegel. Maria schaut gebannt die Zahnbürste an und wundert sich wieso drei im Becher liegen. Sie versucht das eben Erfahrene zu verdauen.
Ein paar Stunden später kommt Josef nach Hause und ruft: „Die Karre läuft wieder. Ich hatte schon gedacht, die fährt nie wieder, hihihi!“ Er betritt das Wohnzimmer, wo seine Freudin mit dem Lap top auf dem Schoß telefonierend sitzt. „Na, endlich Josef ist da, tschüss“ Sie legt auf und schaltet den Lap top aus. „Schon mal was von herunter fahren gehört?“ „Du ich muss dir was erzählen. Ich hatte eben ein Blind Date. Sei mir nicht böse – es ist also ein blindes Date – ich habe die Person nie gesehen, die wohnt ja auch woanders, hihihi. Kennst du Gott?“ „Natürlich kenne ich Gott!“ „Ja und von dem bin ich schwanger.“ „Ist ja lustig – was du immer für Geschichten erfindest. Wir können ja mal einen Vaterschaftstest machen, hahaha!“ „Also, das war so! Ein Engel kam aus dem Lap top raus und sagte mir…!“ Josef ist zwar nicht für seine Naivität bekannt, aber glaubte ihr das.
Bürgerreporter:in:Sascha Priesemann aus Sehnde |
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