Zarah Leander hätte gedacht, sie schaut in den Spiegel

Wenn das Publikum die Akteure nach der Pause schon mit rauschendem Applaus begrüßt, muss es ein schon voll gefangen vom Programm des Abends.
Sie kam im Bademantel und begrüßte auf ihrem Landgut nach durchzechter Nacht eine Reisegruppe aus Seelze und begann ihr Leben zu erzählen – mit den Füßen in einem Holzbottich und ein nasses Tuch auf der Stirn. Und dann kam zwischen den Erzählungen über und aus ihrem Leben ein berauschender Strauß von Evergreens. Und jedeR erkannte jedes Lied, jeden Schlager, jeden Chanson sofort. Und nach der ersten Hälfte des Programmes gelang es nicht mehr, tonlos mitzusingen. Da waren alle spätestens beim Refrain dabei. Und die Künstler waren sehr erstaunt, welch musikalisches Publikum hier mit guter Stimme voll dabei war.

Es geschah noch weiter Außergewöhnliches. Nicht nur Charlotte Knappstein überzeugte mit ihrem vielseitigen schauspielerischen Talent und einer den Raum erfüllenden Stimme. Der Begleiter einer sehr guten Stimme steht normalerweise immer im Schatten. An diesem Abend war auch das anders. An den Tasten des Klaviers überzeugte Dimitri Morozov.

Es war kein Wunder: Die Künstler wurden erst nach drei Zugaben ungern verabschiedet. Man hätte so gern noch weiter: „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“, Kann denn Singen Sünde sein“, „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“ , „Er heißt Waldemar“ und „Nur nicht aus Liebe weinen“ gehört.

Beim nächsten Abend von 12xk gibt es dann wieder ein Kontrast-Programm: Küstenvolk aus dem Friesenland