Der Spieleautor Malte Meinecke zu Gast bei den Letteraner Brettspielern
Bei den Letteraner Brettspielern gab es mal wieder einen besonderen Spieleabend.
Der Spieleautor Malte Meinecke, 30 Jahre, aus Braunschweig, hat die Gruppe mit seinem neuesten Spielt VIROID besucht. Es soll im Herbst zur Spielemesse in Essen im OSTIA Verlag erscheinen. Der kleine Verlag aus Braunschweig geführt von Heike Risthaus und Malte Meinecke hat eigentlich kleinere Kartenspiele mit hohem Spielreiz im Programm - Stefan Risthaus hat uns auch schon oft mit seinen Neuheiten besucht und uns diese vorgestellt. Nun soll aber ein sehr viel komplexeres Spiel für Vielspieler in einer handgefertigten Kleinstauflage unter der Marke Danta-Spiele erscheinen.
Das hat die Gruppe neugierig gemacht und so hörten zuerst einmal alle gespannt zu als Malte eine kleine Einführung in sein Spiel gab.
Es ist ein kooperatives Spiel für 2 bis 4 Spieler. Diese verkörpern Krankheitserreger, deren Ziel die Ausbreitung und letztendlich die Beseitigung der menschlichen Spezies ist. Sie arbeiten zusammen, denn das Ziel ist eine Ausbreitung über einzelne Länder hinweg um eine bestimmte Menge der Bevölkerung sterben zu lassen. Der Gegner ist die Menschheit selbst, die natürlich alles daran setzt, den tödlichen Siegeszug aufzuhalten!
Einige der Letteraner Brettspieler lieben kooperative Spiele und so fand sich schnell eine 4er Runde, die das Spiel ausprobieren wollte. Schön war, dass Malte das Spiel erklärte und so keine Regeln gelesen werden mussten, ein schneller Einstieg war möglich. Das 12-seitige Regelwerk ist übrigens von dem erfahrenen Duo Louis und Stefan Malz erstellt worden und verspricht sehr gut beschriebene Regeln.
Ich habe immer mal wieder nach der Gruppe geschaut, wollte den Spielverlauf auch ein wenig verfolgen. Es war schon recht spannend zu sehen, dass die Spieler ziemlich kämpfen mussten um das Ziel, die Beseitigung der Menschheit, zu erreichen. Zwischendurch schien es zu klappen, dann wieder schien das Ziel nicht mehr erreichbar zu sein. Nach 4 Stunden stand der Sieg fast vor der Türe um am Ende dann doch nicht erreicht zu werden. Mist, da hatte die Menschheit überlebt!
Die Reaktionen der Spieler waren durchweg positiv. Auch wenn sie verloren hatten, so waren sie doch vom Spiel begeistert. Es ist wirklich eine Herausforderung, es war zu jeder Zeit spannend. Selbst die lange Spieldauer hat keinen gestört. René hätte es am liebsten gleich noch einmal gespielt, doch dazu war dann keine Zeit mehr. Er wird es aber gleich bestellen und freut sich dann, dass er es im Herbst in seiner Spielrunde vorstellen kann. Er spielt sehr oft mit Freunden kooperative Spiele und kann sich vorstellen, dass die dann auch begeistert sind. „Da werden wir es so lange spielen bis wir die Menschheit besiegt haben!“
Natürlich kam der Vergleich zu Pandemie auf und einhellig waren alle der Meinung, dass VIROID besser ist. Über diese Einschätzung hat sich Malte natürlich gefreut.
Rege Diskussionen gab es über den zu erwartenden Preis des Spieles und die Qualität des Spielmaterials. Da das Spiel in einer kleinen Auflage von 200 Stück erscheinen wird muss vieles in Handarbeit erstellt werden, das ist natürlich teurer als Fabrikanfertigung. Die Spieler waren begeistert über die Qualität der Spielematte und der einzelnen Spieletablaus, ebenso gefiel die Grafik sehr.
Malte konnte auch noch 2 grafische Verbesserungen mitnehmen, die von den Spielern vorgeschlagen wurden und die er in die Gestaltung mit aufnehmen wird.
Nach dem Spiel war noch ein wenig Zeit für ein Gespräch mit Malte. Es ist schon klasse, so hautnah einen Autor zu erleben, da wurden viele Fragen gestellt.
Zuerst einmal zu seiner Person! Malte ist Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik und erfindet seit seinem 13. Lebensjahr Spiele. Viele Spiele hat er ganz privat für seinen Freundeskreis gemacht, die sich über Einzelanfertigungen freuen! Bei Arkwright war er für das mathematische Gerüst zuständig, ebenso wie bei Gentes, da hat er auch das Layout gestaltet. Diese Spiele kennen wir auch und so ging ein Raunen durch die Gruppe.
Intensiv wurde dann über die Entwicklung von VIROID gesprochen. Einigen fiel die Ähnlichkeit zu dem Computerspiel Plague Inc. auf. Malte bestätigte dies. Er hat dieses Spiel als Vorlage genommen, letztendlich ist das Brettspiel aber weit vom PC-Spiel entfernt. Viele Dinge, die am Rechner im Hintergrund laufen, müssen beim Brettspiel für die Spieler sichtbar und umgesetzt werden. Jetzt erinnern eigentlich nur die Grafiken noch an das Computerspiel.
Wie lange hat die Entwicklung gedauert bis es jetzt veröffentlicht werden kann? Da hatte Malte eine nette Geschichte parat. Vor 5 - 6 Jahren hatte er ein grobes Konzept entworfen und dies auf den Autorentagen in Göttingen vorgestellt. Dabei merkte er, dass es einen großen Fehler gab, nach 3 Runden war das Spiel kaputt. So war er nicht ganz so glücklich, dass sich der Pegasus Verlag dafür interessierte - die spielten aber nur 2 Runden und waren begeistert. Leider kam letztendlich kein Vertrag zustande! Als er sich einmal vom Stand entfernte, erklärte seine Freundin das Spiel. Leider - oder muss man sagen glücklicherweise erklärte sie es fehlerhaft! Aber danach lief das Spiel und Malte nahm die Änderungen auf und entwickelte das Spiel weiter. Das Ergebnis konnten wir heute sehen und spielen!
Kurz vor Mitternacht musste sich Malte dann aber auf den Heimweg machen. Ich glaube, wir hätten ihn noch viel länger ausfragen können!
Es war hochinteressant den jungen Autor mit seinem neuesten Werk kennengelernt zu haben.
Die Gruppe sagt herzlichen Dank für den Besuch und drückt die Daumen, dass sein Spiel auch anderen Spielern so gut gefällt wie uns!
Ein kleiner Tipp: das Spiel kann über Ostia-Spiele.de vorbestellt werden. Je früher man bestellt desto höher ist die Chance, dass man das Spiel dann auch in Essen mitnehmen kann. Und ja, es gibt schon einige Bestellungen und die Auflage ist wirklich auf 200 Stück begrenzt!
Bürgerreporter:in:Dorle Burgdorf aus Seelze |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.