Linda Frank spielt Jean Goldenbaums Wiegenlied
Der 4. Dezember ist in der harenberger Kiche nicht irgendein Tag. Der 4. Dezember ist der Barbara-Tag und die Kirche ist die St. Barbara-Kirche. So wurden Kirschbaumzweige in eine Vase gesteckt, damit diese zu Weihnachten vielleicht blühen. Aber der 4. Dezember spiegelte sich auch in der Musik der Solistin und Harfenistin Linda Frank an diesem Abend wieder. Schon lange hatte die Musikerin, die im Detmolder Hochbegabtenzentrum studierte und seit 2013 als Soloharfenistin Konzerte gibt, sich für die Sonata in c-Minor von Giovanni Battista Pescetti, für Nocturne von Michail glinka und Impromptu op. 86 von Gabriel Fauré festgelegt. Sie fügte für ihr Solokonzert in der St. Barbara-Kirche der älteren Musik ein sehr modernes Stück hinzu. Und das war „der Renner“ dieser Veranstaltung. Fast alle Besucher dieser bis auf den letzten Platz voll besetzten Kirche verließen diese, ausschließlich über diesen Musikbeitrag sprechend. Mit sehr moderner Musik, mit dem Wiegenlied von Jean Goldenbaum erstaunte, begeisterte die Harfenistin. Damit soll und kann die musikalische Leistung und Darbietung der weiteren Beiträge nicht geschmälert werden. Aber: Dieses Stück war DIE Überraschung des Abends. Und es begann mit einem Klopfen auf die Harfe. Es hatte Momente, in denen man glaubte, einen Synthesizer zu hören. Es hatte ganz leise Momente – so leise, dass man glaubte das Atmen des Nachbarn zu hören. Rundum: Es war eine überraschende, eine begeisternde, eine überzeugende Komplettierung des Musikprogramms dieses Abends. Es passte fantastisch in die Atmosphäre, in diese besondere Atmosphäre dieser Abende bei dem Kerzenschein von wohl so ca. 180 Kerzen. Ein Lob erhielt Linda Frank auch vom Komponisten des Wiegenliedes, der zur Freude vieler Besucher selbst unter ihnen saß. Und Dr. Jean Goldenbaum ist nicht irgendwer. Geboren in Sao Paulo/Brasilien ist er heute – u.a. – als Dozent und Forscher am Europäischen Zentrum für Jüdische Musik der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover tätig und weltweit gefragt als Komponist. Seine Musik – einen kleinen Teil davon hat er auf CDs veröffentlicht – ist ganz sicher geprägt von dem Leben sowohl in Brasilien als auch in Europa. Sein eigener Stil sagt schon heute: Man wird noch viel von ihm hören können! Die Besucher dieses Abends haben also wieder einmal Besonderes erlebt.
Bürgerreporter:in:Evelyn Werner aus Seelze |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.