Wiedergeburt eines Strohhutes - " Indiana Jones für Arme "
Als ich vor 8 Jahren mit meiner Frau Ägypten bereiste, hatten wir bei der Ankunft schon 45 Grad im Schatten. Kaum aus dem Flieger ausgestiegen, hatte man das Gefühl gegen eine Wand zu laufen. Alles mögliche an wichtigem oder unwichtigem Zeugs hatte ich in meinem Koffer verstaut, nur das allerwichtigste - eine Kopfbedeckung - war nicht dabei. Hämisches Grinsen bei meiner Frau, die natürlich wohlbehütet daherkam. Ich dachte mir: Wird schon gut gehen, bin ja nicht sonnenempfindlich.
Ein paar Tage später war bei gnadenlos herabbrennender Sonne eine Tour zum Tal der Könige vorgesehen. Als mich unser Guide ohne Kopfbedeckung erblickte, bekam der bald einen Anfall und bedeutete mir unmissverständlich: " Ohne Hut nehme ich Dich nicht mit. Ich habe schon reihenweise Touristen unter dieser Sonne umkippen sehen. Du als Glatzkopf bist der erste Kandidat für einen Sonnenstich ".
Also ab in den nächsten Basar und einen Strohhut erstanden, der mir bei unseren Ausflügen wirklich unschätzbare Dienste geleistet hat.
Wieder zu Hause in unseren klimatisch gemäßigten Breiten verschwand der Hut dann für 8 Jahre in einem Schrank und ward nicht mehr gesehen.
Morgen ist wieder große Hitze angesagt und eine Stadtbesichtigung mit anschließender Wanderung steht auf dem Programm. Ich habe ihn daher auf Anraten meiner besorgten Frau wieder hervorgeholt und siehe da, er passt noch wie angegossen.
Auch wenn meine Tochter, die mich bei der Anprobe beobachtete, grinsend meinte: "Indiana Jones für Arme" werde ich ihn künftig des Öfteren wieder aufsetzen, da er wunderbar leicht ist und seinen Zweck hervorragend erfüllt. Man wird ja schließlich nicht jünger und die Gesundheit geht vor.
Und so schlecht sieht er doch nicht aus, oder ?
Bürgerreporter:in:Günther Eims aus Sehnde |
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