SEELZE - 11 Ortsteile und an einem Tag mit dem Fahrrad durchfahren; alles für das STADTRADELN
Am Distelwinkel begann, wie immer sonst auch, meine heutige Radtour. Denn im Distelwinkel hier in Seelze bin ich zu Hause. Hier lebe ich und für die Stadt setze ich mich ein. Damit mein Blick aber nicht an den Ortsteilen endet habe ich heute, schon zum zweiten Mal, eine Tour durch alle Seelzer Ortsteile.
Natürlich wie sich das für einen radfahrbegeisterten Menschen gehört mit dem Fahrrad. Naja einen gewichtigen Grund hat es dann doch noch. Es läuft gerade die Aktion „STADTRADELN“. Eine Aktion unterstützt vom Klimaschutz Bund. Mehr dazu unter www.STADTRADELN.de Die damit verbunden Kilometer, immerhin 47km, trage ich natürlich auf mein Konto bei diesem Wettbewerb ein.
Also los geht’s. Die Tour soll laufen: Seelze, Letter, Velber, Harenberg, Döteberg, Kirchwehren, Lathwehren, Almhorst, Dedensen, Gümmer, Lohnde und dann zurück nach Seelze. So in etwa 5 Stunden hatte ich eingeplant. Und die brauchte ich auch… So ein paar Eindrücke sollten dann auch im Foto festgehalten werden. Und über die Radwege wollte ich mir auch ein Bild machen. Da mir schon vorbekannt war was mich da in Seelze so erwarten kann habe ich extra neue Griffe für mein Rad gekauft. Ergonomisch geformt und mit verschiedenen Griffmöglichkeiten waren dies wie sich zeigte jeden Cent der immerhin 69€ Wert.
In Letter war am Kastanienplatz Wochenmarkt. Da musste ich natürlich auch mal rüber. Schön geschoben mit dem Rad; was anderes wäre auch nicht nett gewesen. Dann bis zum Ortende auf Radwegen. Ging ja ganz gut, aber jetzt über die hieß es aufpassen beim queren der B441. Immer schön die Ampelzeiten nutzen. Aber trotzdem die Augen auf; nicht jeder Abbieger achtet die Grünphasen der Radler. Nun kam die steilste Passage des Tages. Zwischen den Feldern, immer wieder waren Lerchen zu hören, bis an die Harenberger Meile. Man wenn man nicht aufpasst bleibt einem da schon die Luft weg.
Ein kurzer Blick auf den Englischen Friedhof, dann geht es weiter Velber entgegen. Auch dieser Anstieg ist nicht so einfach zu fahren. Aber ich konnte mein Tempo selbst bestimmen. Velber durch queren, hieß auch den vermeintlich reichsten Stadtteil zu befahren. Hier gab es alles, an Häuserformen nur keinen sozialen Wohnungsbau und keine Hochhäuser. Weiter durch den Ort zum Waldrand. Hier konnte ich was besonders antreffen, den Waldkindergarten. Die Kinder sind das ganze Jahr im Wald; nur bei allzu großem Regen geht es in den Bauwagen. Danach eine längs durch das Velber Holz auf die Gehrdener Straße zu. Über die Straße auf den Radweg und hinunter in Richtung Harenberg. Ein recht großes Dorf wie ich finde. Mit einem Bockwürstchen im Brötchen wurde den Mittgashunger besänftigt.
Die Harenberger Meile hoch nach Döteberg, vorbei an der Harenberger Mühle, leider ohne Flügel. Gegen über vom Gasthof Bahr war noch letztes Jahr ein Wunderschönes Blumen und Kürbisfeld heute ist leider nur Sandboden zu sehen. Schade.
Von Döteberg ging es ohne Radweg bis nach Kirchwehren. Was habe ich einen Hals gehabt, als mich so ein blöder Sattelschlepper fast vom Rad geholt hätte. Nächste Mal fahre ich den Umweg durch den Wald daneben. Der Weg ist dann zwar doppelt so lang, aber immer noch besser als im Straßengraben zu liegen.
Auch Kirchwehren hat so seinen Charme, die alten Calenberger Bauernhofe gibt es zwar überall in Seelze, aber hier werden sie scheinen gut genutzt. Das beste Beispiel ist der Hof auf dem der Dachdecker Carsten Kassel seine Firma hat. Gegenüber der schmuck her gerichtete Dorfbrunnen der wohl in keinem Dorf fehlen darf. Eben traditionsbewusst die Calenberger.
Weiter geht es immer noch ohne Radweg nach Lathwehren. Ich glaube das Dorf hat es mir angetan. Einen wunderschönen Dorfplatz umrahmt von alten Bauerhöfen. Alle samt liebevoll gepflegt.
Nun geht es wieder weg vom Durchgangsverkehr über Feldwege Almhorst entgegen. Und wieder habe ich mich hier verfranzt. Letztes Mal bin ich schon auf die Baumreihe rein gefallen die dort am Feldrand steht. Parallel zum Feld habe ich angenommen dort würde der Weg lang gehen; doch außer Feldrand nicht. Also wieder ein gutes Stück zurück. Trotzdem das die Sonne zwischendurch recht kräftig scheint bläst hier auch der Wind ganz schön. Man muss gut im Tritt sein damit man vorankommt. Aber da ich die letzte Zeit gut Kilometer gefahren bin war das ok.
In Almhorst angekommen stellte ich wieder fest, dass sich dieses Dorf sich keines falls hinter den anderen Verstecken muss. Seine Sauberkeit sticht beinahe noch heraus. Hier kann man wirklich gut leben. Wie eigentlich in allen Ortsteilen und der Stadt Seelze. Jeder teil hat ebenso seine Stärken die man auch weis herzu zeigen.
Von Almhorst geht es wieder Richtung Seelze.
Aber nein ich musste noch nach Dedensen und Gümmer, sowie Lohnde. Aber jetzt erst mal durch den Almhoster Wald Richtung Dedensen. Der Wald wird viel genutzt. Alles möglichen Menschen freuen sie über dieses Stück Natur. Natur die aber auch bewirtschaftet wird. Man erkannt das gut an dem sehr festen Waldweg, aber auch an dem einen oder anderen Loch dem ich geschickt auszuweichen versuchte. Gut 6km ist der Wald lang bis man an der Wasserwerk kommt. Die Ostermunzeler Str. brachte mich dann nach Dedensen. Bahnstation teilt sich der Ortsteil mit Gümmer der nächsten Etappe. Auch hier wieder ein Radweg naja erst als dem Dedenser Friedhof. Den Rest muß man sich denken oder schnell das starke Gefälle nutzend Dedensen entgegen rollen. Dedensen liegt eingebettet von Mittelandkanal der Autobahn, ihr lärm ist nicht zu über hören. Die Windräder auf der Seite immerhin 8 Stück auf Dedenser Gebiet fallen dagegen gar nicht auf.
Auf der Brücke über den Mittellandkanal geht es Richtung Gümmer. Aber nicht ohne die Aussicht für ein paar Minuten zu Genießen. Gümmer zeigt sich mit seinen Großbauernhöfen, ich glaube es sind nur zwei. Sie haben große Landflächen in der Leinemasch. Hier geht auch mein Weg lang. War das passieren letzte Wochen wegen des Hochwassers nicht möglich gewesen, geht es heute gut. Noch Sand auf der Teerdecke und der Geruch von faulem Wasser begleiten mich nach Lohnde. Der Ort wird durch ihren Shanty-Chor in der ganzen Welt vertreten. Waren die Blauen Junges sogar schon bis nach New York gekommen.
Die großen Gutshöfe hinter mir, geht es auf die nächste Brücke am Mittellandkanal. Nochmal einen Boxenstopp bevor es wieder nach Seelze geht. Noch einmal die Luft um die Nase wehen lassen, noch einmal den Blick schweifen lassen über die Felder der Masch, die noch vor kurzem fast vollständig überschwemmt waren. Dann geht es Geschwind die „Rampe“ runter meiner Heimatstadt Seelze entgegen. Die Obentrautstadt, wie sie auch genannt wird. Wegen des Reiter Generals der im 30 jährigen Krieg in Seelze sein Leben ließ. Nur mit einem Stiefel und dem Helm gewappnet Ritter er in die Schlacht. Hier ließ er dann auch sein Leben und brachte Seelze seinen Beinamen „Obentrautstadt“. Gut so sei es.
47 km zerren ein wenig an den Beinmuskeln. Aber wenn die nächste Apfelschorle im Bauch ist, wird das wieder weg sein. Kilometer haben die ja die letzte Zeit genug bekommen. Aber aufhören werde ich damit nicht. Das Calenberger Land und die Wasserstraßen um Hannover bieten noch genug Auswahl. So brauche ich wohl noch lange keine lange Weile beim Radeln zu befürchten…
Bürgerreporter:in:Andreas Schulze aus Seelze |
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