Raus aus der Armutsfalle

Wir müssen raus aus der Armutsfalle.
20 von 27 EU Staaten haben einen Mindestlohn, sechs EU Staaten bei mehr als 8 Euro pro Stunde.
Wer pro Monat 1000 Euro bekommt hat später 400 Euro Rente.
Das ist wesentlich weniger als die Grundsicherung.
Jede zumutbare Arbeit muss angenommen werden, sagt der Gesetzgeber. Das hat vermehrt zu prekären Arbeitsverhältnissen geführt, immer mehr bekommen immer weniger Lohn und können von ihrer Arbeit nicht mehr leben, und immer mehr bekommen trotz Arbeit Zusatzleistungen über HartzIV. Diese Entlohnung ist nicht sozial, also asozial.
Die Politik, genauer Die Linke, Die Grünen und die SPD will diese Entwicklung durch die Festlegung eines gesetzlichen Mindestlohns stoppen, die CDU setzt auf tarifliche Regelungen und damit auf branchenspezifische Mindestlöhne, die FDP lehnt Mindestlöhne ab.
Durch die Tarifflucht der Arbeitgeber sind aber nur noch ca. 30% tarifgebunden. Das bedeutet mit ca. 70% müssten Haustarifverträge abgeschlossen werden, um nach Vorstellungen der CDU Anspruch auf einen Mindestlohn zu haben. Ein aussichtsloses Unterfangen.
Doch, es gibt einen Ausweg, Allgemeinverbindliche Tarifverträge. Wie komme ich in den Genuss derselben? Ganz einfach, denn es liegt in den Händen der abhängig Beschäftigten. Ein Tarifvertrag kann für Allgemeinverbindlich erklärt werden, wenn mehr als 50% der Arbeitnehmer einer Branche gewerkschaftlich organisiert sind. Dann, und nur dann, ist die Tarifflucht wirkungslos.
Um aus der Armutsfalle heraus zu kommen muss man sich also solidarisieren, dem Individualismus, der uns in die aktuelle Situation gebracht hat, abschwören.
Jeder hat es also selbst in der Hand aus der prekären Situation heraus zu kommen. Mit dem Mindestlohn kann die Politik nur unterstützend tätig sein, denn mit einem Stundenlohn von 7,50 Euro lebt man fast am Existenzminimum, und Altersarmut ist vorprogrammiert.

Bürgerreporter:in:

Gerhard-Walter Schulz aus Sehnde

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