Warum James Bond nie einen der berühmtesten Sportwagen der Welt fuhr
Der Jaguar E-Type war ein Sportwagen-Modell des englischen Autoherstellers "Jaguar". Er wurde vor 50 Jahren am 15. März 1961 auf dem Genfer Auto-Salon als Abkömmling des erfolgreichen Rennwagens Jaguar D-Type vorgestellt. Dieses Modell galt und gilt auch heute noch für viele Autoenthusiasten als einer der schönsten und berühmtesten Sportwagen weltweit.
Der Reiz des E-Type lag in seinen Fahrleistungen, in seiner Ausstrahlung und seinem günstigen Preis. Der 3,8-Liter-Reihensechszylinder (3781 cm³) hat eine Leistung von 197,6 kW (269 PS) bei 5500/min und ein max. Drehmoment von 353 Nm bei 4000/min. Damit beschleunigte der E-Type in ca. 7 Sekunden auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 241 km/h. Solche Werte waren vor 50 Jahren höchst beeindruckend.
Dieser bildschöne Wagen wäre natürlich für den Agenten ihrer Majestät, James Bond, ein maßgeschneidertes und angemessenes Gefährt gewesen. Dieser Auffassung waren auch die Produzenten des James-Bond-Streifens "Goldfinger", der in Deutschland 1964 seine Premiere feierte. Die Produktionsfirma orderte bei "Jaguar " für den Film drei Wagen dieses Typs, was für "Jaguar" natürlich eine Riesenreklame bedeutet hätte.
Da hatten die Filmproduzenten aber nicht mit dem Jaguar-Gründer Sir William Lyons gerechnet. Da sich der Wagen inzwischen weltweit zum Kassenschlager entwickelt hatte und insbesondere die betuchten Amerikaner (darunter sehr viele Hollywood-Stars) den Wagen bestellt hatten, konnte Jaguar mit der Produktion nicht mithalten. Sir William Lyons weigerte sich strikt, die Filmfirma bevorzugt zu behandeln und so konnte Sean Connery das Cockpit des E-Type nicht entern.
Aber James Bond ohne ein adäquates Auto wäre natürlich auch nicht möglich gewesen. Der Autohersteller "Aston Martin" packte die Gelegenheit beim Schopf und stellte Bond den "Aston Martin DB 5" zur Verfügung ("DB" steht für David Brown, der von 1947 bis 1972 Eigentümer der Firma war).
"Aston Martin" und James Bond wurden in vielen weiteren Bond-Streifen auf diese Weise ein unauslöschliches Stück Filmgeschichte.
Insgesamt wurde der E-Type 14 Jahre lang gebaut. Erst die Ölkrise von 1973/74 führte zu einem Rückgang der Verkaufszahlen. Man verabschiedete seine Ikone mit einer auf 50 Einheiten limitierten Sonderserie – allesamt schwarz lackierte Roadster mit Rechtslenkung. Lediglich das allerletzte Exemplar rollte in “british racing green”, der Farbe der Hoffnung, am 12. Februar 1975 vom Fließband.
Das Foto habe ich in der VW-Autostadt in Wolfsburg aufgenommen.
Bürgerreporter:in:Günther Eims aus Sehnde |
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