12xk - Kol Ha´Olam Kulo
Ein zweiter Versuch, der auch wieder ins Wasser fiel

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Vor genau einem Jahr war im Rahmen der Reihe 12xk ein Abend auf dem Hügel des Mahnmals der KZ-Gedenkstätte Außenlager Ahlem geplant. Der Abend fand dann, weil es der einzige, verregnete im Juli 2023 war, in der St. Barbara-Kirche statt. Kein Sonnenuntergang…

Das sollte nun 2024 beim zweiten Versuch anders werden. Zugegeben, es war nicht der einzige Tag im Juli mit Regen, aber hoffen durfte man bis zum Nachmittag, dass es ein trockener Abend werden würde. Aber – pünktlich um 18.00 Uhr gab es so einen Wolkenbruch, dass an eine Veranstaltung am Mahnmal oder gar einen Sonnenuntergang nicht zu denken war.

So fand 12xk auch im Juli 2024 in der St. Barbara-Kirche statt. Aber an die Toten, die am Mahnmal geehrt werden, sollte auch in der Kirche gedacht werden. So hatten alle BesucherInnen Gelegenheit, vor dem Konzert auf dem leeren Altar eine weiße Rose abzulegen. Diese werden am Samstag zum Mahnmal gebracht und dort an die Minuten der Andacht erinnern.

Wegen der Verlegung des Konzertes und des Wetters waren sicher nicht alle, die ein Kommen geplant hatten, in der Kirche, aber es hatten sich die unterschiedlichsten Menschen eingefunden. Schön war, dass sogar eine Kippa im Publikum zu entdecken war.

Das Konzert begann an diesem Freitag/Schabbat mit einem Schabbat-Lied. Die sofort ausgelöste Stimmung war beeindruckend. Und klassisch ging es dann zunächst weiter. Es folgte ein hebräisches Lied vom Vogel. Die Lieder aus einem Liederheft aus dem Ghetto schlossen diesen auf das Mahnmal bezogenen Teil ab. Da passte dann der Übergang auf ein israelisches Liebeslied hin zu einem jiddischen Blues bis zum „Tanz des Rabbi“ sehr. Alte jiddische Lieder schlossen diese Konzerthälfte ab und zeigten, diese Melodien hatten die meisten BesucherInnen wohl schon einmal gehört. Nach der Pause, in der die Sonne schien, konnte es nur mit Summertime von Gershwin weitergehen. Und ohne alte Klezmer-Stücke wäre der Abend nicht rund. Nicht erst hier war das erste, noch leise Mitsummen zu hören und die ersten Hände wurde zart geklatscht. Beim Titellied des Abends Kol HaÓlam Kulo waren dann alle mit Händen, Armen und mit mitsummen und mitsingen dabei. Zwei Zugaben erst ermöglichten den beiden hervorragenden Künstlerinnen, den Abend zu beenden. Und es war sowohl Stella Perevalova am Klavier als auch Elena Kondraschowa an der Violine anzumerken: Sie waren den ganzen Abend mit voller Leidenschaft dabei und hatten nicht nur ein tolles Programm zusammengestellt, sie setzten dieses auch die BesucherInnen packend um. Und beide sagten, dass sie ein Konzert gern auch im 3. Versuch für das Mahnmal anpeilen würden.

Am Schluss gab Dr. Lüder Benne einen kleinen Eindruck vom Gelände des Mahnmals für die Menschen, die nun dort noch nicht gewesen sind. Knut Werner wies darauf hin, dass man die Führung von Dr. Lüder Benne im Heimatmuseum als Film mit den Geschichten um das Geschehen auf dem Gelände sehen kann.

Mit der Melodie von David Cohens Halleluja im Kopf ging es in den nun freundlichen Abend.

In den Abend hineinehören können Sie hier: https://barbara-kirchengemeinde.wir-e.de/aktuelles

Bürgerreporter:in:

Evelyn Werner aus Seelze

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